Love or Law ? (Erik Durm FF)

Teil 84

Sofort tippe ich eine Nachricht an Erik.

"Ich hab mein Handy wieder und meine Eltern wollen dich kennenlernen. Ich hoffe du hast am Montag zeit und sehen wir uns Sonntag?:-* Carly "

Wartend halte ich Ausschau nach einigen Straßenschildern. Die Vereinigung bei der ich das Stipendium habe hat ihren Hauptsitz in Köln und dort findet auch das Meeting statt. Da alle Teilnehmer aus NRW kommen muss jeder die Anreise selbst bewältigen.

Was ich aber nicht bedauere. Ein Bus voller fremder Leute? Nein danke.

"Babe du bist eine Göttin. Ja sehen wir bis dann" kommt Eriks kurze Antwort.

Ein bisschen mehr Freude habe ich schon erwartet, aber ok.

'Carly , wir sind da.', reißt mich die Stimme meiner mutter aus meinem Halbschlaf.

Müde schlage ich meine Augen auf und finde mich auf einem Parkplatz vor einem alten Schloß wieder.

Ich öffne die Autotür und steige auf den kiesboden der Einfahrt. Ich hasse kies.

Am Eingang des Schlosses liegt ein roter Teppich und der Weg bis dahin ist mit kleinen Sträuchern gesäumt.

Alles in einem ist es mir viel zu Nobel und erscheint mir fast etwas lächerlich.

Zusammen mit meinen Eltern schreite ich durch den großen Eingang und trete in einen großen helleingerichteten Raum mit hohen Decken.

'Hallo, willkommen im Schlosshof! Wenn sie erlauben, nehme ich ihnen das Gepäck ab, zum Empfang gehts da lang.', empfängt uns ein älterer Mann im Anzug mit grauem Schnurrbart und zeigt freundlich einen langen Flur entlang.

'Ein erziehungsberechtigter müsste nur noch die Anmeldung ausfüllen.', fügt er noch hinzu und Streckt uns einen Bogen entgegen.

Mein Vater überreicht ihm meine Tasche und füllt schnell den Bogen aus.

Als wir uns grade den Flur entlang begeben wollten, hält uns der Mann im Anzug ein drittes mal auf.

'Eltern bleiben hier. Das schafft sie schon alleine.', sagt er leicht belustigt und meine Mutter wirft ihm einen empörten Blick zu.

'Na dann. Bis Sonntag.', murmle ich schulterzuckend und umarme beide kurz, ehe ich schon fast den Flur entlang renne nur um einer peinlichen Abschiedsszene zuentkommen.

Der Flur müdet in eine große halle in der sich eine überschaubare menge jugendlicher versammelt hat.

Irgendwie angewidert bleibe ich in der Tür stehen. Bereits jetzt haben sich kleine Grüppchen gebildet die mich misstrauisch beäugen. Sie haben alle irgendetwas weißes an und sind aufgetakelt bis zum geht nicht mehr.

Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter , dass ich mir heute Mittag doch nicht wie geplant eine jogginghose angezogen habe.

'Wie ich sehe gefallen die dir auch nicht. Echt komische. Wir könnten uns einfach in die letzte Reihe stellen und uns über ihr affiges Gehabe lustig machen?', flüstert mir eine tiefe Stimme ins Ohr und ich fahre schlagartig herum.

'Scheisse, wer bist du denn?', zische ich erschrocken und blicke in strahlend blaue Augen um die sich herum augenblicklich kleine Fältchen bilden.

'Ich bin Dallas , idiotischer Name, ich weiß, aber meine Mutter hat so einen Amerika Faible und ich fühle mich genauso fehl am Platz wie du hier.', lacht er und steckt mir die Hand entgegen.

Dallas ist ein ziemlich gutaussehender Kerl in meinem Alter mit zerstausten braunen locken und einen schiefen Grinsen im Gesicht. Er hat hohe wangenknochen und um seine vollen Lippen einen Lippenpiercing. Eine eigentlich meiner Meinung nach zu engen Hose und ein lockeres Hemd komplettieren sein Aussehen. Er ist ca genauso groß wie ich und eigentlich echt gutaussehend.

'Carly.', stelle ich mich kurz vor und ergreife seine Hand ehe ich ihm ein strahlendes Lächeln Schenke.

'Freut mich Carly. Ich glaube das Wochenende wird doch nicht so schlecht'

Ich wollte ihm grade antworten, als eine SMS von Erik kommt.

"Sonntag sehen wir uns nicht , aber Montag komme ich zu euch zum essen, Babe, hab nicht zuviel Spaß ohne mich."

Na toll. Leicht säuerlich stecke ich mein Handy wieder weg. Am meisten nervt mich, dass er nie meint mir eine Erklärung schuldig zu sein.

'Und sind hier alle so .. So wie die?', frage ich Dallas um mich abzulenken.

'Ih denke schon. Aber mach dir keine sorgen , ich nicht.'