Kapitel 16

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Sky's POV
Wenn ich Pool sage, klingt das zu klein. Es war ein riesiges Hallenbad gefüllt mit wundervollem Wasser. Jolina seufzte erleichtert und ließ sich ins kühle Nass gleiten. Wenige Sekunden später hatte meine beste Freundin bereits ihren lila Fischschwanz. Auch ich begrüßte meine türkise Flosse mit einem Lächeln. "Gott, das hat mir so gefehlt." Grinste Jo. Wir tauchten unter und schwammen Hand in Hand ein paar Bahnen. Herrlich. Es kam zwar keineswegs an das Feeling im Meer ran, aber es war trotzdem ein Segen, endlich wieder mit Fischschwanz schwimmen zu können. Irgendwann hieften wir uns auf den Beckenrand und ließen unsere Flossen im Wasser planschen. "Fehlt er dir?" Sie starrte gedankenverloren auf das Wasser. "Jede Minute." Seufzte ich. "Warum? Ich meine, was haben wir falsch gemacht, dass wir so hart bestraft werden? Warum lässt Gott das geschehen? Warum fickt das Karma uns so? Was haben wir falsch gemacht? Wieso ist das Schicksal so gemein? Wieso haben wir uns überhaupt verliebt? Warum verletzen die Typen uns so? Weshalb sind Mädchen immer die mit dem Liebeskummer?" Schluchzte sie. Sie hatte all die Fragen laut ausgesprochen, auf die ich selbst keine Antworten wusste. All die Fragen, die stetig in meinem Kopf herumspuken und die nur schwer zu verdrängen sind. "Ich weiß es nicht." Wisperte ich und starrte ebenfalls aufs Wasser. Es hatte etwas beruhigendes. Wasser vermittelte uns das Gefühl von Heimat. Das Wasser fing uns immer auf, wenn wir fielen. Wasser dämpfte die Geräusche der Sorgen. Es lässt uns einen kühlen Kopf bewahren. Wasser zeigt, dass es mehr gibt als nur das hier und jetzt, denn das Meer ist endlos. Endlos weit und endlos weise. Es hat schon vieles gesehen und vieles verschluckt. Schwimmen lässt einen alles vergessen, weil man mit den Wellen im Einklang ist. "Wir werden es schaffen." Sagte ich entschlossen. "Wir werden kämpfen und wir werden siegen." Manche hätten gesagt, ich hätte mit meinen Worten übertrieben. Doch, wir trugen einen wahren Kampf aus. Einen Kampf gegen die Tränen. Einen gegen unsere zerstörenden Gedanken. Und einen Kapf gegen das Gefühl ersetzbar zu sein. Ich fühlte mich verarscht, benutzt und hintergangen. Wir schwelgten noch einige Zeit in unseren melancholischen Gedanken, dann hieften wir ganz aus dem Wasser und warteten auf die Rückkehr unserer Beine. Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und wollten uns gerade mit Eis und Filmen bewaffnen, da sahen wir die Sauerei. "Fizzels!" Knurrten wir gleichzeitig und gaben uns ein High-Five. Dieses verdammte Viech hatte unseren Fernseher umgeworfen. Doch nicht nur das, diese Ausgeburt Satans, hatte die Vorhänge zerrissen, die Couch zerkratzt, die Kissen aufgeschlitzt und unser Wohnzimmer in ein einziges Schlachtfeld verwandelt. Vor lauter Schock hätte ich fast mein Eis fallen lassen. Ich wiederstand nur schwer dem Drang, diesem wandelndem Zeckenhotel einem saftigen Tritt zu verpassen. Er saß seelenruhig inmitten seiner Erschaffung und schaute uns provozierend an. Ich hasste dieses Viech. Ich hatte es von Anfang an gehasst. Ich ruf Simon per Facetime an. Meine Jolina immernoch geschockt. Kurze Zeit später konnte unser Manager einen Videoblick auf unser ehemaliges Wohnzimmer werfen. Er seufzte genervt. "Ich schicke euch jemanden vorbei, mit einer neuen Couch, Kissen, neuen Vorhängen und einem neuen Fernseher. Rettet ihr in der Zeit alles was noch zu retten ist. Und bestraft irgendwie euren Kater." Damit legte er auf. "Beim nächsten Mal spül ich dich im Klo runter du Parasit." Zischte ich den Kater an und erntete dafür ein gemeines Fauchen. Ich glaube er wünschte mir den Tod. Gemeinsam trugen wir die entstellte Couch, samt Kissen, vor unsere Haustüre. Danach folgten der Fernseher und die Gardinen. Während ich staubsaugte, kämpfte Jo mit Fizzels. Mit Geduld, ein paar Kratzern und einem blutenden Biss, hatte sie es schlussendlich geschafft das blöde Vieh in unseren Pool zu werfen. Es war zum Schießen komisch, wie er beleidigt ans Ufer schwamm und sich schüttelte wie ein, in den Regen gekommener, Pudel. Gerade als er sich aus dem Staub machen wollte, schlossen wir die Türe und ließen ihn in dem einzigen Raum, wo er keinen Schaden anrichten konnte. Wir stellten ihm noch Wasser und Futter hinein und atmeten dann einmal tief durch. "Ich hab dir doch gesagt, dass der Krieg noch lange nicht vorbei ist." Knurrte ich. Bevor Jo etwas erwidern konnte, klingelte es an der Haustüre. Liam und ein anderer Mann standen davor. "Was machst du denn hier?" Fragte Jo, nachdem wir ihn umarmt hatten. "Ich helfe Jack eure neuen Möbel aufzubauen und die Anderen wegzufahren." Erklärte er. "Willst du unseren Dämon vielleicht auch gleich mitnehmen und in der Pelzindustrie aussetzen?" Fragte ich hoffnungsvoll. "Nein." Lachte er. "Schade." Sagten wir gleichzeitg und gaben uns ein High-Five. Nachdem wir endlich wieder ein möbliertes Wohzimmer hatten, boten wir den Jungs noch einen Kaffee an. Also saßen wir alle auf unserer Terasse und redeten. Irhendwann verabschiedete Jack sich und verschwand. "Alsoo.." setzte Liam an. Das hieß nichts Gutes. "Nachdem die Jungs von Simom gehörig eins auf den Deckel bekommen haben, und wir jetzt weder einen Fernseher noch eine Konsole oder W-Lan haben, sehen sie aus wie benommene Straßenköter. Simon hat alles mitgenommen. Ich habe einen Internetstick bekommen, aber das tut hier jetzt nichts zur Sache. Ich will die Idioten nicht für ihr Verhalten rechtfertigen oder sie in Schutz nehmen, aber vor allem Zayn und Louis sind ziemlich am Ende. Es gibt keine Entschuldigung für das was sie getan haben und das wissen sie auch." Erzählte er. Wir gingen nicht drauf ein. "Was machst du eigentlich hier? Ihr habt doch noch gute 2 Wochen Urlaub auf Hawaii." Fragte Jo. "Achso, ja der ist jetzt auch gestrichen, dank der tollen Wette." Erwiderte er Zähneknirschend. "Falls du auf eine Versöhnung aus bist, dann müssen wir dich leider enttäuschen." Sagte ich und Jolina nickte heftig. Er seufzte. "Keine Versöhnung, ich will nur, dass ihr euch aussprecht." Meinte er und erhob sich. "Danke für den Kaffee und denkt über meine Worte nach." Sagte er noch, bevor er ging und uns unseren Gedanken überließ.

Mermaid - One Direction FFWhere stories live. Discover now