This Night Has Opened My Eyes

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This night has opened my eyes
And I will never sleep again


Seit drei Stunden lag Bob nun schon in seinem Bett und starrte Gedankenverloren an seine Zimmerdecke. Zwischendurch war er immer mal wieder eingeschlafen oder hatte probiert ein bisschen was zu lesen, was er aber gleich darauf wieder aufgab. Die Worte verschwammen vor seinen Augen und er musste jede Zeile drei mal lesen um zu verstehen was überhaupt passierte. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren.

Zwar ging es ihm schon wieder ein wenig besser, als Peter mit der Krankenschwester wiederkam, jedoch war er auch ganz froh, als er nachhause durfte.

Seine Gedanken schweiften immer zum heutigen Mittag ab, als er seinen, wie er es benannt hat 'kleinen Aussetzer' hatte. Zurückblickend war ein 'kleiner Aussetzer' nun wirklich untertrieben, denn Bob hatte in dem Moment gedacht, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Spätestens dann, als er nicht mehr atmen konnte, war es sicherlich etwas ernstzunehmendes.

Doch war es leider auch nichts komplett Neues. Kurz nachdem er sich von Elizabeth trennte, hatte er ähnliches erlebt, jedoch nie in diesem Ausmaß. Es kam immer wieder vor dass ihm, allein bei dem Gedanken an sie, Schwindelig wurde. Jedoch nur für einige Sekunden und sobald er sich hinsetzte, war das Gefühl normalerweise schon wieder vergangen.

Er fragte sich, was so eine heftige Reaktion in ihm ausgelöst hatte und konnte sich bis jetzt überhaupt keinen Reim darauf machen.

Es kam ganz plötzlich, als Peter ihnen erzählte, dass er Kelly auf ein Date fragen wollte. Allein von der Vorstellung wurde Bob schon schlecht und dann kam es auch noch so unerwartet. Die einzige Frage war nun, warum ihm davon überhaupt schlecht wurde.

Er selbst hatte schon so viele Frauengeschichten gehabt und er hätte schwören können, dass Peter ihm nie so eine Reaktion gezeigt hatte.

Eine Theorie hatte Bob schon aufgestellt, doch er tat sein Bestes, sie zu ignorieren. Es konnte einfach nicht das es, es durfte nicht das sein, was er dachte.

Unruhig wälzte er sich hin und her und drehte sich zum dritten Mal in dieser Minute auf die andere Seite. Nun war es schon 15:00 Uhr und der Unterricht würde auch für Peter und Justus bald enden.

Er musste mit jemandem reden... doch mit wem? Seine Mutter war immer noch auf der Arbeit, er hatte zum Glück einen Schlüssel dabei gehabt und sein Vater war weiterhin auf Geschäftsreise in Europa. Da fiel ihm ein, er hatte seine Mutter noch gar nicht ausgequetscht, warum sie nun eigentlich früher als erwartet zurückgekommen ist.

Planlos scrollte Bob auf seinem Handy durch seine Kontakte. Normalerweise würde er jetzt mit Peter darüber reden, doch das ging im Moment leider nicht, denn er war ja irgendwie schuldig daran, wie Bob sich fühlte. So planlos und zerstreut war er schon lange nicht mehr gewesen.

Da fiel sein Blick auf eine ungeöffnete Nachricht. Zuerst war er ein bisschen überrascht, da er die Nummer nicht eingespeichert hatte, doch als er auf das kleine runde Profilbild klickte, stutze er.

Darauf war ein süßer, dreifarbiger Hund zu sehen. Ein weißer Körper, mit orangenen und schwarzen Flecken und heraushängender Zunge. Balu.

Bob konnte nicht anders, als etwas verzweifelt aufzulachen. Dann stimmte es also doch, was Kiara gesagt hatte. War sie doch keine verliebte Lügnerin, wie Justus behauptete?

Auf jeden Fall war sie die einzige, die für Bob momentan als Ansprechpartnern in Frage kommen würde. Immerhin hatten sie sich darauf geeinigt Freunde zu werden. Natürlich wollte Bob sie nicht am Anfang ihrer Freundschaft schon mit seinen Problemen vollheulen, doch er konnte sie ja einfach nach einem guten Ratschlag fragen.

Light My Love (Shandrews)Where stories live. Discover now