Kapitel 13

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Luigis Sicht:

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich richtig gut. Ich hatte das erste mal seit langem keinen Alptraum mehr gehabt, weshalb ich heute ziemlich ausgeschlafen war. Lächelnd ging ich runter in die Küche und ein ziemlich überraschter Mario erwartete mich dort.
"Wow! Ich hab das Gefühl unser Ausflug gestern lief besser als gedacht! Ich habe dich schon länger nicht mehr so lächeln sehen und normalerweise muss ich dich förmlich aus dem Bett zerren damit du mal zum essen runter kommst. Ich bin so froh dass es dir wieder besser geht!"
Mein Bruder kam zu mir rüber und zog mich in eine Umarmung, welche ich sofort erwiderte.
"So und jetzt erzähl mir alles was gestern Abend passiert ist. Wo warst du? Und wer hat dir das mit deinem Kopf angetan? Muss ich dafür irgendjemanden verprügeln?"
Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, setzte ich mich an den Tisch und bedeutete Mario sich auch zu setzen. Außerdem musste er mir noch hoch und heilig versprechen mich während meiner Erzählung kein einziges Mal zu unterbrechen.
"Also. Das mit meinem Kopf war wirklich nur ein Unfall. Kamek hat mich holen lassen um Bowsers Mist wieder gerade zu biegen. Die Skelett Dinger haben ihn wohl etwas falsch verstanden, mich K.O geschlagen und sozusagen entführt.
Und Bowser hat gesagt er liebt mich. Das was geschehen war hat er aus Angst getan. Weil niemand zuvor ihn geliebt hat. Deswegen hat er sich sozusagen in seinem Panzer verschanzt und mich abgewiesen."
Mario starrte mich mit offenem Mund an.
Nachdem er sich wieder gefasst hatte, schüttelte er leicht den Kopf und nahm meine Hände. "Fratellino... ich will dich ja nicht enttäuschen aber was ist wenn Bowser lügt? Es wäre ja nicht das erste mal... Ich weiß du siehst im Moment seit langem wieder glücklich aus und ich würde es dir so gönnen wenn Bowser wirklich die Wahrheit sagt, aber ich habe Angst um dich...Die letzen Tage waren so verdammt schwer für mich. Ich habe dich leiden sehen und konnte dir aber nicht helfen..."
Verständnisvoll nickte ich, sah kurz auf die Tischplatte und blickte Mario dann wieder ins Gesicht.
"Ich habe genauso Angst Mario. Und es gibt noch etwas wichtiges dass ich dir sagen muss. Vielleicht hast du es ja schon vermutet aber ich will endlich ehrlich mit dir sein. Ich habe es dir zu lang verschwiegen" nervös sah ich meinen großen Bruder an ehe ich fortfuhr. "Nachdem Bowser mich abgewiesen hat bin ich in ein dunkles, tiefes Loch gefallen. Ich habe es nicht geschafft da wieder alleine raus zu kommen. Auch habe ich es bis jetzt nicht geschafft dich um Hilfe zu beten. Ich bin da auch noch immer nicht ganz raus aber aufjedenfall auf den besten Weg dahin, denke ich mal.
Dass ich kaum Appetit hatte ist dir aufjedenfall aufgefallen.
Aber ich habe auch Alpträume. Jede Nacht. Sie haben mich wach gehalten.
Und... Und ich habe wahnsinnige Angst dass mich jeder irgendwann verlassen wird... auch du..."
Mario sah mich geschockt an und hatte Tränen in den Augen.
"Oh gott Luigi... Es tut mir so leid! Ich wusste dass es dir nicht gut geht.... aber mir war nicht bewusst wie schrecklich es dir wirklich geht! Ich bin so ein schlechter Bruder! Ich hätte es erkennen müssen... Hätte dir besser helfen müssen..."
Mittlerweile weinte Mario.
Kopfschüttelnd stand ich auf und umarmte ihn fest.
"Sag das nicht Mario! Du bist der beste Bruder den ich mir nur wünschen kann! Ich bin dir so verdammt dankbar. Die letzen zwei Wochen hast du dein komplettes Leben aufgegeben nur um mir helfen zu können. Also sag nicht du hättest zu wenig getan!"
Wir unarmten uns eine Weile, bis wir uns schließlich wieder voneinander lösten und uns ansahen.
Ich hätte es ihm schon viel früher sagen sollen, aber ich bin froh dass es jetzt endlich raus ist.

Nach dem Frühstück beschloss ich dann endlich mal im Garten zu arbeiten und die Blumen, von denen Mario gestern geredet hatte alle einzupflanzen.
Ich konnte sehen wie Mario mir durch das Fenster aus zu sah und leicht lächelte.
Einige Stunden später war auch schon alles eingepflanzt und ich sah mich zufrieden um, als plötzlich panisches Geschrei meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Mario hatte es auch gehört und kam gerade zur Tür raus als ich Bowser entdeckte. Er lief bis zu unserem Gartenzaun, blieb dann stehen und winkte mir fast schon schüchtern zu. Er war also die Quelle des Geschreis. Kein Wunder. Die Toads hatten bis jetzt keine wirklich guten Erfahrungen mit ihm gemacht.

"Hey Luigi." begrüßte er mich und lächelte mich zaghaft an. Ich flüsterte ein 'Hey' zurück und merkte wie ich plötzlich total nervös und aufgeregt wurde.
Mario lehnte mit verschränkten Armen an der Hauswand und sah Bowser finster und misstrauisch an.
"Ich hoffe ich komme nicht ungelegen? Ich wollte schauen wie es dir geht. Eigentlich wollte ich dir auch eine Kleinigkeit mitbringen aber wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht wirklich was du gerne magst..."
verlegen sah Bowser mich an.
Schnell wischte ich meine dreckigen Hände an meiner Hose so gut es ging sauber, lief dann zum Gartentor und öffnete es für ihn. "Du...Du störst nicht Bowser. Komm doch rein."
Mein Herzschlag beschleunigte sich als Bowser in den Garten kam.
"Der Garten ist echt schön. Hast du das alles gepflanzt?"
fragte er und sah sich um. Leicht nickte ich. "Ja. Ich hab gerade wieder angefangen mich darum zu kümmern und neue Sachen zu Pflanzen. Ich liebe Blumen. Und ich finde es entspannend zu gärtnern es bringt mich auf andere Gedanken und so."
Als Bowser Mario entdeckte begrüßte er ihn kurz, welcher ihm aber nur schweigend zunickte und dann ins Haus ging.
Nachdem wir dann ebenfalls reingingen, brachte ich ihn ins Wohnzimmer, entschuldigte mich kurz und sprintete anschließend in mein Zimmer. Schnell zog ich mir saubere Klamotten an, meine aktuellen Klamotten waren ja voller Erde, und ging dann wieder runter zu Bowser, welcher nun auf der Couch saß. Mario saß ihm gegenüber auf einem der Sessel und starrte ihn immernoch finster und mit verschränkten Armen an.
Bowser sah ein kleines bisschen verängstigt aus und ich hätte nur zu gern gewusst was Mario zu ihm gesagt hatte.
Ich werde ihn später fragen, auch wenn ich bezweifelte dass er mir etwas dazu sagen würde.

Bowser blieb einige Stunden und wir redeten viel. Über das was geschehen war, wie es mir ging und auch über Dinge die ich gerne mochte.
"Ich würde dich morgen gerne in mein Schloss einladen Luigi. Wir könnten kochen, beziehungsweise du könntest mir beibringen wie man kocht." meine Bowser und sah mich etwas nervös an.
Ich wollte ihm gerade antworten, als Mario mir zuvor kam.
"Wenn du meinen Bruder treffen willst dann nur hier. Ich lass ihn nicht alleine mit dir. Zumindes so lange bis ich mir sicher bin dass du es wirklich zu 100% ernst meinst."
Bowser sah darüber etwas unzufrieden aus und blickte meinen Bruder an.
"Nun ich will mich ja eigentlich nicht beschweren aber falls dir das noch nicht aufgefallen ist bin ich sehr groß. Und hier ist alles ziemlich klein. Bei mir zuhause ist alles auf meine Größe angepasst. Das ist besser."
Mario schüttelte den Kopf. "Das kannst du vergessen. Entweder hier oder gar nicht. Und wenn dir die Größe hier nicht passt dann nimm doch ein paar deiner komischen tränke mit. Mit deinem Menschlichem aussehen dürfte das ja dann passen."
Bowser brummte unzufrieden, aber stimmte letztendlich doch Marios Forderungen zu.
Zur Verabschiedung umarmte mich Bowser dann kurz, ehe er sich wieder auf den Heimweg machte.

Kaum waren wir alleine sah ich Mario an. Musste das jetzt sein? Und was hast du überhaupt zu ihm gesagt als ich kurz oben war und mich umgezogen hab?" fragte ich ihn.
"Ja das musste sein. Wer weiß was er in seinem Schloss mit dir angestellt hätte! Du bist viel zu nachgiebig mit ihm Luigi. Ich will dich doch nur beschützen. Und ich habe vorhin gar nichts zu ihm gesagt. Keine Ahnung warum du das denkst."
antwortete er mir. Ich nickte leicht und seufzte.
Vermutlich war es wirklich besser wenn Mario in der Nähe ist und aufpasst. Er hat schon recht damit dass ich vielleicht ein wenig zu nachgiebig mit Bowser bin.

Nach dem Abendessen sahen Mario und ich uns noch gemeinsam einen Film an, ehe wir schließlich schlafen gingen.
Mit gemischten Gefühlen lag in meinem Bett, dachte an Bowsers Besuch zurück und fragte mich wie morgen unser 'Koch-Date' werden würde. Ich war verdammt aufgeregt und konnte es kaum abwarten bis es endlich soweit war. Ich wälzte mich noch einige male hin und her, ehe ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Bowser x LuigiWhere stories live. Discover now