Kapitel 14

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Seit drei Tagen bringen Jay und ich immer wieder Sachen in mein Haus. Es hat sich heraus gestellt das Chanel Copacabana unglaublich dumm ist und Herbert Josephine will mit uns ins Haus ziehen. Es ist einfach gar nicht passiert was irgendwie spannend ist. Die Schule ist auch nicht so toll, aber der Tanzunterricht ist weniger peinlich geworden. In einer Woche haben wir eine Tanzprüfung bei der wir mit selbst genähten Kleider und Anzügen und ungefärbten Haaren auftreten müssen, weshalb Jay und ich uns Stoffe und Perücken kaufen werden. Wir machen die Prüfung gemeinsam, da ich im tanzen eher schlecht bin, aber er das wieder ausgleicht. Gerade saß ich mit Jay auf dem Dachboden. ,,Ich liebe Schule ja eigentlich, aber was ist deine Schule eigentlich für ein Scheiß? Ich habe noch nichts gelernt." ,,Doch, wenn du heiratest hast du keine Probleme mit dem Tanz." ,,Wow, und was bringt mir das? Außerdem wer sagt das ich je heirate?", fragte ich leicht genervt. ,,Planst du niemals zu heiraten?", wollte er verwirrt wissen. ,,Eigentlich habe ich mir über sowas nie Gedanken gemacht. Zum Heiraten braucht man einen Partner und alleine das ich überhaupt mal einen bekomme bezweifle ich." ,,Aber du kannst doch locker einen kriegen, oder eine. Du bist schön, schlau, nett und deine Spezialitä- Was hast du eigentlich für eine Spezialität?" ,,Ich bin scheinbar ohne eine geboren. Vorkurzem gab es dann aber so einen Vorfall bei dem ich scheinbar irgendwie meinen Onkel eingefroren habe. Also Zeit. Er konnte sich nicht bewegen. Er ist einfach angehalten.", erklärte ich ihm. ,,Das macht alles so viel einfacher für uns. Wieso hast du das nicht gesagt? Dann hätten wir vielleicht hier schon weg sein können." ,,Ich habe keine Ahnung wie ich das gemacht habe und weiß gar nicht wie ich es nochmal hinkriegen sollte." ,,Naja, lässt sich jetzt nicht dran ändern. Wir müssen übrigens noch Stoffe und Perücken kaufen gehen." ,,Die können gar nicht beweisen das meine Haare gefärbt habe, es könnte auch meine natürliche Haarfarbe sein.", gab ich von mir. ,,Sie prüfen das. Die haben ein extra Haarentfärbemittel. Und der Farbverlauf deiner Haare ist nicht natürlich." ,,Von mir aus. Können wir das dann jetzt machen? Ich habe noch nicht so oft genäht und ein Ballkleid ist ein bisschen sehr schwer vermute ich." ,,Als erstes musst du eine Idee haben. Es gibt verschiedene Arten von Kleidern die Ballkleider genannt werden. Woran denkst du bei Ballkleid?" ,,Glitzer, Einhörner, Regenbögen, Prinzessinnen?" ,,Okay, lass uns mal los gehen. Ich zeige dir mal ein paar Ballkleider.", sagte er und zog mich hinter sich her. Wir zogen uns Jacken und Schuhe an, nahmen unsere Taschen mit und gingen los.

Nach 20 Minuten laufen kamen wir an einem Geschäft an. Im Schaufenster standen lange Kleider. Einige waren weit andere lagen eher eng am Körper der Schaufensterpuppe. Manche waren sehr glitzernd und bunt, andere waren schlicht einfarbig. ,,Siehst du? Es gibt viele verschiedene. Weißt du wie du deins machen willst?", fragte er. ,,Ich habe eine grobe Idee. Jetzt lass uns Stoffe kaufen. Unsere Ballkleidung näht sich nicht von selbst!", sagte ich, griff nach seiner Hand und zog ihn hinter mir her bis wir beim Stoffladen waren. ,,Na, dann mal los.", sagte er lachend und wir betraten den Laden. Um uns herum waren viele Regale die voll mit Stoffen waren. ,,Wow!", staunte ich. Für einige war dies wohl ein Paradies. Ich schaute mich um. Es gab so viele verschiedene Stoffe in verschiedenen Farben. Ich entschied mich für hell blaue Stoffe, sehr viel hell blauen Tüll mit silbernen glitzerstreifen und hell blaue Blumen, die ich später auf das Kleid nähen konnte. Hinten wollte ich es Korsettartig machen und durch Metallringe Bänder fädeln. Ich war mir sicher es würde später gut aussehen. Jay kaufte sich graue, blaue und weiße Stoffe. Ich hatte keine Ahnung was er damit genau vorhatte, aber die Kombination der Farben gefiel mir. Zahlen brauchten wir für die Stoffe nicht. Der Verkäufer sagte, dass er eine Rechnung an Helene irgendwas und Cornelius schicken würde, wie sonst auch. Also kam das wohl öfter vor. Wir gingen noch in ein Geschäft und schauten nach Perücken. Ich kaufte mir eine Platinblonde Perücke mit langen Haaren und Jay kaufte sich eine mit schwarzen Haaren, die ebenfalls lang waren. ,,Wie willst du denen denn dein plötzliches Haarwachstum erklären?", fragte ich gespannt. ,,Die Spezialität eines Cousins. Das mache ich jedes Jahr so. Ist noch nie jemanden aufgefallen." Als wir auch hier fertig waren gingen wir zurück nach Hause und auf den Dachboden.

Wir gingen hinten in eine dunkle Ecke in der 10 Nähmaschinen, aus verschiedenen Generationen waren. Wir setzten uns an einen langen Tisch und fingen an Teile aufzuzeichnen und auszuschneiden. Morgen war Wochenende und deshalb schnitten wir die ganze Nacht lang, damit wir am nächsten Tag nähen konnten. Ich schlief mit der Schere in der Hand ein und als ich wach wurde fand ich mich in einem improvisierten Bett aus Decken und einem Schlafsack wieder. ,,Jay?", fragte ich gähnend. ,,Oh (Y/N), du bist wach?" ,,Ja, gerade wach geworden. Wo hast du geschlafen?" ,,Neben dir.", sagte er. Ich schaute ihn geschockt an, aber dann sah ich das er auf eine Isomatte mit Schlafsack zeigte, der auf der anderen Seite von mir positioniert war. ,,War das gemütlich? Ich meine du hättest dich viel besser hier drauf legen können?", wollte ich wissen. ,,Ich wollte so schnell wie möglich mit dem Anzug fertigwerden, deswegen wäre eine sehr weiche Schlafunterlage unpraktisch gewesen. Dann käme ich da gar nicht mehr raus. Möchtest du Melonenbrot?" ,,Äh, ja klar. Danke." Ich frühstückte und fing danach an mein Kleid fertig zu nähen. Ich brauchte den halben Tag dafür, aber zum Glück half mir Jay ein bisschen, denn es war ziemlich schwer alle Teile richtig zusammen zu nähen. Aber am Ende war es wunderschön. Nach dem wir uns 5 Minuten lang gelangweilt angeschaut haben schlug ich vor die restlichen Sachen rüber zu bringen. Was wir dann auch machten.

Eine Woche war vergangen seit wir Stoffe kaufen waren. Alle Sachen von Jay und mir sind zu meinem Haus rübergebracht und auch die Sachen von Herbert sind schon alle dort. Heute hatten Jay und ich die Tanzprüfung und schon Morgen werden wir weg sein. Vorgestern hatten Jay und ich uns noch neue Schuhe für die Prüfung gekauft. Die eben besser zu unserer Kleidung passten. Wir setzten uns im Bus unsere Perücken auf und er machte mir ein paar Schmetterlingsspangen und Spangen mit Perlenbändern dran ins Haar. Wir wollten die Prüfung so gut es auch nur ging schaffen. Dazu gehörte nun mal auch ein elegantes auftreten. ,,Danke Jay, du bist mir echt eine große Hilfe.", bedankte ich mich bei ihm. ,,Kein Ding." Wir gingen rein in die Schule und setzten uns auf unsere Plätze. Erst hatten wir Geschichte. Wir hatten das Thema Mittelalter. Normalerweise nahm man dies in der 6.Klasse durch, aber hier sind sie mit allem sehr spät. Nach Mathe hatten wir dann tanzen. Auch ihr Mathethema war eins was man normalerweise viel früher durchnimmt, aber das wundert sowieso keinen mehr. ,,(Y/N) wach auf, es ist Pause.", sagte Jay. ,,Ich habe doch nicht mal geschlafen." ,,Aber du warst weggetreten." ,,Ich war in Gedanken und nicht weggetreten!", beschwerte ich mich. ,,Von mir aus auch so.", lachte er und hielt mir seine Hand hin, ,,Komm jetzt, oder willst du die ganze Pause drinnen verbringen?" ,,Ich komme ja schon.", sagte ich und griff nach seiner Hand. In der Pause aßen wir ein bisschen etwas, aber ich hatte garkeinen richtigen Hunger. Ich war nervös und hatte Angst. ,,Hey (Y/N), du schaffst das und es ist ja nicht so das du alleine tanzen musst. Ich bin bei dir. Und nach und vor dir sind andere dran die sich möglicherweise blamieren werden. Mach dir darum keine Gedanken. Es ist komplett natürlich.", wollte er mich aufmuntern, aber jemand kam und redete dazwischen. ,,Ist (Y/N)~Chan zu ängstlich zum tanzen? Du wirst später mit Sicherheit versagen." ,,Ich kann das nicht. Ich kann das nicht. Es stimmt ich kann das nicht. Ich kann das nicht ohne Touyas Unterstützung. Ich kann ohne ihn nicht richtig weiterleben." ,,Du atmest noch, dein Herz schlägt noch. Du kannst auch ohne ihn Leben.", höre ich Jays Stimme ,,Ich kann das einfach nicht." ,,Du bist eine Versagerin!", eine kalte Hand packte mich. ,,Ich will einfach nicht mehr." ,,Es ist doch bald vorbei.", hörte ich Jays Stimme wieder, aber sie war so weit weg. ,,Du bist nutzlos. Du wirst es nicht schaffen. Du wirst die Prüfung verkacken und dich sehr blamieren, weil du so schlecht bist. Niemand wird auf deiner Seite sein. Auch Jay wird deinetwegen versagen und er wird sauer auf dich sein. Er wird dich zurücklassen, hier an der Schule." ,,Hör auf! Hör auf! HÖR AUF!" Ich spürte Arme um mich herum und eine näher kommende Stimme. ,,(L/N)~San, ich bin da. Alles ist gut. Niemand kann dir etwas anhaben. Du bist in Sicherheit. Ich bin bei dir." Ich öffnete meine Augen...
_________________________________________Ich hoffe das euch das Kapitel gefällt <3

I'm Sorry Brother- Izuku x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt