152 - letzte Chance

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Toorus Sicht

Wieder klopfte es an der Tür. Wie nervig.. Also stand ich nun endgültig auf und zog mir ein T-Shirt sowie eine Hose über, ehe ich zur Tür ging. Diese öffnete ich einen Spalt und ich lehnte mich an meinen Türrahmen. „Ja?"

Mein Vater sah' nicht sehr erfreut aus. Er sah garnicht erfreut aus. „In mein Büro." Schon war das Herzklopfen da. Auch wenn man es mir oft nicht ansah, hatte er meinen ganzen Respekt. Ich hatte Angst vor ihm. So sehr Angst. Trotzdem provozierte ich ihn gerne, um mich meiner Angst zu stellen.

Ich nickte nur und folgte ihm in sein Büro, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. In seinem Büro stellte ich mich vor seinen Schreibtisch, während er sich hinsetzte. Ich wusste nicht, ob ich mich setzen durfte. So wie er gerade drauf war, wusste ich, dass ich nichts falsch machen durfte.

„Setzen." Also tat ich es. „Wie lange soll es noch so weiter gehen?" Was meint er? Hab ich was falsch gemacht? Was habe ich falsch gemacht? „Was meinst du?" Sein Blick wurde etwas strenger. Ich hätte das nicht fragen dürfen. „Mit dir und Naomi." Er will das ich Schluss mache..

„Seit ihr beide zusammen seid, vernachlässigst du deine Aufgaben. Du hast mir mehrfach versprochen, dass die Arbeit immer an erster Stelle steht. Und trotzdessen weigerst du dich, machst deine Aufgaben zu spät oder garnicht! Ich will das du Schluss machst, heute noch."

Mein Herz zersprang in tausende Teile. Ich wusste, dass seine Entscheidung endgültig war. Die Chance ihn umzustimmen war gering.

„Bitte nicht Vater.." Meine Stimme zitterte. Ich würde alles für sie machen. Ich würde alles für ihn machen. Er darf mir nur nicht verbieten, mit ihr zusammen zu sein. „Doch. Diese Liebe lenkt dich nur ab und du musst dich konzentrieren."

Seine Stimme war kalt und erbarmungslos. Es machte mir Angst ihn in so einer Laune zu sehen, geschweige denn mit ihm zu sprechen. „Ohne sie kann ich mich nicht konzentrieren. Vater bitte.. Diese Arbeit und all das macht mich fertig. Sie ist der Grund, weshalb ich nicht aufgebe. Ohne sie schaff ich das alles nicht.."

Seine Mimik änderte sich nicht. Kein Stück. „Du sollst das alles hier bald übernehmen." Bald? „Was machst du dann? Du hast das übernommen und hast dann keine Zeit mehr für sie. Du musst Verantwortung übernehmen. Du musst lernen, ohne sie zu leben. Sie ist kein Teil von dem ganzen. Sie ist nur ein Mädchen, wie jedes andere auch. Such dir lieber eine, die mehr Ahnung von dem ganzen hat. Eine, die dir helfen kann. Oder eben keine, das wäre das beste."

Ich würde etwas tun, was ich bereuen würde. Das wusste ich. Und ich wusste, ich würde es bereuen, sobald ich es ausgesprochen habe. „Wenn ich mit ihr Schluss machen soll, werde ich mich weigern, das alles zu übernehmen und weiter für dich zu arbeiten."

Nun war es geschehen. Ich habs bereut. Das spürte ich, als er mich mit seinem kleinen Globus aus Metal abwarf. Der Schmerz breitete sich schnell aus. Er hatte meine untere rechte Rippe getroffen. Ich hatte nichtmal Zeit, irgendwie auszuweichen, geschweige denn zu reagieren.

Tränen schossen mir jedoch in die Augen und ich schaute zu dem auf dem Boden liegenden Globus. Die Kugel war von der Halterung abgefallen und rollte geradewegs unter die Kommode. Ich schaute weiter dahin. Er sollte mich nicht weinen sehen.

„Wag es nicht, sowas noch einmal von dir zu geben! SCHAU MICH AN!" Gezwungenermaßen tat ich das. Er konnte genau sehen, wie mir die Träne über die Wange lief. Er hatte sich inzwischen hingestellt und stützte sich auf seinem Schreibtisch ab.

„Du hast dich abhängig von ihr gemacht. Du hast dich all dem widersetzt, was ich dir beigebracht habe und das nur wegen diesem Mädchen." „Diesem Mädchen".. Mein Mädchen..

𝐃𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐨𝐮𝐬 𝐥𝐨𝐯𝐞 || Oikawa x OcDonde viven las historias. Descúbrelo ahora