Winterzauber

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inkthreader

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„Weihnachten findet immer einen We-"

Zapp. „... zu eurem Fest!"

Zapp. „-einander da sein ist das schö-"

Zapp. „-nste Geschenk!"

Aus.

Lux starrte den Fernseher an. Um genauer zu sein, starrte sie durch den schwarzen Bildschirm durch. Starrte ins Leere. Ihre grün-goldenen Augen wirkten müde, um ihren Mund lag ein harter, bitterer Zug. In der Ferne fing eine Musikbox an, laut „Last Christmas" zu plärren.

Last Christmas I gave you my he-"

„Gottverdammte Scheiße." Mit einem entnervten Stöhnen schlug die junge Frau das Fenster zu.

Dabei war Weihnachten erst in einer Woche. Und selbst dann, was war Weihnachten überhaupt? Die Zeit der Scheinheiligkeit, kitschigen Schnulzen und Glück vortäuschenden Familien.

Zum Kotzen.

Ein Fest der Liebe. Das Fest zur erzwungenen Schwangerschaft einer jungen Frau durch einen Gott und zusätzlich noch das Fest, bei dem alle einen alten, bärtigen Mann, der in seiner Freizeit Kinder beobachtet, anbeten, damit er ihnen überteuerte Geschenke anbietet. Wow, welch ein Grund zur Freude. Dass sie nicht lachte.

Kein Wunder, dass alle Erwachsenen während dieser Zeit Glühwein soffen, irgendwie musste man den Scheiß hier schließlich überstehen.

Vielleicht sollte Lux doch das Trinken anfangen.

Sie lächelte schief.

Nein, Alkohol war nichts für sie. Davon würde sie brav ihre Finger lassen. Zumindest konnte sie so wenigstens keine Dummheiten anstellen wie letztes Jahr. Da hatte sie, mit viel zu viel Alkohol intus, eine Flasche Wasser auf eine Gruppe Kinder geleert, weil diese zu laut gesungen hatten.

Diana hätte sich darüber sicherlich-

Diana war egal.

Diana war die Gedanken nicht wert, die sie an sie verschwendete.

Aber es war bereits zu spät.

Die Augen der dunkelhaarigen Frau wanderten zur geschlossenen Zimmertür ihr gegenüber. Immer noch geschlossen. Nach knapp zwei Jahren. Sie hatte es noch nicht über sich gebracht, es auszuräumen.

Ihr Blick glitt weiter, blieb an der leeren Stelle im Regal hängen.

Früher hatte dort ein gerahmtes Bild gestanden. Ein Bild zweier Frauen, eng umschlungen, scheinbar glücklich. Die eine war sie, die andere war Diana. Das Bild hatte sie weggeworfen. Und wieder aus dem Müll gefischt. Mehr als fünf Male, bis sie es dort gelassen hatte. Der Rahmen war sicherlich bereits verrottet und die Farbe zerflossen.

Anthologie im WinterDove le storie prendono vita. Scoprilo ora