I love you, Lily.

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"Hey, Prongs. Was machst du?" Sirius kam durch den Eingang der Schulsprecher in deren Gemeinschaftsraum und sah seinen besten Freund auf dem Sessel im Gemeinschaftsraum sitzen. Er blickte kurz zu Sirius auf und starrte dann wieder auf den Punkt, den er schon die ganze Zeit anstarrte. Sirius kam vorsichtig näher. "Prongs? Alles ok?" Er ließ sich auf den Sessel gegenüber seines besten Freundes fallen und sah ihn prüfend an. James schien immer noch nicht ganz bei ihm zu sein. "Prongs? Hey, Prongs!" James blickte auf. Er schien wie aus einem Traum erwacht zu sein und starrte seinen besten Freund an als wäre er ein Außerirdischer. "Ja. Klar." Sirius runzelte die Stirn und blickte ihn prüfend an. Dann schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. "Schon wieder Evans, oder wie?" Bei ihrem Namen zuckte James Kopf unwillkürlich hochzuzucken und einen kurzen Moment lang hielt er förmlich nach ihr Ausschau. Dann blickte er seinen besten Freund an und endlich schien Sirius die gesamte Aufmerksamkeit seines Gegenüber erlangt zu haben. "Du weißt doch, dass ich mit Lily zusammen bin?" Es war keine Frage es war eher eine Feststellung. Sirius nickte. Vor einigen Wochen waren die beiden strahlend, Hand in Hand, in die große Halle gekommen und hatten so der ganzen Schule verkündet, dass James Potter nun vergeben war. James starrte nachdenklich an ihm vorbei in die Schwärze der Nacht. "Weißt du...ich hab nicht das Gefühl dass sie mich liebt. Irgendwie kommt es mir so vor als ob sie nur so tut. Um mich glücklich zu machen, oder so. Sie wirkt immer so gezwungen." Sirius erstarrte und einen kurzen Moment starrte er den Hirsch-Animagus fassunsglos an. "Bist du blind oder so?" James blickte verwundert auf. "Jeder Blinde sieht, dass sie dich liebt. Warum sollte sie nur so aus Spaß mit dir zusammen sein?" James stand auf und ging an Sirius vorbei zum Fenster. Ahnungslos blickte er hinauf in den großen schwarzen Himmel. Die Sterne leuchteten auf ihm wie winzige Lichtpunkte und strahlten zu ihm herab. Der Mond lag halbvoll und hell erleuchtet am klaren Himmel. "Ich weiß es nicht, Pad. Ich weiß es nicht." Frustriert seufzte er auf. "Nur...immer wenn sie mir in die Augen schaut, sehe ich nicht nur Liebe. Sie schaut nie so ganz glücklich wenn wir uns in die Augen schauen. Ich hab das Gefühl, dass sie nur aus Mitleid mit mir zusammen ist." Sirius schüttelte den Kopf unwillkürlich. "Prongs..." James stoppte ihn mit einer kurzen Handbewegung. "Ich bin noch nicht fertig." Er schluckte kurz und sprach dann weiter, ohne den Blick von den Sternen zu wenden. "Sie ist so wichtig für mich geworden, Pad. Dieses Jahr, hab ich wirklich herausgefunden, ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich sie liebe. Und ich weiß nicht was ich machen soll, wenn sie Schluss macht. Sie ist die einzige. Aber ich hab irgendwas falsch gemacht. Und ich weiß, verdammt nochmal, nicht mal was. Ach, bei Merlin, es ist ja sowieso zu spät." Sirius trat hinter James und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Prongs. Sie wird nicht Schluss machen. Ganz sicher. Weißt du, mein bester Freund hat mir mal gesagt, dass es erst zu spät ist, wenn du die Hoffnung aufgegeben hast." James drehte sich zu Sirius um und nickte. Ein heiseres Lachen kam über seine Lippen. "Ja. Das hab ich gesagt. Du hast Recht." Sirius grinste und wuschelte ihm noch kurz durch die Haare, verließ dann jedoch den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher um wieder in den der Gryffindors zurück zu gehen. James blieb noch eine Weile stehen und starrte in die Sterne hinaus. All die Freude, die Lily ihm in den letzten Wochen geschenkt hatte, sollte nicht einfach wie eine Seifenblase verpuffen. Er wollte sie nicht verlieren. Nicht wegen irgendeinem Fehler, den er vielleicht gemacht hatte. Er wollte für immer bei ihr bleiben. Doch wie sollte er ihr das sagen? Wenn sie schon drauf und dran war mit ihm Schluss zu machen. Eine einzelne Träne rollte über seine Wange, weiter zu seinem Kinn und tropfte dann unendlich langsam auf den Boden. Ein kleiner Tropfen. In der weiten Wüste. Versiegt. Versickert. Ausgetrocknet. James sah zu wie er allmählich verschwand. Dann riss er seinen Blick von dem Fenster los und ging auf die Tür seines Schlafzimmers zu. Kurz zögerte er, dann bog er jedoch noch zu Lilys Zimmer ab. Er wollte die Hand heben um anzuklopfen, ließ sie jedoch dann nach halbem Weg wieder sinken. Eine Weile starrte er einfach nur auf ihren Namen, der in einem goldenen Schriftzug auf der Tür verewigt war. Dann ließ er seinen Kopf schwer dagegen fallen. Ein dumpfes Knallen ertönte. Leise sprach er die Worte, die er ihr am liebsten ins Gesicht gesagt hätte. Sich jedoch in diesem Moment einfach als zu feige herausstellte. "Es tut mir Leid, Lily. Was auch immer ich getan hab'. Bei Merlin, ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe. Bitte, sags mir. Bitte, Lils. Ich will nicht, dass es mit uns so zu Ende geht. Wo ich doch so lange für dich gekämpft habe. Ich möchte nicht, dass alles nach so kurzer Zeit schon wieder vorbei ist. Für mich, wäre für immer ja auch immer noch zu kurz, wenn ich die Zeit mit dir verbringen dürfte. Bitte, Lily. Es tut mir so Leid." Plötzlich gab das Holz an seinem Kopf nach. Überrascht öffnete er die Augen. Da stand sie nun. Einen Kopf kleiner als er, mit den roten zerzausten Haaren und den smaragdgrünen Augen, die rot umrandet zu ihm aufblickten. Sie trug ein altes T-Shirt von James und eine weite Jogginghose schlang sich um ihre Beine. Und auch so, sah sie noch wunderschön aus. Sie sah eigentlich immer wunderschön aus, fand James. Egal was sie trug. Eine kleine Ewigkeit lang blickten sie sich einfach nur an. Dann streckte James die Arme nach ihr aus und Lily ließ die Türklinke los, die sie so fest umklammert hatte, und warf sich in James Arme. Schluchzend drückte sie ihr Gesicht an James' Brust. James vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und ließ sei einfach weinen. Er wusste nicht warum sie weinte. Doch er ließ sie einfach. Lange standen sie so da. Aber das machte James nichts. Er war nur so froh sie endlich wieder in den Armen zu halten, nachdem sie so auf Abstand gegangen war. Er konnte ja nicht wissen, dass Dumbledore ihre Eltern unter speziellen Schutz gestellt hatte, da er aus irgendeinem Grund gerade anscheinend genau sie ins Visier genommen hatte. Als sie sich wieder beruhigt hatte, blickte sie zu ihm auf und legte ihm sanft die Hand auf die Wange. "Du hast nichts falsch gemacht, James. Nichts. Ich war im Moment nur mit etwas anderem beschäftigt. Aber das erzähl ich dir morgen. Du sollst nur wissen, dass es mir Leid tut, dass ich dir nicht so sehr gezeigt habe wie sehr ich dich liebe. Es tut mir Leid." James drückte sie wieder an sich. Die Erleichterung schien ihm kurz den Mund zuzuschnüren. "Ich liebe dich, Lily." Es war das erste mal, dass er das gesagt hatte, und diese drei Worte schienen Lilys Herz höher schlagen zu lassen. "Und ich liebe dich, James." Sie schmiegte sich in seine Arme und legte ihr Ohr an James Herz. James hielt sie einfach nur fest. In diesem Moment, dachten sie eigentlich gar nicht daran sich zu küssen. Denn in Wirklichkeit, verband sie so viel mehr.♥


Rumtreiber Oneshots/ HPWhere stories live. Discover now