Kapitel 4

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Luigis Sicht:

Kaum waren wir im Thronsaal, kam auch schon Kamek angerannt. Er hatte ein schwarzes Lederhalsband in der Hand.
"Hier das Halsband. Wie gewünscht habe ich es verzaubert. Er kann jetzt nicht mehr das Schloss verlassen. Nur in Begleitung von dir Bowser. Außerdem war ich auch so frei und habe zusätzlich noch eine weitere Verzauberung vorgenommen. Er ist nun ebenfalls nicht mehr in der Lage dazu es alleine abzunehmen."
informierte Kamek den König und hielt ihm das Halsband hin.
Bowser nickte zufrieden, nahm es ihm ab und wendet sich dann mir zu.
"Komm näher Luigi. Ich beiße schon nicht." 
Da mir nichts anderes übrig blieb, ging ich näher zu ihm, welcher noch auf seinem Thron saß. Bowser grinste mich an, hob mich dann einfach auf seinen Schoß und machte mir das Halsband um.
"Damit du nicht verloren gehen kannst."
Anschließend setzt er mich wieder auf den Boden ab, wo ich dann auch sitzen blieb. Meine Wangen dürften jetzt knallrot sein, mein Herz rast und ich grinste einfach nur vor mich her.
Ich saß auf seinem Schoß!!  Wenn auch nur für wenige Sekunden!  So nah war ich ihm nicht mal vorhin beim Frühstück!!
Langsam nahm mein Gesicht wieder seine normale Farbe an. Bowser hat von meiner Reaktion auf ihn zum Glück nichts mitbekommen, Kamek aber scheinbar schon. Er starrte mich mit einem undefinierbarem Blick an.

Den restlichen Tag über geschah nicht sonderlich viel. Immer mal wieder wurden ein paar Gefangene Richtung Kerker gebracht, aber Bowser interessierte sich nicht groß dafür. Es gingen Wachen ein und aus und erledigten ihre Aufgaben.

Einmal verschwand Bowser kurz für einige Minuten da Kamek etwas dringendes mit ihm besprechen musste. Er benahm sich danach etwas seltsam. Sah immer mal wieder zu mir runter, wenn er dachte ich bemerke es gerade nicht. Ich wünschte ich wüsste worüber sie gesprochen hatten.

Spät Abends ging es dann wieder zurück ins Zimmer und ich konnte mich endlich schlafen legen. Tagsüber war ich einige Male weggenickt da ich so müde war, wurde aber jedesmal mit einem unsanft Tritt vom einem der Koopa-Wachen wieder geweckt. Ich weiß nicht ob Bowser das mitbekommen hatte oder ob es ihm egal war, aber er hatte nie etwas dagegen unternommen. Bestimmt würden an den Stellen am nächsten Tag ein paar blaue Flecken sein.

Genau wie gestern Abend schon war Bowser recht schnell eingeschlafen und schnarchte vor sich hin. Ich legte mich wieder neben das Bett auf den Boden und versuchte zu schlafen. Der Boden war immer noch hart aber wenigstens hatte ich keine gefesselten Hände mehr.

"Luigi!" hörte ich plötzlich eine leise Stimme an meinem Ohr. Sie kam mir bekannt vor doch ich konnte sie im Moment nicht zuordnen. Müde öffnete ich meine Augen, sah mich um aber konnte niemanden entdecken.
Wahrscheinlich hab ich mir das nur eingebildet oder geträumt. 
Gerade wollte ich wieder meine Augen schließen als ich die Stimme erneut hörte.
"Luigi!! Hier unten!"
Mario. Das war eindeutig Mario. Ich richtete mich etwas auf und sah mich um.
Es dauerte eine Weile bis ich meinen Bruder entdeckte und ich musste mir über die Augen reiben weil ich immer noch dachte ich würde träumen.
Er stand direkt vor mir, aber er war winzig klein.
Ich hielt meine Hand vor ihm und er kletterte hinauf. Anschließend hielt ich sie vor mein Gesicht damit ich ihn besser sehen konnte. "Bist du das wirklich Mario? Warum bist du so klein?" flüsterte ich um Bowser nicht zu wecken.
"Ich bin hier um dich zu retten Luigi. Ich habe einen Mini-Pilz gegessen. Für dich hab ich auch einen dabei. Iss ihn schnell und dann können wir von hier verschwinden!"
Unsicher sah ich zu dem Bett auf dem Bowser schlief und schnarchte.
Ich merkte wie ich leicht mit den Kopf schüttelte und wieder zu Mario sah.
"Ich kann nicht. Selbst wenn ich könnte... ich kann hier einfach nicht weg Mario!"
Mein Bruder sah mich verständnislos an und ich erklärte ihm flüsternd die Sache mit dem Halsband.
"Okay dafür werden wir eine Lösung finden. Aber was meinst du damit dass du hier nicht weg willst selbst wenn du könntest?"
Ich muss es ihm sagen. Ich muss sagen was ich für Bowser fühle. Vielleicht versteht er es...
"Weist du noch als ich meinte ich könne dir nicht sagen in wen ich verliebt bin weil ich mir erst noch selbst im klaren darüber werden muss? Das war gelogen.. Ich wusste da schon längst dass ich ihn liebe."
Mario sah mich erst verwirrt an, aber dann weiteten sich seine Augen und er schüttelte entsetzt den Kopf.
"Sag mir bitte nicht du meinst Bowser damit! Luigi!! Bist du völlig verrückt geworden? Hast du schon vergessen dass er dich umbringen wollte? Er hat dich entführt um so an Peach ranzukommen! Er ist böse Luigi!! Bitte! Schlag dir das wieder aus dem Kopf! Das hat keine Zukunft. Er wird niemals so fühlen wie du! Er wird dir nur weh tun! Das kann er am besten."
Mario sah mich wütend aber auch besorgt an. Ich habe mit dieser Reaktion fast schon gerechnet, trotzdem hatte ich noch die Hoffnung er würde es akzeptieren. Er musste sich ja nicht zwingend darüber freuen.
"Peach hat bestimmt eine Idee bezüglich des Halsbandes. Siehst du!! Das ist schon die nächste Sache! Ein Halsband. Du bist nichts weiter als ein Haustier für ihn! Wenn er genug hat wirft er dich weg!
Wieso musstest du dich ausgerechnet in ihn verlieben?? Selbst wenn seine Liebe zu Peach nur eine Lüge wäre, hättest du keine Chance! Warum sollte er ausgerechnet jemand schwaches und ängstliches lieben??"
Verletzt und enttäuscht sah ich ihn an. Auch wenn ich merkte dass ihm das eben gesagte sofort wieder leid tat, tat es furchtbar weh soetwas von meinem eigenen Bruder zu hören, obwohl er vermutlich mit allem recht hat.
"Wir werden dich da raus holen! Pass auf dich auf." hörte ich Mario noch sagen, ehe er von meiner Hand sprang und wieder verschwand.
Traurig zog ich meine Knie ran und umschlang sie mit meinen Armen.
Mario hat recht. Ich bin nur ein weiterer Gefangener für ihn. Wieso musste mein dummes Herz sich nur in ihn verlieben??

Plötzlich spürte ich eine große Hand auf meinem Kopf.
"Das war ein sehr interessantes Gespräch mein kleiner. Ich hätte nicht damit gerechnet dass Kamek heute nachmittag mit seiner Vermutung tatsächlich recht hatte. Du hast mich wirklich total überrasch. Auch damit dass du wohl hier geblieben wärst, hättest du das Halsband nicht. Dann haben wir das wohl ziemlich umsonst gemacht"
hörte ich Bowsers Stimme an meinem Ohr und ich sah erschrocken zu ihm rauf.

Bowser x LuigiWhere stories live. Discover now