Kapitel 81

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يهمس الريح بأسرار الماضي بين الأوراق الراقصة، بينما يحرس القمر بصمت الحقول النائمة.

[Der Wind flüstert Geheimnisse der Vergangenheit durch die tanzenden Blätter, während der Mond still über die schlafenden Felder wacht.]

Sicht Yunus El-Karam:

Seit Stunden sitze ich im Büro, verzweifelt und ohne eine Lösung, wie ich Yameena zu mir holen kann.
Die Gedanken an sie lassen mir keine Ruhe, ich weiß, dass ich nicht schlafen kann, wenn sie nicht neben mir liegt.
Die Sehnsucht nach ihr bringt mich schier um den Verstand.

Mit einem frustrierten Aufschrei stehe ich abrupt auf und verlasse das Büro.
Der Weg in den Garten führt mich durch die kühle Abendluft, die meine Haut wie kleine Nadelstiche durchdringt.
Der Wind bläst unbarmherzig, aber die Kälte ist mir egal.
Ich brauche Bewegung, sonst werde ich vor Wut explodieren.

Ich reiße mir den Pullover vom Leib, die frische Luft trifft auf meine erhitzte Haut und schickt einen Schauer durch meinen Körper.
Auf dem kalten, feuchten Boden lasse ich mich nieder und beginne, Liegestütze zu machen.
Die Blätter, dass Moor und der Laub werden zu stummen Zeugen.
Meine Hände graben sich in den Boden, und jeder Muskel meines Körpers spannt sich an.
Ich spüre den Schmerz, der meine Wut übertönt und für einen Moment Klarheit in mein chaotisches Inneres bringt.
Doch die Wut und der Hass ist stärker.
Ich kann mein Gleichgewicht nicht halten, stürze immer wieder ab.
Mein Atem geht keuchend, und Schweißtropfen mischen sich mit den kalten Regentropfen, die auf mein Gesicht prasseln.
Jeder Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen, endet in einem noch heftigeren Ausbruch.

Ich setze zu einer weiteren Runde Calisthenics an, doch meine Gedanken sind bei Yameena.
Ihr Lächeln, ihre Augen, der Duft ihrer Haut, all das fehlt mir so sehr, dass es schmerzt.
Meine Bewegungen werden unkoordiniert, und ich falle auf die Knie, die Hände zu Fäusten geballt, während ich in die Dunkelheit brülle.

Der Garten um mich herum bleibt stumm, als ob er meinen Schmerz verschlingen würde.
Die Kälte zieht durch meine Glieder, aber die Hitze der Wut brennt weiter in mir.
Ich weiß, dass ich kämpfen muss, nicht nur gegen die Dunkelheit der Nacht, sondern auch gegen die Verzweiflung in mir.

Wie konnte ich nur zulassen, dass sie wie ein flüchtiger Schatten aus meinem Blickfeld entgleitet?

...

Ihr Bild verblasste, als hätte der Wind ihre Gestalt aus meinen Händen gerissen, zurücklassend nur die kühle Leere.
Jeder Moment ohne sie fühlt sich an wie ein ferner Traum, der sich auflöst, sobald man erwacht.

Sie lebt, ihr geht es gut... rede ich mir immer wieder ein.

Wie ein Vogel, der in die Weite des Himmels entschwindet, entfernte sie sich von mir, und ich schlief da, gebannt und machtlos.
In meiner Brust brennt die Sehnsucht nach ihrer Nähe, nach dem süßen Klang ihrer Stimme, der mir nun, wie ein Echo aus einer fernen Dunya erscheint.

Wie konnte ich nur zulassen, dass sie aus meinen Augen läuft, als wäre sie ein Traum, der sich in der Morgendämmerung zum Fajrgebet auflöst?

...

Die Stille der Morgendämmerung umgibt mich, nur unterbrochen vom leisen Plätschern des Wassers.
Der Himmel beginnt langsam, in sanften Farben zu erwachen, doch meine Gedanken sind bei ihr, bei ihrer Abwesenheit, die sich wie eine endlose Leere in mir ausbreitet.
Der Himmel ist farblos ohne ihre Anwesenheit.

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWhere stories live. Discover now