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"sie sind also hier wegen ihren kopfschmerzen?" "Sehr starke kopfschmerzen, ja." Ich sehe mich selbst zum allerersten mal an doktorin changs schreibtisch sitzen. "Und wie lange haben sie nun schon die beschwerden?" "Gut zwei monate." Sie nickt. Ich erinnere mich gut an diesen tag. Es war ein mittwoch, ein ganz normaler mittwoch....bis zu dem moment, an dem ich das Krankenhaus betrat. Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich in den kommenden wochen würde leiden müssen. "Gut...ich schlage einen MRT vor...wie wäre es mit nächsten montag?" Die szenerie verschwimmt, und das nächste bild das ich sehe, ist das eines jungen mannes der in eine lange metallene röhre geschoben wird. Es ist als würde der lärm der maschine erneut in meinen ohren klingen. Damals sah ich noch so gesund aus, nicht verzehrt und blass vom krebs. Ich lag fünfzehn minuten dort drin, nichts ahnend was mich erwarten würde, wenn die ärzte mich wieder heraus gezogen haben würden. Mein geist zeigt mir ihre blassen gesichter und die zitternde stimme einer krankenschwester hallt in meinem kopf: "folgen sie mir bitte, mister Jeon. Ich denke sie werden die nacht hier verbringen müssen." Ich verbrachte noch viele nächte dort, in einem makellos weißen bett, in einem makellos weißen raum. Erneut wechselt der ort meiner erinnerung. den moment den ich jetzt sehe, habe ich noch gut im Gedächtnis, als wären seit dem erst ein paar Stunden vergangen und nicht fast ein jahr. Dieser moment hat mein schicksal besiegelt. "Mister Jeon, wir haben den grund ihrer schmerzen gefunden..." Sie holte tief luft, bevor sie weiter sprach. Ich habe das Geräusch ihres atems noch genau im ohr, er hat sich in mein gehirn gebrannt. Mein dummes, falsches gehirn.... "Was ist denn die ursache? Gibt es irgendwelche Tabletten dagegen?" Das grauen in ihrem blick, als ich diese frage stellte, verfolgte mich für die nächsten nächte bis in meine tiefsten albträume. "Mister Jeon...ich fürchte, für ihre schmerzen gibt es keine tabletten. Was sie brauchen, ist eine Chemotherapie. Es tut mir leid ihnen sagen zu müssen....mister jeon, sie haben krebs." In dieser sekunde brach für mich eine welt zusammen.

Meine heile idol welt, in der nur glanz und musik existierte, gab es nicht mehr. Sie wurde mit nur wenigen worten auf das brutalste zerstört, und ich saß ganz allein mitten in den trümmern, und probierte verzweifelt sie zu reparieren. Vergebens. Ich sagte nie ein sterbens wörtchen über die unendlichen stunden die ich im seoul hospital verbrachte, nicht zu meiner Familie, nicht zu meinen Vorgesetzten und schon gar nicht zu den anderen bts Mitgliedern. Niemand erfuhr es. Zwei wochen dauerte es, bis ich erneut bei doktorin chang im büro saß. "Machen sie eine therapie, mister jeon. Bitte." "Eine chemo kommt nicht in frage." Das stand für mich fest, die ganze zeit schon über. Sie würde zeit und kraft brauchen, und das hatte ich einfach nicht. Ich würde warten bis es vorbei gehen würde, bis ich sterben würde, und bis dahin als idol alles geben. Damit die welt mich nicht vergaß. Damit ich nach außen nicht schwach wirkte. "Dann lassen sie sich operieren. Schmeißen sie ihr leben doch nicht einfach so weg." "Wie ständen die chancen bei einer OP?" Bei ihrer antwort hielt sie die augen geschlossen. "Im normal fall 50 50. Ihr tumor ist weit aus fortgeschrittener....Ich schätze 90 zu 10." "90 das ich überlebe?" Sie schüttelte den kopf. Mein tumor war bösartig, damit lag die Wahrscheinlichkeit auf eine vollkommene genesung schon immer bei null. OPs, chemos....sie würden mir zeit verschaffen. Die chance das der krebs streuen würde minimieren. Aber heilen würden sie mich nicht. Damals nahm ich es so hin, probierte über monate die tatsache meines todes, die nähe des endes meines lebens zu verdrängen. Ich hatte nicht bemerkt wie sehr das über mir schwebende unheil mich beeinflusste, wie es mir jeden willen zu leben und jede freude daran raubte. Ich war bestohlen wurden, ohne das entwendete zu vermissen; elf monate meines restlichen lebens. Und dann hatte eines tagen mein arm gekribbelt....

Ich öffne meine augen und ziehe mich aus der spirale meiner erinnerungen heraus. Um mich ist immer noch lärm, immer noch leben.... In mir herrscht stille. Ich blicke die Brücke hinunter. Die vorbei fahrenden autos vermischen sich zu einem bunten mix aus farben. Ich werde sterben. In acht wochen, vielleicht zehn, ist all das hier zuende. Dann werde ich nie wieder seouls straßen und einwohner sehen. Nie wieder irgendetwas sehen. Obwohl.... Ich blicke erneut herab. Es gäbe eine Möglichkeit, mir die schmerzen der kommenden wochen zu ersparen. Es gäbe eine möglichkeit, in zukunft nicht mehr leiden zu müssen, nie wieder leiden zu müssen. Ich mache einen weiteren schritt auf den abgrund der sich unter der Brücke auftut zu.


Hiiiiiiii
Es tut mir so unendlich leid für alle astro fans. Und für moonbins angehörigen und freunde. Das ist einfach schrecklich. Und dann droppe ich son depri chapter...entschuldigung. auch falls ich irgendwas nicht gut da gestellt haben sollte oder einen fehler bezüglich der beschreibung von jungkooks krankheit gemacht habe. Hattet ihr schon mal nen MRT? Wenn nicht seit froh, ich hasse die teile...

Rain be pourin, Sky keep fallinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt