over years

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Langsam ging ich durch die Winkelgasse. Sie war heute wie leer gefegt. Die Nokturngasse war wegen dem Todesser Treffen komplett überfüllt gewesen. Ich zog mir meinen Umhang vorne etwas weiter zusammen und hüllte mich darin ein, obwohl Hochsommer war. Trotzdem war mir kalt. Als ich um die Ecke bog sah ich etwas, oder besser gesagt jemanden, das mein Herz höher schlagen ließ. Eine Frau mit roten langen Haaren stand vor mir. Ich konnte ihr Gesicht jedoch nicht sehen. Doch schon an der Art wie sie aufseufzte wusste ich wer sie war. Lily Evans. "Was willst du, Severus." Sie drehte sich zu mir um und ihr Blick war so scharf wie die Klinge eines Messers. In der Hand hielt sie...ein Marmeladebrot mit Gurken?! Jaaaa, okayy..."Woher wusstest du...?" Sie schüttelte leicht den Kopf. "Was willst du Severus? Egal was es ist, mach schnell, ich muss noch wohin." Traurig ließ ich den Kopf etwas sinken. "Früher hatte Lily Evans immer Zeit für mich." Lilys Augen wurden augenblicklich zu Schlitzen. "Potter, Sev." Und warum erwähnte sie jetzt dieses Arschloch aus unserer Schulzeit?! Ich blickte sie nur verständnislos an. "Ich heiße Lily Potter." Zack. Und das war der Moment in dem mein Herz zerbrach. Komplett fassungslos starrte ich sie an. Wie KONNTE sie nur?! "W-Was? Du hast dieses arrogante Arschloch aus der Schulzeit geheiratet?!" Erneut schüttelte sie traurig den Kopf über mich. "James ist nicht arrogant und erst recht kein Arschloch. Er ist mein Ehemann, der tollste den es gibt. Er hat viele wunderbare Seiten an sich die du nie kennengelernt hast. Er ist zärtlich und liebevoll, immer hilfsbereit und kämpft für alles was ihm wichtig ist." Ihre Augen leuchteten förmlich als sie das erzählte. Und plötzlich schlangen sich von hinten zwei Arme um sie. "Das freut mich zu hören, mein Schatz." Lily lachte überrascht und drückte ihre Lippen verliebt auf die von Potter. Ein weiterer großer Schmerz. Als Potter, also James Potter, aufsah verengten sich seine Augen. "Snape? Was willst du von meiner Frau?" Er sah mich misstrauisch an und doch schien er es zu genießen wie ich beim Wort Frau zusammenzuckte. Doch ich ignorierte ihn und schaute wieder zu Lily. Sie schien etwas sagen zu wollen. "Sev, du weißt das du auf der falschen Seite bist. Aber ich akzeptiere es. Du hast deinen Weg eingeschlagen, ich den meinen. Aber eins will ich noch von dir. Egal was du tust, lass meine Familie in Ruhe." Familie?! Heißt das etwa? Oh nein, bitte nicht. Sie schien meinen Blick bemerkt zu haben und lächelte verträumt. "Ja, ein kleiner James." Zärtlich streichelte James ihren schon etwas rundlichen Bauch und sie legte ihre Hände auf seine. "Gut." Mehr konnte ich dazu nicht sagen. Als Potter auf die Uhr blickte schien er zu erschrecken. "Darling, wie müssen zum Lutrawall!" Lily lachte. "Zum Ultraschall meinst du, Mausi-Puh." Auch er lachte und drückte seine Lippen erneut aud ihre. Dann wandten sie sich um und gingen. Ich blickte ihr nach, bis ihre roten Haare in der Menge verschwunden waren. Das sollte das letzte Mal sein, dass ich Lily Potter lebend sah.

Rumtreiber Oneshots/ HPWhere stories live. Discover now