18. Kapitel

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Ich spürte förmlich Rindes Hass, wie es durch jede Zelle seines Körpers floss und ihn vor Kampflust zittern ließ.
"Hört auf!", beschwerte sich Fliegenpilz, während ich Sonnenblumes und Gänseblümchens verdattert Blicke in meinem Rücken spürte.

Ich wusste nicht, ob es mir gefiel, dass sich Rost aus der Sache heraushielt, da dies mehrere Gründe haben konnte. Einmal das er mir vertraute und mir überließ, dass ich Rinde fertig machen würde oder, dass ich ihm im Moment scheißegal war.
"Wenn ihr nur streitet, könnt ihr ja umkehren und zurück gehen!", fügte die einzige Wölfin hier noch hinzu und sah uns entschlossen an.

"Nerv nicht!", knurrte ich und drehte mich um und lief auf die Holzhöhle zu, die verdammt groß war. Lebte Düster da alleine? War er nicht einsam? Selbst wenn, kein Wunder, wenn er so mies drauf war.
Je näher ich der Höhle kam, des so intensiver wurde der leicht feuchte, herbfrische, trockene und irgendwie angenehme Geruch, von getrocknetem Getreide, was ich auch leicht im Weizenfeld gewittert hatte.

Den Eingang zu finden, hatte ich mir wesentlich schwerer vorgestellt. Ich dachte, es wäre ein kleiner Spalt, womöglich verdeckt von Gräsern oder einem Busch, doch, als ich um die Ecke trat, entdeckte ich ein riesiges Loch, in dem bestimmt auch der komische Frosch gepasst hätte.

Zwar war es von Holz ein Stück abgedeckt, doch ein Öffnung, groß genug, dass drei Wölfe gleichzeitig hätten hinein gehen können, war zu sehen.
Wieder mal war es mir egal, ob mir der Rest folgte. Ich traute Rost zwar nicht zu, dass er mich einfach sitzen ließ, aber übel nehmen würde ich es ihm nicht. Er war sowieso nie auf Abenteuer aus. Lieber saß er am Rande des Lagers und beobachtete alle stumm. Anders gesagt: er war faul.

"Was willst? Verschwinde!", knurrte eine Stimme aus der Höhle, kaum hatte ich mich hinein gewagt.
Meine Nase kitzelte von dem Strohgeruch, mit dem die Höhle gefüllt war.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, als ich auch noch ein Fauchen aus dem Weizenhaufen vor mir hörte und grüne Augen mich aus dem Halbdunkeln anfunkelte, fühlte ich mich überrumpelt.
Ich ging einen Schritt zurück, woraufhin die Katze aus ihrem Versteck sprang und ich ihr braun gestreiftes, gut gepflegtes Fell sehen konnte. Ihre Krallen waren ausgefahren, ihre Ohren angelegt und sie krümte ihren Rücken, wirkte dadurch viel größer.

Ich hatte wenige Lust, ihre Krallen auf meiner eh schon verletzen Nase zu spüren und obwohl mir bewusst war, dass ich die Katze mit nur einem Schlag töten konnte, regte ich mich nicht.
Ich wollte ihr Leben nicht auswischen! Ich töte nur, um zu überleben, dass war eine Regel, die man im Mond Rudel schon als Welpe lernte.

Doch wenn ich sie nicht tötete, würde mein Geruchssinn darunter leiden, da ein weiterer Hieb auf mein Riechorgan schädlich wäre. Ich verfluchte Rinde innerlich und sah der Katze in die grünen Augen.

Was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Ob sie so ähnlich dachte wie ich oder nur auf einen Angriff fixiert war?
Spätestens als ich die braunen Augen eines Wolfes hinter der Katze und die Umrisse eines kräftigen Gegners entdeckte, war mir klar, dass ich so gut wie tot war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 11, 2023 ⏰

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Die Tat der SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt