𝟔.𝟏 | 𝐕𝐨𝐧 𝐊𝐫𝐢𝐞𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐞𝐧

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» Lasst uns heute im Glanz der Sonne feiern den Frieden.
Lasst uns hüllen den Krieg in weißes Tuch.Lasst uns auf dem blutgetränkten Boden Rosen erlauben zu blühen. Lasst uns den hundertjährigen Frieden feiern.
Auf die nächsten hundert Jahre. Auf ewige Brüderlichkeit! «
– aus der Zeitung „Velischer Bote"
Sonderausgabe zu hundert Jahren Frieden zwischen Velija und Finience


ES WAREN ihn an der Nase kitzelnde Sonnenstrahlen, die Valentin Lisitsyn aus dem Schlaf rissen. Noch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, zogen sich seine Mundwinkel schon zu einem wohligen Lächeln hoch. Unter sich fühlte er die weichen Kissen, auf seinem Gesicht die gerade erst erwachende Sonne, die die Wolken hinter dem Fenster in zarten Orange- und Rosatönen färbte, und neben sich die Wärme eines anderen Körpers.

Was hatte er letzte Nacht getan? Wo war er?

Blinzelnd wandte er den Kopf zur Seite, weg vom malerischen Anblick, der sich am Himmel bot. Neben ihm ergossen sich glänzende Locken wie ein dunkler Heiligenschein wild über die Kissen, sich sachte hebenden Schultern und ein Köpfchen, von dem nur die Nasenspitze und eine rosige Wange unter diesem Wirrwarr sichtbar war.

Langsam sickerte die Erinnerung wieder zu ihm durch: Ein fröhlicher Abend, der im Zarenpalast begonnen hatte, führte weiter in die diversen Nachtbetriebe Altingrads. Er hatte Glück im Spiel gehabt, das ihn aber alsbald ennuyierte und durch den Zorn seiner Mitspieler in einem bitteren Streit zu eskalieren drohte.

Einer war sogar so dreist gewesen, Valentin Betrug vorzuwerfen. Der Gedanke entlockte ihm ein kleines Schmunzeln. Dahinter verbarg sich aber vielmehr Unversöhnlichkeit darüber, dass der Graf ihm seine Angebetete ausgespannt haben soll, wessen sich Lisitsyn nicht entsinnen konnte. Eine Antwort, die den anderen umso mehr in Rage gebracht hatte.

Das Ende dieser Geschichte blieb jedoch verschwommen. Valentin runzelte die Stirn. Er würde wohl Bjalski oder einen der anderen fragen müssen, ob ihm ein Duell bevorstand – falls deren Erinnerungsvermögen nicht noch mehr unter dem Avonçant gelitten hatte als sein eigenes. 

Slaves of WarWhere stories live. Discover now