Kapitel 40 Eiscreme

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Louis POV

Nein.
Dieses Wort kreiste durch meinen Kopf.
Sie hatte nein gesagt.
Wie konnte ich Vollidiot nur glauben, sie könnte mir jemals verzeihen?
Ich hatte riesengroße Scheiße gebaut und wurde jetzt dafür bestraft.
Es hatte angefangen zu regnen, was super zu meiner Stimmung passte.
Donner grollte und ein Blitz zuckte in der Ferne auf.
Ich seufzte niedergeschlagen.
Ich hatte so ein tolles Mädchen wie Sky einfach nicht verdient.
Mit den Händen in den Hosentaschen schritt ich die, nun leeren Straßen von London entlang und hätte vor lauter Frust am Liebsten gegen eine Wand geboxt.
Meine Haare klebten mittlerweile nass an meiner Stirn und ich verfluchte mich dafür, dass ich keinen Regenschirm mitgenommen hatte.
Ich schloss kurz die Augen und reckte mein Gesicht gen Himmel.
Was sollte ich bloß tun?
Erneute Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich begann haltlos zu Schluchzen.
Scheiß drauf - mich würde hier sowieso keiner sehen.
Ein Auto fuhr an mir vorbei, mitten durch eine Pfütze und durchnässte mich somit noch mehr.
Ich hatte es verdient.
Langsam lief ich nach Hause. Jeder Schritt fühlte sich an wie ein schwerer Kampf.
Alles was ich wollte war bei Sky zu sein.
Mein Handy kündigte mir eine Nachricht an und ich fischte es aus meiner durchweichten Hosentasche.
Ich wischte einmal über das nasse Display und erkannte den Absender.
Liam.

Wie geht's dir? Sky hat mir gerade davon erzählt...

Wie sollte es mir schon gehen? Immerhin hatte ich gerade die Liebe meines Lebens verloren.

Ganz ehrlich? Absolut beschissen.

Er antwortete nicht mehr, also ließ ich meinen deprimierten Gedanken weiterhin freien Lauf, bis ein Auto hinter mir hupte.
Ein Fenster wurde heruntergekurbelt und ich erkannte Liam und Harry.
"Spring rein." Rief Liam mir zu und ich kam seiner Bitte nur allzugerne nach.
Ich bekam eine angenehme Gänsehaut, als die Wärme der Heizung mich empfing.
Ich rieb meine klammen Hände aneinander.
"Danke Jungs."
Harry reichte mir ein Taschentuch um meine, noch immer fließenden, Tränen weg zu wischen.
"Oh Lou." Seufzte Liam.
"Ich weiß." Unterbach ich ihn.
"Ich hab riesigen Mist gebaut und bin der dümmste Mensch auf Erden."
"Gut, dass du es einsiehst. AU!" Liam gab Harry einen Klaps auf den Arm.
Gedankenverloren schweifte mein Blick aus dem Fenster.
"Oh nein! Du wirst jetzt nicht in melancholischem Selbstmitleid baden." Zickte Liam und kam schlitternd vor einer roten Ampel zum Stehen, wo er sich umdrehte und mich ansah.
Ich musste furchtbar aussehen.
"Wieso nicht?" Wollte ich wissen.
Liam lächelte.
"Weil wir Drei jetzt einen Plan schmieden, wie du Sky zurückgewinnen kannst!"

Sky's POV

Noch immer saß ich heulend auf dem Fußboden, nachdem ich den Anderen von den letzten Ereignissen erzählt hatte.
Eigentlich wollte ich es niemandem erzählen, aber als sie Alle besorgt vor mir standen konnte ich nicht anders.
Liam hatte mich zärtlich in den Arm genommen und sich dann Harry geschnappt um Louis zu suchen, da draußen mittlerweile ein heftiges Gewitter stattfand.
Ich hielt sie nicht davon ab.
Jo hatte sich links neben mich gesetzt und streichelte mir mittlerweile beruhigend über den Rücken.
Benny saß rechts von mir und wusste anscheinend nicht genau was er sagen sollte.
Ebenso wie Zayn und Niall, die ratlos vor mir standen.
"Ich...ich k-konnte ihm ei-einfach nicht ver-zeihen...nicht na-nach allem w-as er g-getan hat." Schluchzte ich und vergrub meinen Kopf in Benny's Schulter.
"Aber du liebst ihn." Stellte Jo fest. "Sonst wärst du jetzt nicht so traurig." Fügte Zayn hinzu. Niall knetete unbeholfen seine Hände.
"Wenn du ihn noch liebst, wieso kannst du ihm dann nicht vergeben?" Fragte er schließlich nach kurzem Zögern.
Ich schluchzte erneut auf.
"I-ich w-w-weiß e-es nicht."
Ich konnte es einfach nicht. Irgendwas in mir schrie mich an es nicht zu tun. Aber mein Herz wollte nur zu Louis.
Mal wieder fuhren meine Gefühle Achterbahn und brachten mich somit zur Verzweiflung.
Jo stand auf und ging in die Küche. Nach kurzer Zeit kam sie mit einem Eisbecher wieder und reichte ihn mir wortlos.
Ich löste mich von Benny's Schulter,  nahm Becher und Löffel entgegen und begann frustriert die Kalorien in mich rein zu schaufeln.
Sie wusste einfach immer was ich brauchte.
Jetzt saß ich nicht nur heulend in unserem Flur, nein ich futterte dabei auch noch Eiscreme. Ich war wirklich erbärmlich.
In Filmen war es immer so einfach einem Menschen zu verzeihen.
Da rannte der Mann in letzter Sekunde zum Flughafen, sagte die drei magischen Worte und alles war wieder paletti.
Die Frauen vergaben den Männern die gemeinsten und schlimmsten Sachen und ich saß hier und wünschte ich könnte mich im Meer ertränken.
Wieso?
"Möchtest du Eine rauchen?" Fragte mich Jolina sanft und ich nickte schniefend. Den halbaufgegessenen Eisbecher ließ ich, samt Löffel,  achtlos im Flur stehen, woraufhin sich Mosi und Fizzels sofort über die Reste hermachten.
Während ich also auf dem Balkon saß und meine Zigarette rauchte, dachte ich an Hawaii und wie einfach mein Leben dort war.
Da gab es keinen Typen in meinem Leben, der mir das Herz brach, sondern nur Jo, mich, das Meer und unsere Musik.
Schweigend saßen wir da und jeder hing seinen Gedanken nach.
Ich entschloss mich später meine Mutter anzurufen.
In diesem Moment vermisste ich sie einfach schrecklich und wollte nurnoch zurück nach Hause.
Was sie wohl gerade machte?
Ich hatte auf einmal ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht schon früher bei ihr gemeldet hatte.
Ich war nicht nur ein furchtbarer Mensch, sondern auch eine schreckliche Tochter.

Sollen die Zwei wieder zusammen kommen oder nicht? ^.^

Mermaid - One Direction FFWhere stories live. Discover now