Kapitel 92

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في نشوة الحركة، تركض الروح هاربةً من السكون، لكنها تضيع في السباق الأبدي.

[Im Rausch der Bewegung rennt die Seele, immer auf der Flucht vor dem Stillstand, doch verliert sich selbst im ewigen Sprint.]

Sicht Yameena El-Karam:

Nachdem Yunus und ich Fajr gebetet haben, schlüpfen wir beide zurück unter die warme Decke, die Nacht noch immer in der Luft, obwohl die ersten Sonnenstrahlen bereits durch die dichten Gardinen schimmern.
In seinen Armen finde ich sofort wieder Ruhe. Mein Kopf ruht auf seiner kräftigen Brust, sein Herzschlag in einem sanften Rhythmus, der mich beinahe in den Schlaf wiegt.
Seine große, warme Hand liegt fest um meinen Rücken gelegt, als wolle er mich beschützen, selbst im Schlaf.

Die Schmerzen, die mich noch gestern geplagt haben, sind kaum mehr zu spüren ein leiser Gedanke daran, gleich vielleicht einen kleinen Spaziergang in den Keller zu wagen, schleicht sich in meinen Kopf.
Doch in diesem Moment will ich nirgendwo anders sein als genau hier, bei ihm.
Ich lasse meinen Blick über sein friedliches Gesicht gleiten, dann rutsche ich sanft von seiner Brust und drehe mich auf den Bauch.
Ein freches Grinsen breitet sich über mein Gesicht, während ich mit meinen Fingern durch seinen Bart fahre und ihn sanft kitzle.

Yunus brummt leise, zieht mich noch näher zu sich heran und drückt mich fester an seine Brust. Ich kann nicht anders, als leise zu lachen, während ich ihm durch sein dichtes, dunkles Haar streiche.
Dann lege ich meinen Kopf in seine Halsbeuge, atme seinen vertrauten Duft ein, der mich sofort beruhigt.
Jede Berührung von ihm fühlt sich vertraut und warm an, als wäre es das Normalste der Dunya. Früher konnte ich es nicht ausstehen, wenn mich jemand berührte, ganz gleich wo.
Doch bei ihm ist es anders.
Jede Berührung von ihm ist wie ein zarter Trost, etwas, nach dem ich mich immer wieder sehne.
Ich hoffe das ich diese Gefühl auf ewig spüre, nur von ihm...

Gerade als ich in die wohltuende Stille versinke, höre ich plötzlich ein lautes Knurren.
Mein Magen. Mehrere Tage ohne Essen...
Ich halte die Luft an, in der Hoffnung, dass Yunus es nicht bemerkt hat.
Doch sein Lachen tief und angenehm füllt plötzlich den Raum und zieht mich aus meiner Verlegenheit.

„Yallah steh auf, ich mach dir was zum Frühstücken.", sagt er mit einem schelmischen Grinsen in der Stimme und schiebt sich aus dem Bett, bevor ich reagieren kann.

Frühstück?
Bitte nicht, denke ich und ziehe mir die Decke über den Kopf, in der Hoffnung, mich vor der Peinlichkeit verstecken zu können.
Ich spüre, wie meine Wangen rot werden, doch ich vergrabe mein Gesicht im Kissen, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.

„Das muss dir nicht peinlich sein.", sagt er lachend, bevor er sich in Richtung Tür bewegt. „Yallah, ich warte unten."

Ich weiß genau, dass er dabei breit grinst, ohne ihn ansehen zu müssen.
Die ganze Zeit hat er es genossen, mich einfach in seinen Armen zu halten, aber kaum knurrt mein Magen, schon steht er auf, um mir Frühstück zu machen.

Ich bleibe noch einen Moment liegen, lausche den Geräuschen, die er beim Verlassen des Raums macht, und kann nicht anders, als ein kleines Lächeln zu unterdrücken.

...

„Du magst doch auch Sucuk Brot, huh?" fragt er mich mit einem schelmischen Grinsen, während er sorgfältig Scheiben von Sucuk auf das frische libanesische Fladenbrot legt.
Der Duft von der Sucuk und geschmolzenem Käse füllt bereits den Raum, während er das Brot in den Toaster steckt.

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWhere stories live. Discover now