The long story

579 25 6
                                    

Eure Mutter und ich lieben es Essen zu gehen, dass wisst ihr ja. Die Geschichte hinter dieser Geste ist simpel. Denn als ich auf der Suche nach eurer Mutter war, habe ich sie beim Essengehen kennengelernt.

"Wollen sie schon etwas bestellen?", fragte die junge Kellnerin als sie mir mein Getränk gegeben hatte.

"Noch nicht, ich warte noch auf jemanden." Sie nickte freundlich und verschwand hinter den Tresen. Meine Verabredung war Rebecca Smiths, jedoch war unser zeitlicher Treffpunkt bereits vor einer halben Stunde gewesen. Eigentlich wollte ich vor der kleinen Bar auf sie warten, doch nach ungefähr 10 Minuten ging ich doch rein, da ich die Reservierung nicht verlieren wollte. Ich nahm einen Schluck meiner Cola und entsperrte mein Handy. Gemma hatte mir wieder ein lustiges Bild geschickt.

Eure Tante fand es zu diesem Zeitpunkt witzig im Internet nach Memes zu schauen und teilte diese dann mit jedem. Ja, mit wirklich jedem!

Nachdem ich also, auf den Wunsch meiner Schwester hin natürlich, ihre Nachrichten an weitere Personen weitergeleitet hatte, konzentrierte ich mich wieder auf die jetzige Situation. Es war das Geräusch der öffnenden Tür, welches mich aufrecht sitzen ließ. Ich verschaffte mir einen besseren Blick in der kleinen Bar und schmunzelte als eine Brünette hineingestolpert kam. Sie verhedderte sich in ihren Regenschirm und fluchte ungeschickt. Augenblicklich wusste ich, dass es sie sein musste. Es konnte nur sie sein. Es gab einen kurzen Moment, indem sie sich umschaute und unsere Blicke sich trafen. Etwas zurückhalten kam sie dann trotzdem auf mich zu.

"Hi... ähm.. sind sie Harry Styles?" Ihre Haare waren nass, genauso wie der Rest ihrer Sachen. Ich schmunzelte und reichte ihr meine Hand.

"Ja, und sie sind Rebecca Smiths, stimmt's?" Wir schüttelten kurz unsere Hände, während sie sich direkt gegenüber von mir setzte.

"Ja, das stimmt wohl.", es herrschte eine kurze Stille. "Oh und es tut mir so leid, dass ich zu spät bin. Ich musste Timmy zu meiner Nachbarin bringen und nun ja, er kann manchmal echt kompliziert sein. Dadurch hab ich meine U-Bahnen verpasst. Es tut mir so leid!"

"Keine Sorge, keine Sorge. Es ist alles okay. Ist Timmy ihr Hund?" Ich führte mein Glas gerade zum Mund und nahm einen kleinen Schluck im selben Moment als sie 'Nein, mein Sohn.' antwortete und ich mich leicht verschluckte. Ein kleines 'Oh.' meinerseits und ein ebenso peinliches 'Mh.' von ihr waren zu hören. Bevor eine peinliche Stille folgen konnte kam die Kellnerin wieder und nahm ihren Getränke- und unseren Essenswunsch auf.

"Okay. Kommen wir zum eigentlichen Thema unserer Verabredung.", schlug ich vor und sie nickte bestätigend. "Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann waren das zwei Freunde ihres Ex-Freundes, aber warum genau haben die beiden sie.. sagen wir bedroht?"

"Nun ja, das ist eine lange Geschichte..wo fang ich nur an?", als eine kleine Unterlegung kratzte sie sich leicht am Hinterkopf.

"Wir haben Zeit.", ermutigte ich sie ihre Geschichte zu erzählen und machte mich innerlich bereit dafür.

"Okay.", sie atmete tief ein, "Ich will nicht den Namen meines Ex-Mannes nennen, es würde zu viele Erinnerungen aufreißen, aber vor ungefähr fünf Jahren waren wir beide noch auf der Schule und wir waren ein wirklich glückliches Paar. Unsere Eltern waren gegen die Beziehung. Meine Familie hat viel Geld und einen super Wohlstand und seine hatte... nichts." Ihr Blick verlor sich auf irgendeinem Punkt auf dem Tisch und ich lehnte mich etwas weiter runter um besser den Ausdruck in ihren Augen sehen zu können. "Als ob diese 'falsche' Beziehung nicht schon schlimm genug gewesen wäre, wurde ich auch noch schwanger von ihm. Es war bereits zweiter Monat als ich es herausfand und ich konnte es meinen Eltern einfach nicht sagen. Und da mich das alles zu sehr stresste kam mein Freund eines Tages zu mir und schlug mir vor, dass wir weggehen könnten. Ein Kumpel von ihm könnte uns eine kleine Wohnung in London besorgen und er würde zwei neue Jobs annehmen um uns ein gutes Leben zu ermöglichen. Und wir taten es. Von einen Tag auf den anderen packten wir alles, was wir brauchten und stiegen in seinen alten Wagen um uns ein neues Leben aufzubauen. Verrückt, oder?"

"Ein bisschen. Aber in eurer Situation verständlich." Ihr entfuhr ein leises Lachen.

"Wie du meinst. Zurück zum Thema. Hier nun angekommen stellte sich die kleine Wohnung als ein wirklich kleines dreckiges Loch raus. Aber wir waren froh überhaupt ein Dach über den Kopf zu haben. Die Monate vergingen und eigentlich waren wir glücklich. Auch wenn er kaum da war, unsere Nachbarin ist eine alte Frau und sie half mir mit allem. Zwei Tage vor der Geburt musste er plötzlich von der Arbeit aus weiter weg. Er sagte er käme bald wieder. Aber er tat es nicht. Die alte Frau von nebenan war bei der Geburt bei mir, wir konnten uns nicht mal ein Krankenhaus leisten. Ich wollte es ihm sagen, aber er ging nicht an sein Telefon. Ich benutze unsere Kreditkarte mit all unseren Ersparnissen um über die Runden zu kommen. Ich nahm so viele Jobs wie möglich an um genug Geld zu bekommen." Ich konnte nicht anders und bemitleidete ihr Leben.

Kinder, als Star vergaß man die Probleme des einfachen Lebens. Auch wenn ihre Story nach einer perfekten Erfindung eines Filmmachers klang, aber so etwas passierte nun mal. Ob man es glaubte oder nicht.

"Als der kleine ein Jahr alt wurde standen plötzlich die zwei Kerle vor meiner Tür. Sie meinten, dass mein Freund sein Geld gerne zurück hätte. Ich konnte erstens das finanztechnisch nicht bewältigen, noch konnte ich glauben, dass er so dreist war. Die beiden wollten zunächst jeden Monat 100 Pfund, doch sie kamen immer öfters und wollten immer mehr, ich kann einfach nicht mehr.", Rebeccas Stimme brach und man konnte die Tränen bereits in ihren Augen sehen. In genau diesen Moment kam die Kellnerin und brachte uns das Essen. Sie wischte sich mit ihren immer noch nassen Ärmeln über die Augen und sammelte sich wieder.

"Mein Leben ist ziemlich verkorkst.", lachte sie falsch.

"Wahrscheinlich. Weißt du was? Lass uns über was anderes reden und solche Dinge vergessen." Ich hob mein Cola Glas und hielt es zum Anstoßen hin. Sie schüttelte sich kurz und griff nach ihren eigenen.

"Wie du meinst, Harry Styles."

Und die Gläser stießen klirrend zusammen.

____________________________________

Tada!! Weihnachts-Silvester Update!

Über 1000 Wörter. Es tut mir so leid euch so lange gewartet lassen zu haben, aber in der Zeit liegt die Reife.

Also ich hoffe, dass irgendjemand diesen Buch noch treu geblieben ist. Also hoffentlich.

Da eh niemand groß kommentieren wird, bringt es nichts euch dazu aufzurufen, also noch eine schöne Weihnachts-Silvester Zeit!

Paula.









Popstar (19), sucht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt