She

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She walked out with empty arms
Machine gun in her hand

Als Bob aufwachte war ihm kalt. Die linke Hälfte des Bettes war leer, Peter musste wohl schon in aller Frühe joggen gegangen sein. Obwohl, so früh war es gar nicht mehr, sein Handy zeigte schon fast zehn Uhr.

Umständlich entknotete er die Bettdecke von seinen Beinen und stand auf. Er schlurfte zum Badezimmer und wusch sich sein Gesicht mit kaltem Wasser, putzte sich die ekelhafte morgendliche Wärme und Trockenheit von den Zähnen und kämmte seine blonden Locken. Was dazu führte, dass sie nur noch mehr abstanden als vorher.

'Robert Smith in blond' schoss Bob durch den Kopf und er konnte sich einen leises Prusten nicht verkneifen. Namensvettern waren sie ja schon, doch Bob sollte weiter Gedanken lieber verkneifen. Ansonsten dachten seine Eltern noch er sei verrückt, wenn sie ihn alleine im Badezimmer lachen hörten.

Mit einer grauen Jogginghose und einem weißen T-Shirt, die er als Schlafanzug benutzt hatte, stieg er die Treppe runter und lief zur Küche. Dort erwarteten ihn Peter und seine Mutter schon. Dann ist er wohl doch nicht Joggen gegangen. Stimmt, er hatte ja auch gar keine Sportsachen dabei.

Mrs. Andrews stand am Herd und hatte einen Pancake in der Pfanne. «Guten Morgen Schatz» begrüßte sie ihn.

Peter, der bis jetzt gerade noch am Tisch saß, erhob sich und lief lächelnd auf Bob zu. Er beugte sich grinsend zu dem Verdutzen blonden runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. «Guten Morgen mein Süßer» zwinkerte er. Fast hatte Bob das ganze 'Fake-Beziehungs-Ding' vergessen. Wie lieb von Peter, dass er ihn direkt wieder daran erinnerte.

«Morgen» nuschelte Bob, an sowas müsste er sich in der Gegenwart seiner Mutter wohl langsam gewöhnen. Trotzdem konnte er nichts gegen den aufkommenden Rotschimmer auf seinen Wangen und seine plötzlich zitternden Beine machen.

«So ihr beiden, es gibt Frühstück» verkündete Mrs. Andrews und stellte einen großen Teller Pancakes auf den Tisch. Peter, der eigentlich nur gesundes zum Frühstück aß, machte heute mal eine Ausnahme. Mrs. Andrews Pancakes waren einfach zu unwiderstehlich.

Er setzte sich wieder an den seinen Platz und Bob tat es ihm gleich. «Und was macht ihr heute noch so Jungs?» fragte Mrs. Andrews die beiden.

«Ich habe vorhin mit Justus geredet, er erwartet uns um 11 Uhr beim Schrottplatz» verkündete Peter. Bob nickte nur, er war immer noch nicht ganz wach.

Seine Mutter schien einen Moment zu überlegen, bevor sie weiter sprach «Weiss Justus denn schon über euch beide bescheid?» Auf einen Schlag entwich alle Müdigkeit aus Bobs Körper.

Stimmt ja, Justus, den hatte er ganz vergessen. Sie hatten nie abgesprochen, ob Justus über sie bescheid wissen sollte oder nicht. Bob blickte verunsichert zu Peter, dieser räusperte sich «Nein, noch nicht. Der richtige Augenblick war wohl noch nicht da» sagte er.

Das war eine gute Antwort. Sie mussten sowieso noch absprechen, ob sie Justus einweihen sollten oder ob es nur unter ihnen beiden blieb. So konnte Bobs Mutter Justus nicht vorher darauf ansprechen und der konnte keine unüberlegte Antwort geben.

Bobs Mutter stellte sich mit dieser Antwort zufrieden und ließ zum Glück schnell wieder von dem Thema ab.

Als sie fertig mit essen waren, zogen sie sich schnell um und ehe sie sich versahen, saßen beide wieder in Peters MG. Peter hatte sich einen Oversized Pullover von Bob geliehen. Obwohl er an Peter gar nicht mehr so oversized aussah.

«Denkst du, wir sollten es Justus sagen?» fragte Peter, sobald sie wieder alleine waren.

«Es wäre wahrscheinlich besser, wenn wir es tun würden, aber ich weiß jetzt schon, dass er uns entweder auslachen oder uns für Idioten halten wird» antwortete Bob.

Light My Love (Shandrews)Where stories live. Discover now