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Die frau stapfte durch den regen, ihre langen schwarzen haare klebten nass in ihrem gesicht. Ihre dunkel gehaltene kleidung war durchweicht, ihr Mascara zog dunkle schliere über ihr gesicht; sie wusste nicht ob es von den tausenden tropfen, die vom himmel fielen, oder von ihren Tränen verlaufen  war. Doktorin chang minha hatte schon viele patienten sterben sehen, sie hatte schon unzählige todesurkunden unterschrieben und den Familien die schlechten nachrichten überbracht.... Der Tot war im leben der Ärztin nur allzu gegenwärtig. Und doch war es lange her, das sie auf einer der beerdigungen so hatte weinen müssen wie heute. Die ganze welt weinte. Weinte, aus trauer um Jeon Jungkook, sogar der Himmel machte mit, und übergoss die graue welt mit seinen tränen. Die menschen die an minha  chang vorbei huschten, würdigten sie kaum eines blickes,.sie alle wollten schnell ins trockene, wo sie ein warmes bett, ein gutes buch oder ihr geliebter hund erwartete. Sie selbst wünschte sich stattdessen, der weg zu ihrer kleinen wohnung im obersten stock würde niemals enden. Wäre es nicht schön, wenn sie für immer so weiter durch den schleier aus regen laufen könnte, und keinen gedanken an die zettel auf ihrem Schreibtisch verschwenden müsste? Die zettel, die der menschheit den Tod ihres geliebten Sängers verkündet hatten.... Obwohl sie sich um die menschheit keine sorgen machte. Sie waren heuchler, die hälfte der anwesenden auf seiner beerdigung hatte ihn nicht einmal persönlich gekannt. Nein, die die ihr wirklich leid taten, waren seine freunde. Seine Familie. Jeon Jungkook verstarb am 27. August um 15:58. Es stand schwarz auf weiß in seinen akten, und sie hatte den kleinen text immer wieder lesen müssen, um es glauben zu können.
Sie probierte die düsteren gedanken an ihren ehemaligen Patienten zu verscheuchen und macht einen energischen schritt vorwärts. Ein schwall wasser schwappte ihr in gegen als sie in eine Pfütze trat, und durchnässte nun auch die wenigen stellen ihres anzuges, die noch trocken waren. Sie seuftze tief. Die anderen Jungen hatten so verzweifelt gewirkt... Besonders einer von ihnen, Taehyung. Er hatte ausgesehen, als hätte er bereitwillig eine hand geopfert, bloß um noch einmal Jungkook sehen zu können. Der sarg war geschlossen gewesen, ein allerletzter blick blieb ihm also ebenso verwehrt wie ihr. Vielleicht war es so besser er hätte es sonst bestimmt nicht länger ertragen. Zum schluss der Zeremonie, nach der hohlen rede des pfarrers und den stumpfen worten des labels, war Namjoon vor getreten, in seinen händen eine kleine staffelei. Er stellte sie an das grab seines freundes, betrachtete sie einen moment lang, und wandte sich dann ab. Sie wusste das jungkook in den wochen am meer wieder gemalt hatte, einmal hatte sie ihn gefragt was er denn pinselte. Das was mich glücklich macht lautete die antwort. Die staffelei war sein allerletztes werk gewesen. Es war noch nicht ganz fertig , ein teil des himmels war noch weiß, doch der rest war auch von ihrem sitzplatz aus deutlich zu erkennen.

Es zeigte sieben gestalten vor einem tief                       blauen meer, sie standen arm in arm.

Es war das bild aus Jeon Jungkooks zimmer. Es war das Bild, auf dem er sein größtes Glück hatte festhalten wollen

Rain be pourin, Sky keep fallinDonde viven las historias. Descúbrelo ahora