13. Kapitel

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Ich hatte das Gefühl an einer Klippe zu stehen. Jeder Schritt könnte ein falscher sein.
Und doch blieb mir nichts anderes übrig. Sturm, stehe uns bei., bat ich meine Schwester und versicherte mich, dass alle bereit waren, zu rennen.
"Ihr habt recht. Wir ergeben uns.", sagte ich und sah traurig zu Boden. "Und zwar jetzt!", rief ich.

Nasse Erde, Wasser aus Pfützen und Gehölz spritzte in die Höhe, als Rinde, Rost, Fliegenpilz und ich los rannten und auf den Abhang zu steuerten. Meine Rede hatte das Mond Rudel verwirrt, weswegen die Wölfe einen Moment brauchten, um zu realisieren, dass wir flüchteten.

Ich war der erste, der absprang und, glücklicherweise, geschickt unten landete.
Als ich hörte, dass auch die anderen sicher aufgekommen waren, begann ich Steine auf die Landefläche zu rollen. Ein Schrei, das aufkommen eines Körpers und ein schmerzvoller Stöhnen schallte durch die Nacht und ließ Szenarien durch meinen Kopf spuken.

Hatte ich versagt? War jemand doch auf den Steinen gelandet? Ist es meine Schuld? Mein Körper sträubte sich dagegen, sich umzudrehen und in die Augen eines todnahen Wolfes zu blicken.
Ich gab mir einen Ruck und drehte mich um. Entsetzt und zitternd starrte Fliegenpilz auf den regungslosen Körper neben ihr.
Steine borten sich in die grau- schwarze Gestalt und Blut floss aus einer Wunde an seinem Kopf.

"Wieso ist er gesprungen?", fragte Rinde und sah nach oben, wo uns schockierte Blicke entgegen kamen. "Ich... ich weiß es nicht! Ich kam unten auf und dann sah ich ihn im Augenwinkel, aber da lag schon ein Stein!", wimmerte Fliegenpilz und Rinde wäre sicher zu ihr gegangen, läge nicht Taubes blutiger Körper zwischen ihnen.

"K...kommt!", ergriff ich das Wort und bekam dafür eine Schimpftriade von Fliegenpilz entgegen, dass wir nicht abhauen durften, sonst würde Taube sterben und das diese Reise irrsinnig sei.
Ich dachte schon, sie würde nun damit aufhören, doch sie holte nur Luft, um weiter zu schimpfen: "Das ist alles deine Schuld! Du hattest diese Idee!", schrie sie mich an.

Ich drehte mich um. In mir rang die Wut mit der Trauer. Dachte sie wirklich, dass ich gewollt habe, dass jemand zu schaden kam?
"Dann bleib doch bei ihm!", keifte ich und lief los. Uns blieb nicht viel Zeit, bis unser Rudel uns eingeholt hatte und diese mussten wir nutzen- musste ich nutzen.

Mir war es egal, ob mir jemand folgte oder nicht. Sollten sie doch zurück bleiben! Der Wind pfiff in meinen Ohren, als wollte er mich daran hindern, dass ich etwas anderes hören konnte, das Weizen schlug regelrecht um sich, als ich mich in das Meer aus Gelb zwängte und jeder einzelne Regentropfen der mich traf, schien schwerer als der vorherige zu sein, als wollten sie mich zu Boden zwingen.

Ich ging immer weiter durch das Feld, bog immer wieder ab, damit man mich später nicht so einfach finden konnte und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Innerhalb von zwei Tagen wurde ich von einem Versager zum Verbannten, von einem schlechten Sohn zu dem Schlechtesten und von jemanden zu niemanden.

Die Tat der SonneOnde histórias criam vida. Descubra agora