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POV Taehyung
„Ich geh jetzt nach Hause." kündigte Jimin an und packte seine Sachen zusammen. „Und du willst wirklich noch hier bleiben?" fragte Jimin und schaute auf sein Handy. „Es ist schon 20:43 Uhr." Ich schüttelte nur leicht den Kopf. „Du musst ja morgen nicht diese bescheuerte Geschichtsarbeit schreiben." entgegnete ich. Da nickte Jimin langsam. „Okay, aber mach nicht mehr so lange. Bis später." Chim machte seinen Rucksack zu. Dann verließ er mit schnellen Schritten die Bibliothek. Ich seufzte und ließ mein Kopf, nicht gerade schmerzlos, auf den Tisch knallen. „Ich will nicht mehr." murmelte ich immer wieder. „Was willst du nicht mehr?" hörte ich plötzlich eine unbekannte Jungenstimme fragen. Langsam erhob ich mich wieder. Meine Laune verschlechterte sich noch mehr als ich den Jungen erkannte. „Was willst du Bangchan?" fragte ich genervt und blätterte erneut in meinem Geschichtsbuch herum. „Warum so unfreundlich?" nach diesem Kommentar schaute ich ihm finster in die Augen. „Hallo? Du bist mit Felix und den anderen befreundet. Wie sollte ich da nicht unfreundlich sein." murrte ich. „Ich will nichts mehr von den." beteuerte Bangchan und nahm mir schließlich das Geschichtsbuch weg. „Und jetzt soll ich dir einfach so glauben? Schließlich bist du immer noch in dieser Gang..., wie hieß sie gleich noch mal..-" „Stray Kids." beendete Bangchan meinen Satz. „Genau!" Bangchan setzte sich neben mich. „Hör zu. Es tut mir wirklich alles total leid was ich damals alles mitgemacht hatte. Ich wollte Yuna nicht mobben. Ich fand euch irgendwie schon immer voll sympathisch." erklärte Bangchan. Ich musste lachen. „Auch wenn ich dich einmal geschlagen hab?" Jetzt fing er auch an zu Grinsen. „Ja." Schließlich mussten  wir beide lachen. Sollte ich ihm wirklich vertrauen? Probieren könnte man es ja mal. Ich erinnerte mich, das Bangchan in seiner Gang immer ganz hinten stand. Vielleicht war er ja doch ziemlich nett. „Um welches Thema geht es in deiner Geschichtsarbeit?" fragte er. Verwundert schaute ich ihn an. „Hast du mich etwa mit meinem Freund gerade beobachtete?" Fassungslos verschränkte ich meine Arme vor der Brust. „Aus Versehen!" sagte Bangchan und hob entschuldigend seine beiden Hände hoch. „Um die Varrusschlacht." jammerte ich und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. „Okay, das ist mies. Aber wenn du möchtest kann ich dir helfen. Ich schreibe momentan nicht viele Klausuren und Arbeiten." Meine Augen weiteten sich. „Wirklich?" Bangchan nickte. „Vielleicht gewinnst du dann so mein Vertrauen. Wann ist denn die Arbeit?" „Morgen." Bangchan durchsuchte das Geschichtsbuch. „Dann lass uns gleich anfangen."

Erstaunlicher Weise konnte Bangchan das alles super erklären. Nach gut einer Stunde hatte ich tatsächlich alles verstanden. „Wooww. Danke Ba-angchan." stotterte ich. Ich hätte niemals geglaubt das ich einmal zu ihm danke sage. „Kein Ding." winkte er nur ab. „Wo wohnst du eigentlich? Wenn du willst könnten wir noch ein Stück zusammen gehen." Ich überlegte kurz. Was wär so schlimm daran mit ihm nach Hause zugehen. „In Ordnung."

„Hast du eigentlich Geschwister?" fragte mich Bangchan als wir auf dem Weg zum Bus waren. „Ja, 6." entgegnete ich und musste kichern. Bangchan folg fast über seine eigenen Füße. „6?" Wiederholte er meine Worte. „Naja. Nicht direkt. Ich hab 6 beste Freunde. Sie sind mein Ein und alles. Ich glaube das sie schon mehr als nur Familie sind. Yuna gehört jetzt schon fast dazu." Bangchan lächelte auch. „Und du?" fragte ich. „Ich hab eine jüngere Schwester. Wir sind drei Jahre auseinander." „Ist das nicht ein bisschen nervig mit ihr?" Bangchan schüttelte lachend den Kopf. „Ich bin wohl eher die Nervensäge." Ich stimmte in sein Gelächter ein. „Wie heißt sie denn?" Wollte ich wissen. „Sumi." sagte er knapp. Ich nickte. „Schöner Name." Dann blieb ich stehen. Bangchan ebenfalls. „Ich muss jetzt auf den Bus hier warten." Bangchan schien überrascht zu sein. „Was für ein Zufall. Ich muss auch mit dem Bus fahren. In welcher Straße wohnst du?" fragte er dann. „Goseong-Gumi." antwortete ich und machte meine grüne Jacke zu. Es war bereits wirklich schon ziemlich kalt geworden. „Cool, ich nämlich auch." Ich schaute zu Bangchan. „Du scheinst dar nicht überrascht zu sein." meinte ich. „Bin ich auch nicht. Ich wohn zwei Häuser weiter." „OHHAA Echt?" Er nickte. „Das ist ja mega!" Bangchan kratzte sich am Kopf. „Ich wusste davor schon wo du wohnst." Ich runzelte die Stirn. „Und woher?" wollte ich wissen. Bangchan zuckte mit den Achseln. „Naja, dieser Jungkook meinte ja mal so, 'komm lass uns jetzt nach Hause gehen', da nahm ich mal an das ihr in einem Haus wohnt." Ich öffnete meinen Mund um etwas zu, schloss ihn dann aber wieder. Schließlich machte ich ihn doch auf. „Das heißt du wusstest wo Yuna wohnt?" Er bejahte und kickte einen Stein beiseite. Woher, wollte ich erst garnicht wissen. Plötzlich stupste Bangchan mich  in die Seite. „Der Bus kommt."

„War schön mal mit dir zu reden. Und danke noch mal für deine Hilfe." sagte ich zu Bangchan der mit mir vor meiner Haustür wartete. „Ne wirklich, kein Ding." sagte er dazu. Dann musterte er mich auf einmal. „Du siehst irgendwie echt erschöpft aus. Vielleicht solltest du mal Urlaub machen, schließlich sind bald Herbstferien." meinte Bangchan und klopfte mir auf die Schulter. Ich war überrascht. Das ist wirklich eine echt gute Idee! „Stimmt, du hast recht. Ich sollte mal die anderen Fragen." Bangchan nickte und verabschiedete sich von mir. Mit schnellen Schritten verließ er das Grundstück. „Bis morgen!" rief ich ihm noch hinterher.

POV Bangchan
„Bis morgen." hörte ich noch. Wie das klang. Wie echte Freundschaft. Hyunjin war zwar immer noch ein guter Freund, trotzdem konnte ich es nicht nach vollziehen das er mit Felix abhing. Taehyung ist wirklich unglaublich nett. Aber was wird passieren wenn Jungkook erfährt das ich einen Abend mit Taehyung verbracht habe. Sicher nichts gutes. Mein Handy vibrierte. Sumi. >>Wann kommst endlich nach Hause?<<. Ich schluckte. Es war 22:19 Uhr und ich hatte Sumi nicht Bescheid gesagt. >>Sorry<<. Schrieb ich ihr zurück. >>Hab die Zeit vergessen<<. Sumi verdrehte wahrscheinlich gerade ihre Augen. >>Dann beeil dich<<. Und schon war sie offline. Typisch. Sumi hatte genau die gleichen Eigenschaften wie ich. Sie ist nett, lustig, Tier Liebhaber und extrovertiert. So wie ich.

POV Taehyung
Glücklich hüpfte ich die Treppen nach oben. Dank Bangchan war ich perfekt für die Klausur vorbereitet. Das hätte ich echt nicht gedacht. „Bin zu Hause." rief ich und zog meine Hausschuhe an. Alles blieb still. Sie schienen nicht da zu sein. Doch da fiel mir der Zettel auf unserem Esstisch auf.

Sind bei Yuna

Stand auf dem Zettel. Ich schmunzelte und ging Richtung Tür. Das war mal wieder so typisch. Ich klopfte an Yunas Tür, die sich auch zu gleich öffnete. „Hi, Tae!" begrüßte mich Yuna und zog mich in eine Umarmung. „Jimin hat mir alles erzählt. Bist du fertig mit lernen?" fragte sie und drückte mich auf ihre Couch. Ich nickte nur stumm. Das Bangchan mir geholfen hatte, erzählte ich lieber nicht. Jungkook, Yoongi und Jimin saßen ebenfalls auf dem Sofa. „Nimm." sagte Jungkook und reichte mir die Chipsstüte rüber. Ich nahm sie dankend entgegen. „Ich bin echt froh das Namjoon wieder aufgewacht ist." meinte Jimin ernst. Yoongi nickte und streckte sich ein wenig. Irgendwie wirkte die Stimmung ziemlich gereizt. War etwas? „Ist was?" fragte ich besorgt. Jimin zuckte mit den Achseln und Jungkook schüttelte nur den Kopf. Man konnte sowas von sehen das Jungkook irgendwas bedrückte. Trotzdem ging ich nicht weiter auf das Thema ein. Yuna erhob sich und ging Richtung Küche. „Will noch jemand einen  Tee?" hörte ich sie rufen. Wir alle bejahten auf ihre Frage und nach wenigen Minuten kam Yuna schon mit dampfenden Tassen zurück ins Wohnzimmer. Da fiel mir wieder ein was Bangchan zu mir sagte. Ich räusperte mich. „Hört mal alle her! Ich bin der Meinung das wir uns alle einen Urlaub verdient haben. Außerdem sind bald Herbstferien, was meint ihr?" Für einen kurzen Moment herrschte komplette Stille. Bis Bami es sich auf meinem Schoß gemütlich machte. Jimin schien die Idee zu gefallen. Er nickte eifrig. „Tolle Idee! Ich hätte voll Bock auf Strand und Meer." sprach Chim und nippte an seinem Tee. Yoongi stimmte auch zu. „Hast du an was bestimmtes gedacht?" Ich nahm einen Schluck von meinem Tee. „Keine Ahnung, vielleicht eine Insel?" „Oh Ja!" Jungkook war offensichtlich auch dafür. „Ich kann mal schauen." sagte Yoongi. „Wir könnten auch nach Tokio fliegen." schlug er dann vor. „Das wäre schön!" meinte Jungkook. Ich schaute zu Yuna. Sie schien traurig zu sein. „Yuna? Alles okay?" fragte ich sie. Yuna schüttelte nur den Kopf. „Dann viel Spaß euch." Ich erstarrte. Das hatte sie jetzt nicht gesagt. Yuna dachte wirklich das sie nicht mitkommen darf? Da ergriff Jungkook das Wort. „Bist du eigentlich komplett bescheuert? Du kommst auf jeden Fall mit!" Yunas Augen wurden wässrig. „Wirklich?" Wir nickten. „Du gehörst doch schon zur Familie." sagte ich. Yuna verbeugte sich leicht.

„Bis morgen dann." sagte ich noch und verließ ihre Wohnung. Yoongi, Jimin und Jungkook folgten mir. „Gute Nacht." verabschiedete sich Kookie.

Way back homeWhere stories live. Discover now