The friend

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Zwei Tage später war Trisha gerade bei einen Shooting in Luxemburg. Trotz ihrer Schwangerschaft wollte sie das Modeln auf gar keinen Fall aufgeben und ich unterstützte ihren Willen so gut ich es konnte. Rebecca hatte sich nicht gemeldet. Auch wenn ich öfters daran gedacht hatte, mich bei ihr zu entschuldigen, hatte ich es dann doch immer gelassen. Ich wusste einfach nicht, wie weit ich nun wieder mit ihr gehen konnte. Liam hatte mich früh am Morgen auch schon angerufen, nur um mir den mitzuteilen, dass unsere Fans jetzt das zukünftige Datum für den Erscheinungstag unseres Albums wissen. Und ich konnte nicht anders und musste ihn nach Rat fragen. Doch Liam hatte mir genau das geraten, was ich mich seit zwei Tagen nicht traute, und zwar mich bei Rebecca zu entschuldigen. Jedoch hatte ich mir vorher fest vorgenommen Trisha nach den Inhalt des Briefes zu fragen. Immerhin muss es eine logische Erklärung für den Ausraster der Brünette geben.

Ich war gerade dabei mir etwas Rührei zum Mittag zu machen, als das bekannte iPhone-Nachrichten-Geräusch, ein helles 'Bing', ertönte. Also legte ich den Löffel weg und strich mir durch die Haare, während meine andere Hand nach meinem Handy griff. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch, als es mir jedoch keine neue Nachricht anzeigte. Als erneut das Geräusch ertönte, stellte ich die Temperatur der Kochplatte runter und schaute mich nach meinen Arbeitshandy um. Und kaum hatte ich die Küche verlassen, leuchtete mir auch schon das Display von Rebeccas iPhone mir entgegen.

Nicht schnuppern, Harry, nicht schnuppern.

Doch ehrlich gesagt, im Grunde war es jetzt wieder mein Eigentum und dass der Akku ganze zwei Tage gereicht hatte, wunderte mich auch. Ich griff also nach dem Handy und tatsächlich zeigte es eine Nachricht an, doch als ich den Pfeil nach rechts schob, kam mir auch schon die Pinabfrage entgegen. Als erstes kam mir Timmys Geburtstag in den Sinn und tatsächlich entsperrte sich das Handy. Und etwas überrascht kam mir ein bekanntes Hintergrundbild entgegen. Ich erinnerte mich wie Rebecca als ich ihr das iPhone gekauft hatte, die ganze Zeit Fotos gemacht hatte. Auf diesen wehrte Timmy sich gerade dagegen, weshalb das Bild etwas verschwommen war. Sie lächelte dagegen über die Schulter ihres Sohnes hinweg glücklich in die Kamera, und ich saß etwas weiter weg von den beiden. Schnell riss ich mich von diesen Bild los und öffnete die Nachricht.

Unbekannt: Hey, Rebecca, hier ist Ella, die Mutter von Greg. Vielleicht hast du es einfach nur vergessen, aber im Kindergarten war heute Wandertag und die Kinder konnten heute früher abgeholt werden. Ich habe Timmy mit zu mir genommen, aber ich habe einen sehr wichtigen Termin in einer Stunde und es wäre toll, wenn du ihn bis dahin abholen könntest.

Unbekannt: Bitte melde dich wenn du das ließt, es ist wirklich ein wichtiger Termin 😅

Ich schmunzelte etwas. Rebecca hatte mir bereits von Ella erzählt. Sie war nur vier Jahre älter als sie, jedoch war sie ebenfalls von ihren Freund kurz nach der Geburt verlassen wurden. Ich wusste nicht, ob es die Sache dabei belassen sollte, oder mich darum kümmern sollte, doch meine Entscheidung war schneller getroffen als erwartet.

Absender: Hey Ella, hier ist Harry, ein Freund von Rebecca. Sie hat ihr Handy bei mir vergessen, aber wenn du willst, dann schick mir deine Adresse und ich hole Timmy dann gleich bei dir ab.

Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, antwortete Ella tatsächlich mit ihrer Adresse und einem 'Dankeschön'. Also ging ich zurück in die Küche, schaltete alles ab und machte mich dann gleich auf zu Rebeccas Freundin.

***

Fast fünfzen Minuten später stand ich vor der richtigen Haustür und klingelte. Ich musste nur wenige Sekunden warten, bis eine kleine Frau mir die Tür öffnete. Ihre braunen Haare waren zu einen kurzen Bob geschnitten und ihre großen Rehaugen schauten mich überrascht an.

"Hey, ich bin Harry, der Freund von Rebecca.", begrüßte ich sie und sie sah noch überraschter aus als vorher.

"Ähm, ich wusste ja, dass hinter Rebeccas unscheinbarer Hülle etwas stecken müsste, aber ich hatte nicht erwartet, dass sie mit Harry Styles befreundet ist!", lachte sie und reichte mir die Hand, "Ich bin Ella, komm doch rein, ich mach die Jungs fertig." Auf ihr freundliches Lächeln hin nickte ich und folgte ihr ins Haus. Es war schön eingerichtet, in vielen Pastellfarben. Ich konnte mir gut vorstellen, wie Rebecca Ella als eine Art Vorbild ansah. Beide hatten das selbe Schicksal nur hatten beide etwas anderes daraus gemacht. Ich wartete im Flur.

"Hey Timmy, kommst du bitte? Du wirst abgeholt.", hörte ich ihre Stimme vom oberen Stockwerk.

"Mummy, noch nicht, wir waren gerade dabei das Schloss aufzubauen." Ich schmunzelte über die Jungen. Greg und Timmy schienen bereits ziemlich gute Freunde zu sein.

"Ich weiß Schätzchen, aber du und ich müssen gleich los." Es kamen genervte Seufzer und noch ein bisschen Gequängel, bis schließlich die Tür oben zu flog und Schritte die Treppe runter kamen. Und genau in dem Moment, an dem Timmy mich erblickte, wurde seine Miene dunkler.

"Hey du, ich bring dich nach Hause.", stellte ich fest und schlug die Hände zusammen. Timmys Reaktion war ein trockenes und fast schon genervtes Schulterzucken. Ich kam mir vor wie ein Idiot. Noch vor ein paar Wochen hat er mich fröhlich und neugierig angeguckt und jetzt schien er sich fast gar nicht mehr für mich zu interessieren. Still zog er seine Schuhe wieder an.

"Na dann, wir sehen uns bestimmt noch mal.", verabschiedete mich Ella, während Timmy trotzig an mir vorbei lief und sich abwartend vor das Auto stellte.

"Das denke ich auch, Tschüss ihr zwei." Sie schloss die Tür und ich stieg zusammen mit den kleinen Jungen in den Wagen.

"Soll ich dich nach hause bringen oder möchtest du noch ein bisschen mit zu mir?" Ich versuchte ihn etwas aufzuheitern, doch seinem Blick nach hatte er mehr als die Nase voll von mir. "Timmy, es tut mir leid was passiert ist, aber du bist noch zu jung um das alles zu verstehen."

"Das hat mir Mummy auch gesagt, aber du hast sie trotzdem verletzt!"

"Das wollte ich nicht, wirklich Timmy. Es ist einfach nur kompliziert im Moment.", gestand ich ihm, "Ich bekomme selbst bald ein Kind und da hat mich der Streit mit deiner Mutter wahrscheinlich einfach selber gestresst. Ich will euch nichts böses." Er sah zwar nicht überzeugt aus, aber immerhin entspannte er sich etwas.

Kinder, in diesen Moment hatte ich vielleicht ein bisschen Angst vor Rebeccas Reaktion.

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Hey ihr, ich bin zwar nicht so richtig zufrieden mit diesen Kapitel, aber es ist besser als nichts! :D

Bis dann :)

Paula.


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