Kapitel 30

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في وسط عاصفة الظلام، تتجلّى قوى الطبيعة وتُطلق أصواتها كلحن بري، يهز السماء ويغمر الأرض بعناق مظلم.

[Im Dunkelsturm tobt die Natur, ihre Stimmen ein wildes Lied, dass Himmel und Land umarmt.]

Sicht Yunus El-Karam:

Während ich mich auf dem Weg zur Moschee befinde,um mein Gebet zu verrichten, fühle ich mich zutiefst betrübt, dass meine Freunde den Schlaf über dieses heilige Ritual stellen. Es schmerzt mich zu wissen, dass sie diese Gelegenheit verpassen, sich mit ihrer Religion zu verbinden und inneren Frieden zu finden. Dennoch hoffe ich, dass sie eines Tages die Bedeutung dieser Momente erkennen und sich mir anschließen, um gemeinsam die Fülle des Lebens zu erfahren.
Egal morgen ist eh Ramadan und dann werden sie keine andere Wahl haben.

Ich öffne die Türen des Masjid und direkt ertönt der Gebetsruf.

Seine Stimme erklingt wie eine sanfte Melodie, die nicht nur mein Herz, sondern auch meine Seele berührt und mich in die tiefsten Orte meiner Gefühle entführt.
In shaa Allah füllen sich die Moscheen dieses Jahr.

Als ich meine Schuhe rasch ausziehe und mich in eine der leeren Reihen stelle, spüre ich die unerwartete Hand des Imams auf meiner Schulter.
,,Komm her, mein Sohn'', ruft er mir zu,
,,Du kennst den Quran, also wirst du heute das Morgengebet leiten." überrascht und leicht nervös trete ich vor.
Ein Gefühl der Verantwortung lastet schwer auf meinen Schultern, aber gleichzeitig verspüre ich den Drang, mich zu beweisen, das Gebet besonders schön zu gestalten.

Mit einem Herzschlag des ,,Allahu Akbar" beginne ich das Gebet, meine Stimme füllt den Raum.
Nachdem ich die Al-Fatiha rezitiert habe, wähle ich bewusst eine Sure, die mich persönlich berührt – die Sure Al-Rahman.
Die Worte erinnern mich an sie, denn sie beschreiben das Paradies in all seiner Pracht und Schönheit.
Ihr zweit Name ist Yannah –
Das Paradies. Mein Paradies.

Sicht Yameena Al-Hassan:

Es ist ein impulsiver Entschluss, zum Fajr-Gebet zu gehen, als ich bedenke, dass der heilige Monat bevorsteht und ich mich besser daran gewöhnen sollte. Als ich die Frauenmoschee betrete, finde ich niemanden vor. Ein Gefühl der Einsamkeit überkommt mich, doch der Klang des Gebetsrufs durch die Lautsprecher gibt mir Trost, und ich trete entschlossen in die erste Reihe.

Nach einer kurzen Pause erklingt wieder eine Stimme durch die Lautsprecher, und mein Herz macht einen Sprung.

Es ist seine Stimme. Allahhumma barik.
Seine Rezitation ist wie eine fesselnde Melodie, die ich niemals vergessen werde. Während er die Al-Fatiha rezitiert, durchzieht ein Lächeln mein Gesicht.
Doch als er die Sura Al-Rahman vorträgt, ist es, als würde er sie auf eine Weise rezitieren, die meine Seele berührt und mein Herz erfüllt. Es ist, als ob meine Seele sich nach dieser Rezitation sehnt, oder vielleicht sogar nach ihm.

Während er die Sura Al-Rahman mit solcher Leidenschaft und Hingabe rezitiert, fühle ich mich wie in Trance versetzt. Seine Worte dringen tief in mein Herz ein und erwecken Gefühle, die ich kaum zu beschreiben vermag. Mit jeder Verszeile spüre ich eine tiefe Verbundenheit, als ob seine Stimme direkt zu meiner Seele spricht.

Nachdem das Gebet beendet ist und die Stille des Raumes zurückkehrt, bleibt meine Bewunderung für seine Rezitation bestehen. Ich spüre den Drang, ihm meine Anerkennung auszudrücken, doch ich zögere, da ich nicht weiß, wie er darauf reagieren würde. Stattdessen beschließe ich, diese Erfahrung still in meinem Herzen zu bewahren und mich an der Erhabenheit seiner Stimme zu erfreuen, die noch lange nachklingt, als ich die Moschee verlasse.

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt