Das eisige Schweigen

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von Poppyrella

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von Poppyrella

❄️❄️❄️

Als es im Juli, in dem die Sonne für gewöhnlich so stark auf die Erde niederbrannte, dass man sich kaum vor ihr verstecken konnte, einzelne kleine Flöckchen vom Himmel fielen, und sich das Klima schlagartig änderte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Über Nacht ließ ich mein Fenster geöffnet, und am nächsten Tag fand ich einen Haufen Schnee in meinem Zimmer vor. Das hatte ich nun davon, dass ich nur in einem durchlüfteten Raum gut schlafen konnte. Grummelnd richtete ich mich auf und verließ wenige Sekunden später das Bett. Bevor ich mich jedoch nach unten zum Frühstück begab, ging ich vor dem Schneehaufen in die Knie und nahm einen Teil davon in meine Hände. Ich würde diese Sauerei bestimmt nicht hier zurücklassen. Doch ehe ich den Schnee aus dem Fenster befördern konnte (da, wo er hergekommen war) schmolz er in meinen Händen und ich sah verwirrt auf das Wasser, das nun durch meine Finger rann und langsam auf den Boden tropfte. Komisch, war es normal, dass so viel Schnee so schnell schmolz? Plitsch, Platsch, plitsch, platsch. Mit einem Mal muss ich an die Uhr in unserem Salon denken. „Verdammt, wie spät war es denn überhaupt?", schoss es mir mit einem Mal durch den Kopf und ich schüttelte meine Hände, um das restliche Wasser loszuwerden.

Ich warf einen Blick aus dem Fenster und konnte nicht mehr aufhören, die blaue Winterlandschaft zu betrachten. „Es ist Juli!", rief ich mir dabei in Erinnerung. Ein tiefes Blau durchzog die Umgebung und es schien so, als würde eine eisige Macht die Stadt fest im Griff halten. Die Fenster der Häuser waren mit einer zarten Eisschicht überzogen, die das Innere in kühles, unnatürliches Licht tauchte. Bäume standen erstarrt in ihren frostigen Gewändern, ihre Zweige schienen eingefroren zu sein.

Meine Tante Sophie hatte ihren Besuch für heute Früh angekündigt, doch wie es schien, war sie noch nicht angekommen, ansonsten hätten mich unsere Bediensteten doch schon geweckt, oder nicht? Einer der Privilegien, die ich als Prinzessin genoss, war klarerweise, dass mich diese jeden Morgen hübsch einkleideten, bevor ich meine Schlafkammer verließ. Doch heute erschien mir irgendetwas komisch und damit meine ich nicht nur den plötzlichen Schneefall. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus und ich verzog das Gesicht, nachdem ich die Tür, die in den Gang führte, geöffnet hatte. Es war ganz dunkel und kein Licht brannte, so als wäre ich die erste, die heute Morgen hier entlangläuft. „Katharina?", rufe ich mit einer piepsigen Stimme nach der Frau, die mir für gewöhnlich beim Anziehen half.

Als niemand auf meine Rufe reagierte, beschloss ich, mich allein darum zu kümmern und trete ein paar Minuten später mit einem hübschen, nicht aufwändig gestalteten, roten Kleid erneut in den Gang. Was war denn bloß hier los? Es wirkte fast so, als wäre ich die einzige hier in dem gesamten Schloss (was eigentlich absolut unmöglich war, weil es hier immer nur so von Leuten wimmelte). Wie auch immer. Ich beschloss, nicht länger dumm herumzustehen und darauf zu warten, dass etwas passierte und begab mich in den Speisesaal. Mein Magen knurrte und ich hoffte darauf, dass bereits etwas Essbares auf unserem Esstisch stand. Fehlanzeige. Der Tisch war leer, nicht einmal gedeckt. Ich rümpfe die Nase. So etwas hatte ich in den 17 Jahren, die ich nun schon hier wohnte, noch nie erlebt. Was war denn bloß hier los?

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