Love or Law ? (Erik Durm FF)

Teil 134

Ich spüre dumpf wie mein Kopf gegen etwas hartes prallt.

Keuchend versuche ich ihn wieder auf zurichten und blinzle ein paar Mal in der Hoffnung wieder klare Sicht zu bekommen.

Das erste was ich zwischen den schwarzen Flecken in meinem sichtfeld erkenne ist das viele Blut.

Fuck, wenn ich jetzt nichts unternehme sterbe ich hier.

Ich taste nach der Wunde in meiner Brust und verziehe vor Schmerz mein Gesicht.

Die Blutung ist weniger stark als ich zunächst angenommen habe.

Mit zitternden Fingern greife ich nach meinem T-shirt und reiße ein Stück ab, welches ich anschließend auf die Wunde drücke.

'Shit...', keuche ich immer wieder und mein Kopf rollt in den Nacken.

'Konzentrier dich , Durm.', hauche ich und richte meinen Kopf wieder auf.

Ok, jetzt Ruhe. Was mache ich jetzt als erstes?

Nicos Worte wiederholen sich, so gut wie ich mich erinnern kann, in meinem Kopf.

Ich muss meine Jungs warnen.

Mit verschwommener Sicht starte ich den Motor.
Kurz lege ich meine Stirn auf dem Lenkrad ab und wieder wird mir schwarz vor Augen.

Durch den Blutverlust hat sich mein Kreislauf runtergefahren und ich würde bald ohnmächtig werden, wenn ich nicht etwas unternehme.

Ich öffne das Handschuhfach und durchwühle es hektisch.

Als meine Finger endlich den kühlen Deckel des erste Hilfe Kastens erreichen ziehe ich ihn mühsam aus dem Chaos hervor.

Hier muss doch irgendetwas brauchbares drin sein. Zu meiner Erleichterung befindet sich noch etwas Adrenalin darin.

Geistesgegenwärtig spritze ich es in meinen Unterarm und spüre sofort wie mein Kreislauf wieder etwas hoch fährt.

Noch einmal gehen mir Nicos Worte durch den Kopf und ich erstarre.

Carly , ich muss zu Carly!

Auch wenn ich eigentlich noch sauer auf sie bin, zweifle ich keine Sekunde daran ihr zu helfen.

Während ich den Parkplatz verlasse Taste ich nach meinem Handy und wähle die Nummer der Villa.

'Erik?', meldet sich einer der Jungs nach kurzer Zeit.

'Sie kommen, fuck. Passt auf euch auf. S-sie sind bestimmt bald ... da. Ich muss jetzt zu Carly. Es tut mir leid Jungs. Es tut mir leid.', keuche ich in den Hörer und lege anschließend sofort auf.

Hätte ich im Moment nicht so große Schmerzen wäre mir die Situation höchstwahrscheinlich um einiges peinlicher als sie eh schon ist.

***

Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe , jedoch bin ich letztendlich wirklich vor Carlys Haus angekommen.

Wahrscheinlich habe ich das ein oder andere Straßenschild mitgenommen , aber das ist nun alles andere als relevant.

Ich versuche den Schlüssel aus meinem Auto zu ziehen , doch mir gelingt es nicht ihn zu greifen, also lasse ich ihn einfach stecken.

Mit zitternden Fingern öffne ich die autotür und hangle mich aus dem Wagen.

Während ich die letzten Meter zu Carlys Haus humple, stelle ich fest , dass keine Autos davor stehen.

Gott sei dank sind ihre Eltern nicht da.