was wäre wenn...3,5

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Zweiter Teil von was wäre wenn...3! (Bitte schaut euch das Bild und das Video an.)

Es goss in Strömen. Dicke, schwere Tropfen klatschten auf die Erde und ließen jedes Mal ein leises Hallen erklingen. Wie ein kleines Echo. Die Leute, die draußen im Regen standen, schienen dieses Echo nur zu deutlich zu hören. Denn auf dem Friedhof in Godrics Hollow war es still. Bedrückend still. Denn jeder wusste, warum sie hier waren. Wegen einer Beerdigung. Wegen der Beerdigung. Wegen der Beerdigung von James Potter. Auf dem Grabstein aus weißem Mamor stand es, schwarz auf weiß.
James Potter
* am 27. März 1960
+ am 31. Oktober 1981
Tapferer Krieger, bester Freund, geliebter Ehemann und Vater
Ihr werdet kämpfen und gewinnen. Und wenn ihr dann heim kommt, werde ich auf euch warten.

Diesen einen letzten Satz, hatte man in seinem Testament gefunden, und er wollte, dass man ihn auf seinem Grabstein festhielt. Er wollte den Menschen wieder die Hoffnung geben, die sie verloren hatten. Und er hatte vielen Menschen Hoffnung gegeben, denn Voldemort war verschwunden. Nach James Potters Tod wurde er nicht wieder gesehen, bis zu dem einen Tag, an dem Harry den Stein der Weisen retten würde. Doch das ist eine andere Geschichte.
Denn in diesem Moment fing ein kleines Kind an leise zu weinen. Es wimmerte und krallte sich verzweifelt an dem schwarzen Kleid seiner Mutter fest, welche selbst die Tränen nicht zurückhalten konnte. Neben ihr stand ein gleichaltriger Mann om schwarzen Anzug. Mit leerem Blick starrte er auf den Sarg der unter einem schwarzen Zelt stand. Rund um den Sarg waren viele weiße Rosen aufgelegt. Weiß, für Frieden. Er sollte in Frieden ruhen. Die grauen Augen des Mannes füllten sich langsam aber sicher mit Tränen. Die Frau begann hemmungslos zu schluchzen. Sie versuchte es zu unterdrücken, sie versuchte sich an all die schönen Zeiten zurückzuerinnern und zu lächeln wenn sie an ihn dachte, doch sie konnte nicht. Es tat so unendlich weh wenn sie nur an ihn dachte. Weil er nicht mehr da war. Weil er weg war. Weil er gestorben war. Ausgerechnet ihn musste dieses Schicksal treffen. Ihn, den sie geliebt hatte. Ihr kleiner Sohn krallte sich an ihrem Kleid fest und wimmerte. Zitternd nahm der Mann neben ihr ihn hoch und wiegte ihn sanft hin und her. Obwohl es so weh tat ihn anzusehen, musste er es tun. Es war, als würde er James anschauen. Doch er war nicht James und er würde nie James sein und trotzdem würde er immer an den Mann erinnern der für sie gestorben war. Der den Krieg beendet hatte. Doch das schien es nicht wert. Es war ein zu großes Opfer. Jedenfalls für ihn. Denn manche Menschen hüpften fröhlich herum und feierten, dass Voldemort endlich weg war. Groß stand dies im Tagespropheten. Doch dass dabei James Potter gestorben war, stand nur klein irgendwo zwischen Seite 6 und 10. Denn das war ja nur Nebensache. Jedenfalls für die. Für Sirius und Lily war er alles gewesen. Alles. Der Priester hatte seine Rede beendet in der er über den Tod von geliebten Menschen geredet hatte, und in der er den Mut gepriesen hatte sich ins ungewisse aufzumachen und sein Leben für andere zu geben. Schließlich bat er Sirius nach vorne, welcher eine Rede halten würde. Er hatte das Gefühl noch etwas tun zu müssen. Noch etwas sagen zu müssen. Für ihn. Seinen besten Freund. Langsam ging er nach vorne und stellte sich neben den Sarg. Dort drinnen lag sein bester Freund. Kalt. Leblos. Tot. Und er würde nie wieder herauskommen. Sirius versuchte den Klotz in seiner Kehle hinunter zu schlucken, versuchte sich auf die Leute zu konzentrieren, die ihn alle erwartungsvoll ansahen. Er hatte sich keine Rede vorbereitet. Er hätte stundenlang, einfach nur improvisiert über seinen Bruder reden können. "James Potter...war ein besonderer Mensch. Er war nicht einer von zig Hogwartsschülern, von zig Quidditchspielern, von zig Kriegern, oder von Milliarden Menschen. Er war anders. Besonders. Denn manche Krieger besitzen Mut, andere Frieden, andere Gerechtigkeit. Und manche von ihnen können lieben. Doch James konnte das alles. Er hatte den Mut, die Dinge durchzuziehen. Der Willen nach Frieden trieb ihn an immer weiter zu machen. Er hatte die Gerechtigkeit und schaute immer tief in Menschen hinein bevor er sie verurteilte. Und er konnte lieben wie kein anderer. Und das war am Schluss dann das, was ihn zu Grabe getragen hat. Denn er hat Lily geliebt. Er hat seinen Sohn Harry geliebt. Er hat mich geliebt. Und für diese Dinge ist er gestorben. Für uns." Sirius ließ den Blick kurz in die Ferne schweifen, als würde er etwas suchen. Inzwischen war der Regen stärker geworden und trommelte wie verrückt auf die Erde. Als würde der Himmel weinen. Vor Freude seinen schönsten Engel wieder zu haben. Plötzlich wurde Sirius Gesichtsausdruck entschlossen. "Ja, James Potters Herz hat für uns geschlagen und er ist für uns gestorben, aber es ist noch nicht vorbei. Ich habe mir immer gewünscht vor ihm zu sterben, um diese Qualen nicht erleiden zu müssen und doch muss ich. Doch wenn ich schon noch hier verweilen muss, werde ich dich rächen, Prongs. Ich werde auf Lily und Harry aufpassen und wenn es dann so weit ist werde ich zu dir kommen. Du wirst in unseren Herzen ewig leben und ich hoffe du wartest auf uns Kumpel, denn wir werden uns wiedersehen, spätestens auf der anderen Seite. Ich liebe dich, Bruder." Die Menge schluchzte auf. Lily hielt sich die Hand vor den Mund um ihr lautes Weinen zu unterdrücken. Der Sarg von James Potter wurde in die Erde hinab gelassen. Lily, Sirius und Harry nahmen sich drei weiße Rosen und schritten zu dem großen Loch. Lily schluchzte furchtbar und klammerte sich verzweifelt an die Rosem. Sie wollte nicht. Sie wollte ihre große Liebe nicht loslassen. Sie konnte einfach nicht. Verzweifelt schloss sie die Augen. Und in dem Moment glaubte sie eine Stimme zu hören. Ich liebe dich und werde auf dich warten. Immer. Erschrocken öffnete sie die Augen wieder, sah aber nur Harry und Sirius. Harry blickte mit großen Augen zu ihr auf. Er sah so sehr aus wie sein Vater. Lily trat an das Grab heran. Sir musste loslassen. Er würde auf sie warten. Ganz sicher. Denn nicht mal der Tod konnte ihre Liebe trennen. Niemand konnte das. "Ich liebe dich, James." Und sie ließ ihre Rose fallen. Es tat so unendlich weh, denn nun war es entgültig. Sie hatte auf Wiedersehen gesagt. Doch sie würden sich wiedersehen. Ganz sicher. Auch Harry warf seine Rose in das Grab. "Papa." Er klammerte sich an den Fuß seiner Mutter und begann leise zu weinen. Schließlich warf noch Sirius seine Rose in das Grab. "Wir sehen uns auf der anderen Seite, Bruder." Und obwohl es so unendlich weh tat, lächelte er bei dem Gedanken. Lily legte ihr Hand an den Mund, und hauchte einen Kuss hinauf. Sie betete, er würde James erreichen. Er erreichte ihn. Denn er schien in seinem Sarg zu lächeln. Daneben war noch ein freier Platz, der besetzt werden würde, wenn Lily nach kam. Und der freie Platz links neben ihm würde für Sirius' Grab sein. Denn sie würden alle wieder vereint sein. Irgendwann.

James Potter.
Geliebt, gehasst, doch nie vergessen.

Rumtreiber Oneshots/ HPحيث تعيش القصص. اكتشف الآن