Raudis und Gangs geh'n ab

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In der nächsten Woche lebte ich mich soweit ein. Mit Akkun verstand ich mich inzwischen gut. Trotz meiner introvierten Art gab er nicht auf und wir freundeten uns etwas an. Mit seinen Kumpeln hatte ich noch nicht so viel gesprochen. Aber kennen tat ich sie nun etwas besser. Ansonsten hielt ich mich von meinen Mitschülern eher fern.

An einem der Tagen half ich noch unserer Lehrerin ein paar Bücher in ein Regal das im Klassenraum stand zu sortieren. Deswegen kam ich erst später los. Eigentlich wollte ich meinen normalen Weg gehen, stoppte jedoch als ich fremde Stimmen hörte. Sie feuerten irgendjemanden an. Ich ging näher und sah einen Sportplatz mit Tribüne. Auf dieser saßen Jungs, vermutlich Raudis da sie alle rüpelhaft aussahen. Unten standen ein Typ der wohl ihr Anführer oder so war und   ...Moment das ist doch Hanagaki! Prügelten die sich hierfür Geld oder was?! Er war schon total geschafft und stand trotzdem noch. Seine Freunde standen in der Nähe und sahen so aus als ob sie am liebsten eingreifen wollten.

Hanagaki sprach über irgendwas, doch ich war zu weit weg und hörte es nicht genau. An seinem Blick konnte ich jedoch sehen, das er nicht aufgeben wollte. "Hey holt mir einen Baseballschläger!" schrie der Typ, der wohl Kyomasa hieß. Die Menge wusste scheinbar nicht so genau was sie tun sollten. "Wirds bald!" schrie der Typ nochmals.

Gerade als ich auf ihn losstürmen wollte kam ein Blondschopf, der mir sehr bekannt vor kam in mein Sichtfeld. Er war ziemlich groß und trug ein Drachentattoo an der linken Schläfe. Hinter ihm lief ein weiterer Blondschopf, der wesentlich kleiner war. Aber das... das sind ja...

"Hey Kyomasa, was ziehst du hier ab?" fragte der Große. Der Kleinere lief hinter ihm "Ähm Ken-chin" unterbrach er ihn. "Mensch ich hab dir schon mal gesagt, du sollst mich Draken nennen" "Sorry. Ich wollte nur sagen, dass die Dorayaki alle sind" erklärte er mit einem leichten Lächeln.

Immer noch geschockt stand ich da. Mikey und Draken! Das heißt ja das...

Alle verbeugten sich „Hallo Boss!" riefen sie im Chor. Mikey lief an ihnen vorbei, gefolgt von Draken. Einer der Typen wollte versuchen mit ihm zu reden, doch dieser wimmelte ihn ab. Kiomasa begrüßte ebenfalls Mikey, doch Draken schlug ihm in den Bauch. Hanagaki betrachtete das ganze noch geschockter als ich. „Hey du" Mikey beugte sich zu ihm runter. „Wie heißt du?" „T-Takemichi" „Ah Takemitchy" Ehe er etwas einwenden konnte erklärte Draken ihm das, wenn Mikey das sagt er so heißt. Mikey sprach kurz mit Hangaki nur um dann zu verkünden "Ab heute bist du meine Bitch" Wie bitte?

Mikey stand auf und ging zu Kyomasa rüber "Veranstaltest du diese Kämpfe?" Daraufhin schlug er ihn ein paar Mal ehe er bewusstlos zu Boden ging. Also echt. Zum Schluss sagte Mikey "Wir sehen uns" zu Hanagaki, ehe beide wieder verschwanden.

Nachdem ich es geschafft hatte unbemerkt zu verschwinden ging ich schnell nach Hause. Mikey und Draken sind echt groß geworden. Wie geht es wohl den anderen? Ich hatte so viele Fragen, aber eine hatte sich schon beantwortet "Schön das Toman noch existiert"

Der nächste Schultag verlief ruhig. Hanagakis Gesicht sah noch etwas mitgenommen aus von gestern. Wir hatten gerade Mathe als es vor der Tür rumste. Alle blickten in die Richtung, denn Mikey streckte seinen Kopf durch die Tür. Moment was macht er hier an unserer Schule! „Hallo Takemitchy. Kommst du mal mit?" „Aber wir haben gerade Unterricht" Hanagaki wirkte ziemlich zerstreut. „Ach das geht doch in Ordnung. Komm schon" Trotz der Protestrufe unseres Lehrers ging er schließlich doch mit.

Als es dann zur Pause klingelte stürmten manche Mitschüler in die Richtung in die der Ein und Ausgang lag. Ich folgte Akkun und seinen Kumpeln, die sich auch in diese Richtung begaben. Mikey und Draken standen gegenüber von Hanagaki und einem rosahaarigen Mädchen. Das musste wohl seine Freundin Hinata sein.

Das nächste was sie tat schockierte mich. Sie stellte sich vor Mikey und klatschte ihm eine. Draken hat schon immer auf Mikey aufgepasst und war ziemlich angepisst. Hinata nahm Hanagaki und zog ihn weg. "Komm Takemichi" Auch wenn ich weiter weg stand bemerkte ich das sie zitterte. Draken stoppte beide und Hinata hielt ihm eine Ansprache. Sie sorgte sich um ihren Freund, das war klar. Hanagaki drehte sich zu Draken "Lass sie los!" sprach er mit fester Stimme trotzseiner Angst. "Hää, hast du mir gerade gedroht?!" "Ich hab gesagt du sollt sie loslassen du blöder Wichser!" sprach er mit festerer Stimme.

"Ach Takemitchy ich dachte wirklich, dass wir Freunde werden. Also wie willst du sterben" Mikey schaute ihn kalt an ehe er auf ihn zuging. "Versprich mir eins, bitte lass meine Hina in Ruhe" sagte er noch. Mikey wollte sie doch nicht wirklich schlagen! Ich kenne ihn, so was macht er nicht. Irgendwas stimmt hier nicht. Mikey holte aus und... stoppte vor seinem Gesicht. „Ach Takemitchy ich schlag doch kein Mädchen" meinte Mikey wieder lächelnd. Ich hatte recht. „Nicht viele stehen so für ihr Mädel ein. Bist wohl von der alten Schule" sagte Draken.

Die Schülermenge löste sich wieder auf. Die Jungs erklärten Hina was los war und sie entschuldigte sich erstmal. Sie hatte nämlich gedacht sie wären die Raudis mit denen sich Hangaki rumschlug. Süß, dieses Pärchen.

"Ähm äh..." versuchte ich mit ihr zu sprechen, nachdem sie sich von ihnen verabschiedet hatte. Sie schaute mich verwirrt an. "Ich hab das mit Mikey und Draken gesehen, du hast wirklich Mumm" Ihre Wangen wurden rot. "Ähm ich musste schließlich meinen Freund beschützen" sagte sie mutig. "Ihr seid ein süßes Paar" Schon wieder wurde sie rot. "Danke" Verlegen kratzte sie sich am Nacken. "Ich bin Takahashi Rin. Nett dich kennenzulernen" stellte ich mich mit einem leichten Lächeln vor. "Ich bin Tachibana Hinata. Ich freu mich auch""Tachibana-san..." "Du kannst mich ruhig Hina nennen" meinte sie. "Und du mich Rin. Wollen wir morgen auf dem Schuldach Mittag essen?" "Ja klar gerne" "Na dann. Vielleicht sehen wir uns heut noch mal und wenn nicht, dann bis morgen" "Ja bis morgen" Verabschiedeten wir uns voneinander.

Endlich habe ich es geschafft mit ihr zu sprechen. Da ich schon ab und zu von ihr gehört hatte, wollte ich gern mit ihr befreundet sein. An meiner alten Schule gab es nur ein Mädchen, das ich vielleicht als Freundin bezeichnen würde. Wir haben auch oft auf dem Schuldach gesessen, da das Schlosskaputt war. Die Aussicht von oben war immer schön. Allerdings unterhielten wir uns nicht viel und jeder machte sein eigenes Ding.

Das nicht ganz so stille 'Stille Mädchen'Where stories live. Discover now