9. Missverständnisse (1035 Wörter Special!)

2.4K 145 30
                                    

Rewi P.O.V

Ich räusperte mich. Ich wusste, dass ich dieses Gesprächsthema nicht vermeiden hätte können, aber trotzdem wehrte sich alles in mir dagegen, es auszusprechen. Ich war eifersüchtig gewesen. Auf Raphaela. Was, wenn Felix nicht so empfand wie ich? Wenn er nichts von mir wollte? Unsere Freundschaft wäre zerstört. Aber ich hatte es satt, es zu verstecken. Ich sollte reinen Tisch machen.
Felix blickte mich fragend an & wartete auf eine Antwort.
Jetzt war der Moment gekommen. Ich würde die Wahrheit sagen & alles riskieren.

Felix P.O.V

"Ich war gestern eifersüchtig, deswegen.", antwortete Basti beschämt. Einen Moment schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass er vielleicht auf Raphaela eifersüchtig war, aber ich verwarf diese Überlegung schnell wieder. Er meinte sicher, dass er auf mich eifersüchtig war. Er wollte Raphaela, nicht mich.
"Du Spasti," Lachte ich,:"Du hättest mir doch sagen können, dass du was von Raphi willst, dann hätte ich die Finger von ihr gelassen!"
Er sah mich mit großen Augen an & schwieg. Ich fühlte einen Stich in meiner Brust. Ich wollte ihn. Er wollte mich nicht. So war es.

Rewi P.O.V

Was war denn jetzt los? Anscheinend fand Felix die Vorstellung, dass ich was von ihm wollen würde, so absurd, dass er es nicht mal in Erwägung zog. Es war sinnlos. Ich wollte ihn. Er wollte mich nicht.
Ich lachte gespielt & hob meinen kleinen Finger. "Bro's before Hoes, oder?" lachte ich & er stimmte zu, in dem er sich mit seinem kleinen Finger bei meinem einhakte. Ich war am Boden zerstört, aber versuchte es zu überspielen.

Felix P.O.V

Die Situation machte mich so fertig, dass ich unter dem Vorwand "Kippen holen"- das Haus verließ. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken - ich scheiterte. Schnell fuhr ich mit dem Longboard in den Park. Ich setzte mich auf eine der vielen Bänke etwas abseits & weinte in meine Hände. Ich fühlte den schlimmsten Liebeskummer meines bisherigen Lebens. Ich blickte auf & sah von weiten schon Raphi. Die hatte grade noch gefehlt. Ich wischte meine Tränen weg & riss mich zusammen. Sie durfte nichts von meinen Gefühlen wissen, ich wollte ihr & Basti keinesfalls im Weg stehen.
"Heyy", strahlte sie & umarmte mich. Wir setzten uns nebeneinander auf die Bank & schon stellte sie die Frage: "Was war denn gestern mit Basti los?"
Ich schluckte. "Er war eifersüchtig auf mich. Er will dich." Die Wörter brannten mir auf der Zunge, ich musste sie förmlich herauspressen.
Sie nickte, anscheinend erstaunte es sie nicht. "Ich will mal mit ihm reden. Ich habe heute frei & wollte eh grad zu euch, kann ich ihn kurz besuchen?" Fragte sie.
Mir schoss mein sämtliches Adrenalin in die Adern. "Fuck", dachte ich mir.

"Klar, ich wollte mich eh noch mit einem Kumpel treffen, ihr habt eure Ruhe." log ich. Sie nickte & gab mir einen Kuss auf die Wange. "Erhol dich, ja? Du siehst verdammt fertig aus." mit diesen Worten ging sie.

Basti P.O.V

Seit Felix weg war lag ich nur im Bett & starrte die Decke an. Er fehlte mir. Ich hatte alles verkackt.
Es klingelte an der Tür. Mein Herz machte einen Sprung. Felix? Nein, er hatte ja einen Schlüssel.
Mühsam schleppte ich mich zur Tür. Raphaelas Anblick überraschte mich. "Hey..", sagte sie sanft. "Kann ich reinkommen?" Ich nickte & umarmte sie.
"Ich hab gerade Felix getroffen", erzählte sie & setzte sich auf die Couch. Scheiße, wahrscheinlich hatte er es ihr erzählt. Ich betete einfach, dass sie mir einen Korb geben würde, denn ich könnte es nicht tun, ich stand ja angeblich auf sie.
Sie sah mich an & grinste breit. Oh gott, sie freute sich wahrscheinlich über meine Gefühle, ich würde ihr weh tun, das wollte ich nicht.
"Ich wollte schon immer mal einen schwulen besten Freund!", quiekte sie begeistert. Mir gefror das Blut in den Adern.
"Wa..was?", stammelte ich verwirrt. "Ach Basti, ich bin zwar oft verplant & checke nichts, aber dass du auf Felix stehst & das mit mir nur als Ausrede gesagt hast, hab sogar ich durchschaut." grinste sie.
Erleichtert ließ ich mich neben sie aufs Sofa fallen. "Er hatts nicht gecheckt.", seufzte ich.
"Ach, lass den Kopf nicht hängen. Du musst es ihm sagen, vielleicht empfindet er ja das selbe?"
Ich schüttelte niedergeschlagen den Kopf.
"Ich habe ne Idee!", verkündete sie begeistert & richtete sich auf. Gespannt sah ich sie an.
"Wir schmeißen morgen ne Party, laden n paar Leute ein, trinken & spielen Flaschen drehen. Ich werd das alles schon so regeln, dass es zwischen euch funkt!" Ich dachte etwas über ihren Vorschlag nach. Ich musste es riskieren, ich konnte so nicht weitermachen, also zwang ich mich zu einem Lächeln & nickte.

Felix P.O.V

Ich hatte tatsächlich ein paar Stunden bei meinem Kumpel Lukas verbracht & jetzt, wo es schon dunkel war, saß ich am Rheinufer.
Ich hatte mir eine Flasche Vodka & zwei Bier gekauft. Ich exte eins der Biere & trank einige Schlücke Vodka. In diesem Moment, in dem ich hier betrunken saß & über alles nachdachte, trieben es Raphi & Basti wahrscheinlich auf unserem Sofa. Der Gedanke ekelte mich. Ich trank noch einen Schluck. Mir wurde ganz warm, ich lehnte mich zurück & sah in den dunkelblauen Nachthimmel. Alles war ruhig, in mir tobte es. Ich konnte hier nicht rumsitzen. Ich exte den Rest meines Alkoholvorrates, zündete mir eine Kippe an & ging ziellos durch die Gegend. Ich begegnete ein paar Menschen, doch sonst war alles leer. So wie ich. Ich wankte hin & her, zu viel Alkohol, zu viele Gefühle, zu viele Gedanken. Wohin damit?
Plötzlich wurde mir schlecht, ich bog in eine Gasse ein & kotzte. Ich wischte mir mit meinem Pulliärmel den Mund ab & ging weiter. Ich kickte wütend eine Mülltonne auf die Straße, schrie wahrlos Schimpfwörter & weinte. Alles war zu viel.
Mein Handy vibierte. Basti rief an.
"Hallooo?", lallte ich.
"Felix?" Seine Stimme lies mein Herz rasen. Die Welt stand still.
"Felix?!" wiederholte er laut.
"Ähh jaa...wasislos?" lallte ich & lehnte mich an eine Hauswand.
"Wo bist du? Es ist 2 Uhr morgens."
"Keine Ahnuuung irgendwo.. Hier sind Häuser und so.", antwortete ich.
"Hast du getrunken?", fragte Basi ernst.
"Alsooo Bastii, Ich & trinken? Absuurd.", lachte ich.
Auf der anderen Leitung hörte ich ein Seufzen.
"Komm bitte bald heim."
Stille.
"Ich mach mir Sorgen.", fügte er hinzu & legte auf. Ich steckte mein Handy zurück in meine Tasche. Dieser letzte Satz.. mein Herz hörte nicht auf zu rasen.

"Aber ich brauch dich doch.' - Felix (Rewilz ff)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang