Love or Law ? (Erik Durm FF)

Teil 140

'Frau Brandt ? Sie können jetzt durchgehen.', meint die Empfangsfrau und reißt mich aus meinen Gedanken.

Fast hätte ich auf den unbekannten Namen nicht gehört , doch Gott sei dank habe ich mich im letzten Augenblick noch erinnert.

Mit weichen Knien folge ich der Frau in einen Raum der genauso aussieht wie der damals bei Erik und setze mich an den kleinen verlassenen Tisch.

Kurz darauf öffnet sich die schwere stahltür und Mike tritt von einer Wache geführt herein.

Sofort springe ich auf und Stürme auf ihn zu.

'Mike!', rufe ich und falle ihm um den Hals , ehe ich ihm ein kurzes 'Spiel mit.', ins Ohr hauche.

Schlapp legt er seine Arme um mich und blickt mich mit seinen traurigen und müden Augen an.

'Setzen wir uns.', murmelt er heiser und deutet zu dem Tisch.

Ohne jegliche Körperspannung lässt er sich auf dem Plastikstuhl nieder und blickt mich fragend an.

'Ich habe von deiner Verhaftung gehört. Dann bin ich natürlich sofort hier hin. Ich bin mir sicher es ist alles ein Missverständnis , Schatz.', sage ich bewusst laut und spiele die aufgelöste Verlobte.

Die Fragezeichen in Mikes Gesicht werden immer größer.

'Wir holen dich hier raus.', raune ich ihm kurz zu und huste anschließend laut.

Mikes Augenbrauen ziehen sich zusammen und er rutscht ein Stück in seinem Stuhl höher um näher bei mir zu sein.

'Hast du schon eine Aussage gemacht mein Schatz?', frage ich ihn und mein Herz schlägt schneller.

Mein Gegenüber schüttelt kurz den Kopf. 'Morgen.', antwortet er mir.

Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen.

Ein Glück!

'Du machst morgen keine Aussage!', Befehle ich ihm und füge eine kurze Lüge als Erklärung hinzu: 'als deine Verlobte werde ich dir vorher einen vernünftigen Anwalt besorgen, mit dem du reden kannst.'

Mike nickt. 'Verstanden. Morgen keine Aussage.'

Zufrieden lächle ich ihm zu.

'Die Zeit ist um Frau Brandt. Bitte verabschieden Sie sich.', mischt sich nun der Wärter ein und ich nicke, ehe ich aufstehe.

'Mike Liebling, halte durch. Ich melde mich wenn es etwas Neues gibt. Mach dir keine Sorgen.' , meine ich und betone den Satz so, dass er es hoffentlich versteht.

Mike nickt und zieht mich in eine kurze Umarmung.

'Danke.', kann er mir grade noch so zu flüstern, bevor er von dem Wachebeamten wieder in Handschellen gelegt und abgeführt wird.

Ich zwänge mich in meine Jacke und versuche so schnell wie möglich aus diesem Raum zu kommen.

Obwohl ich nur Besucher bin, fühlt man sich in diesem Gefängnis eingesperrt.

Es ist, als würden die Wände einen erdrücken wollen und die kalte Luft die kalte Stimmung widerspiegeln.

Als ich endlich aus dem ekligen Gebäude raus bin, rufe ich mir sofort ein Taxi.

Ich wickle meine Jacke enger um meinen Körper und Wippe von einem Bein zum anderen.

Die kahlen Bäume die die Gefängnisauffahrt säumen passen genau zum ganzen Flair dieses Ortes.

Ich stelle mir vor wie es hier im Sommer sein muss. Trotz des hellen Wetters und den dann blühenden Bäumen wird dieser Ort glaube ich nie wärmer wirken.