18. Das Geständnis

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Rewi P.O.V

Ich stellte meinen Koffer vor der Wohnungstür möglichst leise ab. Ich atmete tief ein. Auf der anderen Seite der Tür war er. Felix. Mein Herz raste wie verrückt, schon bei dem Gedanken an sein Lächeln drehte ich vor Freude fast durch. Ich würde es ihm heute sagen, ich würde ihm meine Gefühle gestehen, ich hatte schon viel zu lange damit gewartet.
"Du schaffst das!", ermutigte ich mich selbst & steckte den Schlüssel ins Schloss. Langsam drehte ich ihn um.

Felix P.O.V

Ich lag im Bett. Er dürfte jeden Moment kommen, mein Puls raste. Ich sah zum tausendsten mal auf die Uhr. 13:24 Uhr. Er hatte vor vierzehn Minuten geschrieben, dass er am Bahnhof angekommen war. Warum brauchte er so lang, vom Bahnhof zu unserer Wohnung sind es doch zehn Minuten?
Ungeduldig stand ich auf. Da hörte ich etwas. Die Tür!
Ich raste los, riss meine Zimmertür auf & flitzte Richtung Wohnzimmer. & da stand er, mit seinem Koffer in der rechten Hand & einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Wir standen uns ein paar Sekunden gegenüber, schauten uns nur an. Ich keuchte wegen der Raserei, er vielleicht vor Aufregung.
Plötzlich rannte ich auf ihn zu & fiel ihm stürmisch um den Hals. Er lachte & drückte mich fest. Ich zerquetschte ihn vermutlich fast, aber ich konnte nicht anders.

Rewi P.O.V

Er zerquetschte mich fast. Aber es fühlte sich so gut an. Wir lösten uns langsam & sahen uns in die Augen. Wie gern ich ihn in dem Moment geküsst hätte, doch ich riss mich zusammen.
"Ich hab dich so vermisst!", stammelte er überwältigt.
"Ich dich doch auch!", antwortete ich & drückte ihn erneut an mich.
"Ich hab eine Idee, ich pack erst mal aus, dusche & abends fahren wir zusammen an den Rhein."
"Klingt super!", sagte er begeistert.
Lächelnd ging ich ins Bad. Heute Abend würde ich es ihm an unserem Lieblingsplatz verraten.

Felix P.O.V

Die Zeit zog sich nur so dahin, ich konnte es bis heute Abend kaum noch erwarten. Nachdem Basti sich geduscht hatte, nahmen wir erstmal ein paar Videos auf, in denen Basti unter anderem erklärte, warum so lang keine Videos gekommen waren. Wir aßen noch etwas & ich rauchte vor Aufregung gefühlt tausend Schachteln weg. Ich freute mich so sehr auf unseren Ausflug, vielleicht würde er mich wieder küssen? Bei dem Gedanken drehte ich fast durch.
Endlich war es 20:04 Uhr. Die Sonne ging gerade unter, also der perfekte Zeitpunkt. Wir fuhren los.
Wir waren ziemlich allein, es war angenehm warm & die Sonne färbte den Himmel pfirsichfarben. Es war einfach perfekt. Wir setzten uns ans Wasser, ich ließ meine Füße trotz Kälte hineinbaumeln. Es herrschte Stille, aber keine unagnehme. Dann räusperte Basti sich plötzlich. Ich zuckte zusammen & sah ihn erwartungsvoll an.

Rewi P.O.V

In meinem Kopf drehte sich alles. Wie gestehe ich am besten meine Liebe? Ich legte mir tausend Sätze zusammen, ersetzte Wörter & verwarf sie dann wieder. Nichts war gut genug für Felix.
"Ich... muss dir was sagen.", begann ich mit zittriger Stimme. Felix sah mich mit großen Augen an. Gott, er war so schön.
"Was gibt's denn?", fragte er mit einem milden Lächeln. Ich starrte das glitzernde Wasser an. Die Sonne verschwand immer mehr, doch sie leuchete uns noch an & tauchte Felix' Gesicht in ein dunkles Gelb.
"Bevor ich weiterrede, will ich, dass du weißt,", ich stockte & atmete tief durch. "Ich will, dass du weißt, dass ich dich als Freund nicht verlieren will." sagte ich schließlich. Mein Puls raste, ich krallte mich am Boden fest. Felix nickte.
"Also... ich..", plötzlich war all mein Mut, alle meine Vorsätze wie verschwunden. Die Zweifel holten mich ein. Eine Pause entstand.

Felix P.O.V

Basti sagte nichts mehr, doch ich konnte es nicht länger zurückhalten, wenn er es nicht sagen würde, würde ich es eben tun.
"Ich hab mich in dich verliebt", sagte ich leise. Basti starrte mich mit riesigen Augen an. Ich merkte, wie er versuchte, Wörter zu finden, doch er schaffte es nicht.
"Wirklich?", stammelte er benommen. Ich nickte grinsend.
& dann tat er es. Er beugte sich zu mir herüber, nahm mein Gesicht in seine Hände & küsste mich zärtlich. Alles in mir schien zu explodieren, ich lächelte & weinte zu gleich. Wir stoppten, sahen uns an & küssten uns wieder. Ich könnte ihn mein Leben lang küssen, ich wollte nie damit aufhören. Wir kuschelten uns aneinander.
"Seit wann?", fragte er überglücklich. Ich musste wirklich überlegen. Ja, seit wann eigentlich?
"Schon damals, als du dieses Mädchen im Club abgeschleppt hast." antwortete ich lachend.
"Ach, war da jemand eifersüchtig?", fragte er breit grinsend. Zum Spaß piekste ich ihn in die Hüfte.
"& bei dir?", fragte ich schließlich.
"Naja, dass ich bei diesem Mädchen, das ich "abgeschleppt" habe, keinen hoch bekommen hab, war vielleicht schon ein eindeutiges Zeichen", antwortete er etwas peinlich berührt.
Ich lachte, doch dann durchzuckte mich abrupt ein Gedanke: Sex. Ich war noch Jungfrau & Basti wusste das nicht. Beunruhigt sah ich zu Boden.
"Sollen wir nach Hause fahren?", fragte Basti & grinste verdächtig. Ich wollte ihn so sehr, aber ich war auch so unsicher.
Wir schnappten uns unsere Longboards & fuhren Hand in Hand los.

"Aber ich brauch dich doch.' - Felix (Rewilz ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt