21

12 4 1
                                    

Ich verzog das Gesicht.
Das konnte jetzt nicht wahr sein oder?

POV Jungkook
„Felix? Hast du das auch gehört?" hörte ich eine andere Männerstimme sagen, die eindeutig höher als die erste war. „Ich schau mal nach." Wie auf Kommando traten wir alle einen Schritt zurück. Der Busch hinter dem wir standen, bewegte sich und zum Vorschein kam ein Junge mit blonden Haaren und jede Menge Sommersprossen. „W-was zum Teufel?" sagte er. Ich erkannte ihn sofort. Hass machte sich in mir breit. Vor uns stand Lee Felix. „Y-Yuna?" fragte Felix. Bangchan fing an laut zu lachen. „Warum seid ihr denn hier?" fragte er immer noch lachend. „Bessere Frage: WAS MACHT IHR HIER?!" fragte nun Felix wieder fassungslos. „Wir stellen hier die Fragen." blaffte ich ihn an und kam einen Schritt auf ihn zu. Ängstlich wich er ein Stück zurück. Ich spürte eine zarte Hand an meinem Arm. „Komm lass den Mist." sagte Yuna. „Was hat Felix dir getan?" fragte sie jetzt aufgebrachter. Mir wurde schlagartig heiß vor Wut und verkrampfte mich. „N-nimmst du ihn jetzt in Schutz?" Es herrschte eine unangenehme Stille und aus meiner Wut verwandelte sich langsam Angst. Angst Yuna zu verlieren. „S-so I-ist das n-nicht Kookie!" Hass auf beide kam in mir hoch. „Nah komm lass mich los." Ich funkelte Yuna böse an. Doch sie ließ nicht locker. Ruckartig zog ich meinen Arm aus ihrem leichten Griff und nahm mir die Wasserflaschen die auf der Erde lagen. „Dann eben so." Ich richtete mich noch einmal zu den anderen und Felix. „Ich geh zurück." Und ohne weitere Worte verließ ich diesem seltsamen Ort. „Jungkook!" rief mir Yuna noch hinterher. Ich drehte mich nochmal um. „ICH VERSTEH ES NICHT YUNA!! ICH VERSTEH DICH NICHT!!" Aus dem Augenwinkel erkannte ich noch wie Yuna schon die Tränen kamen. Aber das war mir in diesem Moment egal. Wutentbrannt stapfte ich zurück zur Hütte. Vor den Zombies hatte ich keine Angst mehr. Sollte doch einer kommen. Ich würde es dann richtig zerfetzten. Allmählich spürte ich meine Tränen. Ich war zu weit gegangen. Diese ganze Sache, die Insel, die Zombies,meine Freunde... alles machte mich im Moment verrückt. Wir mussten so schnell wie möglich von dieser Insel oder was auch immer weg.

POV Taehyung
Verwirrt schaute ich meinem besten Freund hinterher. So hatte er sich noch nie benommen. „Wir wollten Urlaub in Tokio machen. Also ich, Hyunjin und Han." fing Felix an, nachdem wir uns alle gefangen hatten. Nun saßen wir mit unseren Ehemaligen Feinden auf einem Baumstamm und Unterhielten uns. „Dann sind wir wahrscheinlich alle im selben Flugzeug gewesen stimmt's?" Hyunjin nickte mir zu. „Habt ihr schon eine Begegnung mit den Zombies gemacht?" fragte Sumi. Felix nickte. „Sie hätten Han beinahe gebissen." sagte Hyunjin daraufhin. „Aber auch nur fast.",bestätigte Han, „Du bist Bangchans Schwester oder?" fragte er Sumi. „Ja." Für einen kurzen Moment blieb es Still. Ich konnte das alles immer noch nicht fassen. „Warum hast du Felix eigentlich in Schutz genommen?"

POV Yuna
Röte stieg mir ins Gesicht. Ich holte tief Luft und erzählte dann schließlich alles. Das Felix, Hyunjin und Han mich sozusagen gerettet hatten, wie Felix mir aufmunternde Worte zu gesagt hatte und er mich nicht wie sein kleines Opfer gesehen hatte. „Können wir vielleicht als Team zusammen arbeiten?" fragte Hyunjin. Alle nickten.

„Lasst uns zurück zu den anderen gehen." meinte ich. „Anderen?" fragte Han. „Ja, Namjoon, Jimin, Jin, Hoseok und Yoongi haben auch überlebt. Ich wette ihr versteht euch gut. Bis auf Jimin kennt ihr ja dort keinen."

Keine Fünf Minuten später hatte ich schon so ein Gefühl wieder beobachtet zu werden. „Zombies." flüsterte Tae auf einmal. Ich kniff die Augen zusammen. Nah super. „Ich mach das schon." sagte Bangchan heldenhaft und schmiss sein helles, braunes Haar nach hinten. „Bist du komplett bescheuert?!" flüsterte Han lauter. Die zwei Zombies drehten sich ruckartig zu uns. „Toll gemacht!" meinte ich sarkastisch. Wie zwei fauchende Katzen rannten sie auf uns zu. „NIMM DEN AST!!" rief Tae Bangchan zu und griff schnell nach einem zweiten. Ich drehte mich schnell weg. Auf gar keinen Fall wollte ich sehen wie Tae und Bangchan die Zombies abschlachten. Ich hörte ein nur ein wildes Grange. „Alles gut bei dir?" fragte Sumi plötzlich vor mir. Ich nickte schwach und lächelte leicht. Sumi runzelte die Stirn. Okay. Sie hatte mich Save durchschaut. „Sieht aber nicht so aus." Ich seufzte. „Jaaa, du hast recht. Mir gehts scheisse. Ich muss einfach von dieser grässlichen Insel und den Zombies weg. Gleichzeitig hab ich immer wieder Streit mit Jungkook." „Mir gehts genau so wie dir." meinte Bangchans kleine Schwester und zog mich in eine Umarmung. Überrascht von dieser Geste erwiderte ich diese. Glücklich schloss ich meine Augen. Für einen Moment blieben wir so und genossen einfach kurz diesen Moment. Doch plötzlich schleuderte Sumi mich hart zu Seite und ich landete auf dem feuchten Erdboden. „Fuck!" murmelte ich und begutachtete mein Bein. Warum mussten hier auch so große Wurzeln wachsen. Ich wollte Sumi gerade fragen warum sie das getan hatte als ich es schon selbst erkannte. Einer der Zombies (ein männlicher) hatte sich gerade Wegs auf Sumi gestürzt. Krampfhaft versuchte sie, ihn weg zu drängen doch Sumi schien viel zu kraftlos zu sein. Wie in einer Schockstarre blickte ich die zwei an. Das änderte sich schlagartig als Sumi Hilfesuchend nach mir Ausschau hielt. Ich rappelte mich auf und versuchte von hinten dieses Monster von Sumi wegzuziehen. „LASS SUMI IN RUHE!!" schrie ich den Zombie an. Auf einmal wurde ich von zwei starken Armen nach hinten gezogen. Von unten blickte ich direkt in Taes braune Augen. „Stich zu Bangchan!" rief Tae. Im Handumdrehend stach Bangchan genau in die Mitte vom Herzens des Zombies. Sumi schrie kurz auf. Bangchan ließ den Ast fallen und half seiner Schwester hoch. Er klopfte ihr etwas Staub vom Rock. „Alles okay? Bist du verletzt?" fragte er vorsichtig und betrachtete Sumi eindringlich. Sie nickte nur stumm. Bangchan wusste wahrscheinlich was los war und nahm sie in den Arm. Tae hockte sich neben mich. „Bei dir? Alles gut?" Ich verzog leicht das Gesicht und fluchte kurz. „Mein B-Bein." Er begutachtete es kurz. „Verstaucht." stellte er leicht beeindruckt fest. Verwundert blickte ich ihn an. „W-woher..?" Tae unterbrach mich. „Ich war doch für ne Zeit lang im Schulsanitätsdienst und hab dort ab und zu mal ausgeholfen. Da lernt man einiges." sagte er wichtigtuerisch. „Schön für dich! Mir gehts aber immer noch nicht besser!" jammerte ich ihn an. „Kannst du aufstehen?" fragte er weiter.
Ich schüttelte den Kopf. „Es tut wirklich weh!" Mein Bein tat höllisch weh. Da beugte sich Sumi zu mir. „Tut mir leid. Aber sonst wärst du jetzt vielleicht auch ein Zombie." sagte sie mitleidend. Ich winkte ab. „Alles halb so wild. Danke fürs Schubsen." Sumi und ich lachten. Hyunjin, Felix und Han traten ebenfalls dazu. „Ist was mit deinem Bein?" fragte Han neugierig. Wieder nickte ich. „Verstaucht..." Felix verzog sein Gesicht auch. „Das ist mies." Plötzlich hockte sich Hyunjin vor mich. Er Präsentierte mir seinen großen Rücken. „Spring auf." ich zog eine Augenbraue hoch. „Ist das dein Ernst? Nachdem du und die anderen mich seit Jahren mobbt?" „Ja. Ich will es doch nur wieder gut machen! Ist etwas komisch daran?" fragte er dann und schaute nach hinten. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Ich kroch vorsichtig an seinen Körper und klammerte mich an seine breiten Schultern. Was würde Jungkook dazu sagen? Ich wollte ihn ja nicht noch mehr kränken. „Wenn Jungkook fragt, erklärst du ihm alles." sagte ich zu Hyunjin der darauf hin nickte.

POV Taehyung
Ich drehte mich zu Bangchan. Wir warfen uns kurz vielsagende Blicke zu und stapfen dann hinterher.

POV Jungkook
Wütend und gerade zu am ausrasten blickte ich auf Hyunjin und Yuna. Was wollte dieser kleine Perversling?! Trotzdem ließ ich mir nichts anmerken. Schließlich war Yunas Bein wirklich verletzt. Ein bisschen traurig wegen vorhin saß ich im Sand und schaute auf den weiten Ozean. Mein Herz fing wieder an zu schmerzen. Ich wollte unbedingt wieder nach Korea und mein altes Leben zurück. Ich wollte weiter studieren und mit Yuna feiern gehen. Ich wollte mit ihr auf der Couch chillen und Tee trinken. Vielleicht ein neues K-Drama anfangen oder so. Ich wollte mit meinen Hyungs in die Stadt gehen oder Fußball schauen. Das konnte ich nur als eine kleine Erinnerungen in meinem Kopf behalten. Wer weiß wie lange wir hier noch festsaßen. Doch eins war klar. Wenn wir nicht bald irgendetwas tun, könnte es sein das wir hier für immer hier bleiben.

Way back homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt