When The Sun Hits

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Mind games, don't leave me
Come so far, don't lose me
It matters where you are


"Mensch, wieso nimmt die denn nicht ab", murmelte Bob und ein erneutes Tuten hallte durch den leeren Toilettenraum der Schule. Er saß auf dem kalten Boden in der gleichen Kabine, in der er gestern seinen Zusammenbruch hatte und hielt sich sein Handy an das Ohr.

Die erste Lektion Englisch hatte er schon hinter sich, nun war er aus dem Chemie Unterricht geflüchtet, um Kiara anzurufen und ihr seine neuen Erkenntnisse mitzuteilen.

Heute Morgen war Bob alleine aufgewacht. Das einzige das ihm garantierte, dass der gestrige Abend kein Traum war, war eine Notiz die Peter ihm auf dem Nachttisch zurückgelassen hatte. Allein bei dem Gedanken daran schlich sich ein bedrücktes Lächeln auf sein Gesicht. Er wühlte in seiner Hosentasche und zog den verknitterten Zettel heraus, um ihn noch einmal zu lesen.

Guten Morgen Sonnenschein :)
Ich bin noch kurz zu mir nachhause (Schulzeugs holen und so)
Ich würde zwar gerne weiterhin dein Chauffeur sein, doch ich bin mir sicher, du willst deinen geliebten Käfer mal wieder fahren ;)
Wir sehen uns in der Schule, Peter <3

Schon wieder dieses blöde Herz, was wollte er bloß damit bezwecken, außer den dritten Detektiv komplett durcheinander zu bringen. Gedankenverloren starrte Bob auf die krakelige Handschrift des Zweiten und sprang erschrocken auf, als ein genervtes und viel zu lautes "Was" aus seinem Handy schallte.

"Hey Kiara", stieß Bob vorsichtig aus.

"Sag mal kannst du mich auch mal außerhalb von den Unterrichtszeiten anrufen? Mein Lehrer ist immer noch sauer wegen gestern, der wollte mich zuerst gar nicht gehen lassen. Erst als ich ihm mit einer Anzeigen wegen 'Verstoß des Menschenrechts' gedroht habe, hat er mir genau fünf Minuten gegeben, um mein Geschäft zu verrichten. Ah und ich darf für den gesamten restlichen Tag nur noch in den Pausen auf die Toilette, also wenn du mich wegen etwas undichtem anrufst, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen", spuckte Kiara ihm vom anderen Ende entgegen.

"Uh... Sorry?", Bobs Stimme war nur ein quietschen.

"Also was gibt's?", seufzte sie, "Und bitte schnell, ich müsste dann wirklich noch auf die Toilette"

"Klar also", fing Bob an, "Peter war gestern bei mir-"

"Es geht um Peter? Wieso sagst du das denn nicht gleicht, dann hätte ich dich gar nicht erst so anfahren müssen", fuhr sie ihn dazwischen.

Bob schmunzelte: "Schon vergeben, auf jeden Fall ist er nach der Schule noch zu mir und-"

"Hast du denn jetzt herausgefunden, was du von ihm willst?", unterbrach sie ihn erneut.

"Das würde ich dir ja gerne mitteilen, aber leider geht das nur, wenn du mich auch aussprechen lässt", belehrte er sie und musste erneut schmunzeln.

Ein Grummeln ertönte von der anderen Seite, danach folgte allerdings Stille die Bob sofort ausnutze.

"Also, lange Rede kurzer Sinn: Ich habe mich in Peter verliebt", er musst sich selber die Hand vor den Mund schlagen, jetzt wo es ausgesprochen war, fühlte es sich so real an, so greifbar. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er musste sich dazu zwingen, nicht vor lauter kribbeln im Körper, mit den Füssen um sich zu treten.

Er hatte das Gefühl verliebt zu sein vermisst, das angenehme ziehen im Bauch, die Vorfreude die man verspürt, wenn man die Person sehen kann und natürlich der Höhepunkt: Mit Freunden darüber zu reden.

Ob er ab jetzt auch einen Kosenamen wie 'Ananas' oder 'Erdbeere' mit Kiara abmachen sollte? Okay, das war nun wirklich zu Kindisch, Bob, du bist keine Zwölf mehr. Und außerdem war Peter eher ein Maracuja oder Mango Typ.

Light My Love (Shandrews)Where stories live. Discover now