Neuer Lebensabschnitt, Hoshikunai! Teil 3

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Den Rest des Tages wich Ai meinen Fragen aus und redete nicht so viel mit mir wie sonst. Es war irgendwie komisch, doch ich dachte mir nichts dabei. Nachdem der Unterricht zu Ende war wollte ich gehen. 

...Oh Mist! Ich hab mein Mathebuch vergessen! Ich lief zurück in das Zimmer, indem wir gerade Unterricht hatten.

„Also wirklich, die arme Ai. Ich hätte nicht gedacht, das sie auch in dem Auto sitzt" „Ich hatte gehofft die Jungs würden nur diese Kröte und eventuell noch jemanden aus ihrer Familie töten. Aber sie waren zu schlampig" „Tja immerhin wurde Ai verschont. Diese Rin, das sie ihr so viel schreckliches Angetan hat" W-Was sagten sie da?

„Habt ihr etwas mit dem Unfall zu tun?" Meine Stimme erschreckte beide. „Tja wir haben dir gesagt, du sollst dich von uns fernhalten. Du bringst nur Ärger" „Und deswegen wolltet ihr mich töten?!"„Naja nicht direkt. Wir haben ein paar Gangtypen gefunden. Für ein kleines Sümmchen haben sie es sehr gern getan. Schade nur das du nicht draufgegangen bist. Dafür sieht es aber nicht so prickelnd für deine Mutter aus" Sie sind schuld daran das Mom... Ich konnte nicht beschreiben was ich im Moment fühlte. 

„Ab sofort wirst du machen was wir dir sagen. Wir haben genügend Mittel, dich aus der Welt zu schaffen" So schnellkonnten sie nicht gucken, da hatte ich die Eine schon zu Boden geschlagen. 

„AAAHHH!" die andere Bitch schrie auf als ich sie ebenfalls trat. Ich trat und schlug ein paar Mal auf sie ein, ehe ein Lehrer kam. Er zerrte uns auseinander. Die Miststücke wurden zur Krankenstation gebracht und ich musste zum Büro des Direktors. Dad wurde auch schon einbestellt.

„Wieso hast du deine Klassenkameradinnen geschlagen?" Worum es eigentlich ging wollte ich nicht sagen. Wer weiß ob man mir überhaupt glauben würde. Deswegen ließ ich den Unfall aus. 

„Sie... Sie haben Ai immer wieder bedrängt und auch mir schon gedroht. Sie haben meine Mutter beleidigt und gesagt wie schade es sei, das ich überlebt habe!" „Wieso bist du dir so sicher" Ich habe sie reden gehört und als ich sie darauf ansprach gaben sie es sogar zu" Der Rektor seufzte „Ich werde mir noch die Aussagen der anderen Mädchen anhören. Sie müssten inzwischen behandelt worden sein"

Währender sich die beiden anhörte saß ich still neben meinem Dad. Ich wollte ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, aber diese... 

Sagen wir es so die Wörter die danach fielen hätten Shinichiro und die anderen sicher Stolz gemacht.

Nachdem sie fertig waren wurde ich wieder hineingebeten. Unsere Elternteilewarteten draußen. „Meine Entscheidung steht fest. Ihr werdet alle Nachsitzen. Ihr Zwei zwei Wochen und du eine. Dazu werdet ihr Strafarbeit verrichten" „Aber Sensei sie hat!" „Genug damit. Jetzt geht. Ihr könnt froh sein, nicht von der Schule geflogen zu sein!"


Der nächste Schultag war eine Qual. Alle tuschelten. Diese Schlampen hatte wohl irgendwelche Gerüchte verbreitet. Aber davon darf ich mich nicht einkriegen lassen. In der Mittagspause ging ich hoch zum Dach wo wir immer saßen. Ai kam ein wenig später nach.

„Rin wieso hast du dich mit den Mädchen angelegt. Du hast sie verprügelt und der Direktor hat dich einfach davon kommen lassen" ...Was?

„Ai was soll das. Ich habe genauso Strafen erhalten wie die Beiden. Außerdem sind sie es gewesen, die den Unfall verursacht haben" „Nein, die Beiden sind immer nett zu mir. So etwas würden sie nicht tun" „Doch, sie wollten mich umbringen, nur weil ich ihnen meine Meinung gesagt hatte!" „Ich kann sie verstehen!" 

... Hää?! „W-Wie meinst du das?" „Sie beneiden dich da du hübsch bist und die Jungs alle auf dich stehen" „Ja und? Die interessiern mich doch nicht" Worauf wollte sie hinaus? „Das Mädchen, dessen Liebeserklärung nicht akzeptiert wurde, war ich. Der Junge den ich liebe, liebt dich und nicht mich. Egal was ich getan habe. Seit ich dich kenne bist du besser. Du schreibst gute Noten, siehst besser aus und hast eine perfekte Familie. Wie soll ich da mithalten?!" schrie sie. „D-Das wusste ich nicht. Aber ich kann dir helfen, wir sind doch Freunde..." 

„Ich hab mich nur mit dir angefreundet um Rache ausüben zu können. Ja ich habe dich als Freundin angesehen, aber du hast so vieles worauf ich neidisch bin. Meine Eltern sind fast nie Zuhause und wenn streiten sie sich ständig. Ich bin totaler Durchschnitt und eine Enttäuschung. Auch wenn dein Charakter vielleicht schlimmer ist als meiner, übertriffst du mich immer. Ich dachte, wenn wir Freunde werden, dann könnte sich etwas ändern, aber das tut es nicht!" Wieso was hatte das zu bedeuten?! 

„Alles was wir miteinander erlebt hatten, war das gelogen. Waren wir überhaupt je richtige Freunde?" brachte ich mühsam heraus. „Es gab auch Momente in denen ich dich als richtige Freundin sah, aber meine beste Freundin bist du nicht. Du wirst es nie sein. Wir sind zu verschieden. Meine Mutter hatte mir gesagt, das wir umziehen werden. Wir werden uns nicht mehr sehen, keinen Kontakt mehr zueinander haben und ich hoffe, das ich deine Visage dann endlich vergessen kann!" 

Sie lief zur Tür, drehte sich aber nochmal um. „Auf Nimmerwiedersehen Rin, meine Ichiban kiraina tomodachi" Damit schloss sie Türhinter sich mit einem lauten Rumsen.

Was? Ichversuchte meine Gedanken zu sortieren. Dieses Schuljahr, sie war doch immer so nett und lieb. Ich dachte sie wäre wirklich meine Freundin. War das wirklich alles nur Fake, hatte sie mich die ganze Zeit nur Ausgenutzt. Wieso, habe ich mich ihr nur anvertraut?

Geknickt lief ich zur Krankenstation. Ich konnte und wollte nicht zurück. Der Krankenschwester sagte ich, das es mir nicht gut ginge und legte mich in eines der Betten. Ich blieb bis zum Schulschluss hierliegen, damit ich auf niemanden mehr traf.

Zuhause schloss ich mich in mein Zimmer ein. Alles, was mich an Ai erinnerte tat ich in eine Box, diese packte ich in den Müll. Das alles bedeutete doch eh nichts mehr. Ihre Augen sahen bei ihrer Erklärung nicht wie sonst aus. Sie zeigten deutlich, welchen Hass sie auf mich hatte.


Am nächsten Tag erfuhren alle, das Ai umgezogen war. Alle wirkten traurig darüber. Würde ich hier wieder verschwinden, würde das niemanden scheren. Nachdem ich von der Mittagspause zurück kam wurde ich von Schimpfwörtern begrüßt. Schlampe, Bitch und was nicht alles. Mit Edding schön säuberlich hingeschrieben. Die Miststücke grinsten schadenfroh. Sie hatten jetzt ein neues Opfer, aber da mach ich nicht mit. Ich ignorierte es und folgte dem Unterricht.

Am Nachmittag fuhren Dad und ich ins Krankenhaus um Mom zu besuchen. „Ich hab von allem gehört. Rin, wieso hast du diese Mädchengeschlagen?" „Mom sie haben jemanden bestochen, diesen Unfall zubauen, sie..." „Deswegen darfst du noch lange niemanden Schlagen. Du bist zwar ein Mädchen, aber mädchenhaft verhälst du dich nicht, so hast du dich noch nie verhalten. Als wir Ai kennengelernt haben dachte ich etwas von ihr würde auf dich abfärben" „M-Mom Ai ist weggezogen, sie kommt nicht wieder"

Ich darf Mom nicht noch mehr Probleme bereiten. Am besten sie weiß von dieser Wahrheit nichts. Aber es schmerzte zu wissen, das sie Ai besser fanden. So muss sie sich die ganze Zeit gefühlt haben. Ich habe das nie gemerkt. Eine gute Freundin würde das merken, ich bin schrecklich.

„Ja aber ihr werdet euch bestimmt wieder sehen" Nein ich wollte sie nicht mehr sehen. Auf meine kiraina tomodachi kann ich gut verzichten. „Rin ich habe eine Bitte an dich. Versuch ab sofort ein Mädchen zu sein. Du prügelst dich und bist ungehobelt zu anderen. Ich wünsche mir, das du so etwas nicht mehr machst, sonst passiert dir irgendwann noch etwas" 

Ich weiß, das sie besorgt ist aber wie soll ich das anstellen. Wenn ich jemanden sehe, der mir auf den Zeiger geht dann... 

Moment, diese Mädchen haben das nur getan, nachdem ich ihnen gedroht habe. Ich wollte Ai helfen, habe stattdessen alle verletzt und dafür gesorgt das Mom vielleicht nie wieder laufen konnte. 

...Es war meine Schule. H-Hätte ich mich verhalten wie Mom es wollte, wäre es nie soweit gekommen. All das ist meine Schuld, Mamas Beine, Ais Gefühle und die anderen.

„...Ja Mom. Ab sofort werde ich ein richtiges Mädchen sein. Ich werde fleißig lernen und mich anstrengen, ein gutes Mädchen zu sein" Meine Mutter hielt mir ihren kleinen Finger hin „Versprochen?" „Ja" ich gab ihr auch meinen kleinen Finger. Ich darf sie nicht enttäuschen, das bin ich ihr Schuldig.


Das nicht ganz so stille 'Stille Mädchen'Where stories live. Discover now