dont lie

51 3 4
                                    

Nach langer, wirklich langer Zeit lässt Seungmin mich wieder los. Ich blicke ihn nur an, mein Kopf ist in diesem Moment leer, wie ein weißer, monotoner Raum. Der warme Sommerwind weht mir um die Nase, seine Haare wehen in der vorbei ziehenden Luft. Die Augen dieses Jungen sind so unfassbar schön, dass ich mich darin verliere. Es fühlt sich an, als wäre ich endlich Zuhause angekommen, als würde er auf mich aufpassen, egal was wäre. In seinen dunkelbraunen Augen, welche ich so liebe, funkeln schon nahezu Sterne, auch wenn es nur die Reflektion der Wassertrofpen, des Taus am Gras sind, alleine der Gedanke an eine eigene Galaxie, die sich in seinen Augen wiederspiegelt lässt mein Herz schneller schlagen. Auf seinen Lippen liegt ein leichtes und dennoch herzliches Lächeln. Als ich seinen musternden Blick sehe wird mir mulmig zu mute. "Was ist?" frage ich vorsichtig, denn ich möchte ihm nicht zu nahe treten. Was in diesem Moment vielleicht die falsche Wortwahl ist, denn nicht mal ein Blatt Papier hätte in diesem Moment noch zwischen uns Platz. "Nichts." antwortet er und lächelt mich wieder an. Er nimmt meine Hand und zieht mich weiter, als wir an einem großen, dunkelblauen Gebäude vorbei kommen schaue ich nur angeekelt gegen die Hauswand. "Was?" fragt Seungmin und beginnt zu kichern. "Das ist meine Schule, die war mal weiß. Aber was ist das bitteschön, das sieht schäußlich aus!" sage ich. "Ja, ist jetzt wirklich nicht gerade schick." stimmt er mir zu. "Ich meine ich wusste dass unsere Schule renoviert wird, aber das können die uns Schülern doch nicht antun. Jetzt haben nicht mal die Streber mehr Lust auf Schule. Alleine zur Sicherheit unserer Augen!" beschwere ich mich weiter wärend Seungmin mich weiter zieht. Er lacht leise über mein Geschimpfe, was mich nicht wirklich interessiert. Ich muss schmunzeln als ich an die Reaktion, welche Kim dazu wohl abgeben würde denke. Wahrscheinlich würde sie zum Direktor stapfen und sich lautstark und mit sehr..... interessanten Argumenten beschweren. Alleine wie sie in unserer Freundesgruppe darüber schimpfen wird..... Aber Inga, eine sehr sehr gute Freundin von mir wird sich auch aufregen. Ich bin in einer Freundesgruppe die aus 9 Leuten besteht. Da hätten wir Maria, Lara, Paula, Pia, Jakob, Phillip, Inga, Kim und mich. Manche von ihnen sind relativ beliebt in der Klasse, ich so halb, sprich ich versteh mich schon mit allen und so, aber so richtig befreundet bin ich mit ihnen nicht, was mich nicht sonderlich stört. Wärend wir an einem wunderschön im Sonnenlicht glitzernden Feld vorbei laufen bin ich immernoch dabei über dieses außerordendlich hässliche Haus zu fluchen. "Ok, ok, ich versteh schon, du findest es hässlich, ich auch. Aber es bringt nichts wenn du dich darüber jetzt Stunden lang aufregst." sagt Seungmin nachdem er mir anscheinend lange genug zugehört hat. Ich nicke und lächle ihn an, er erwiedert mein Lächeln was mein Herz zum explodieren bringt. Wir spazieren einige Zeit stumm am Feld entlang. Es fühlt sich so unbeschwert an, alleine seine Anwesenheit verleit diesem Moment so viel Bedeutung. Ich denke nicht, dass irgend ein Mensch irgendwann verstehen kann, wie wichtig Seungmin mir ist. Und dass er es nicht weiß zerreißt mein Herz in kleine Fetzen. Er wird nie verstehen wie viel er mir bedeutet.

Es ist mittlerweile Nachmittag und wir sitzen alle zusammen in meinem Zimmer. Neben mir sitzt Hyunjin der mich von oben bis unten mustert. "Was?" frage ich. "Du bist so hübsch." sagt er und lächelt. Aus dem Augenwikel nehme ich wahr wie Seungmin seine Hände zu Fäußten ballt. Was ist nur los mit ihm!? "Ähhh...danke." antworte ich überfordert und werde rot. "Wie süß ihr zusammen seid." quitscht Felix. Das bringt den Faden wohl entgültig zum platzen denn Seungmin steht auf und stürmt aus dem Raum, schnell folge ich ihm. Ich höre wie die Haustür zu knallt und renne in meinen Adiletten raus, doch ich sehe ihn nirgendwo. Ich laufe den Weg den wir heute Morgen und gestern Nacht gelaufen sind und finde ihn nach einiger Zeit auf der Bank sitzen. "Seungmin, was ist denn los?" frage ich und setze mich sofort zu ihm. "Nichts." antwortet er verkniffen. "Das stimmt nicht." sage ich und nehme seine Hände. "Du hast es versprochen." murmelt er. In diesem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. "Da ist nichts, wirklich nicht." rede ich auf ihn ein. "Lüg mich nicht an." sagt er, seine Stimme klingt so verletzt dass mein Herz in 1000 Teile bricht. "Tu ich nicht!" zu meiner eigenen Überraschung klingt meine Stimme stark und überzeugend. Doch eine noch größere Überraschung ist dass Seungmin mir in die Arme fällt und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergräbt. "Bitte, egal bei was, lüg mich niemals an." wimmert er. "Ich verspreche es." antworte ich und drücke ihn fest an mich. An dem Zucken seiner Schultern kann ich sehr gut erkennen dass er am weinen ist, sofort bekomme ich Schuldgefühle aber ich versuche diese nicht an mich herran zu lassen. Immer wieder dringt ein Schluchtzen an mein Ohr. "Es tut mir leid." flüstere ich und umarme ihn nur noch mehr. Mir geht es ja auch oft schlecht und da brauche ich die 8 ebenfalls, deshalb möchte ich in diesem Moment so gut es geht für Seungmin da sein. Außerdem ist es ja irgendwie meine Schuld, immerhin habe ich ihn in diese Lage gebracht, zumindest mehr oder weniger. "Aber warum hast du dir so Sorgen deshalb gemacht?" frage ich ganz vorsichtig. "I-ich... lass mir etwas Zeit okay?" bittet er relativ schüchtern. "Klar." antworte ich sofort. Er soll sich die Zeit die er braucht um mir zu 100% zu vertrauen. Ob er vielleicht in Hyunjin...Nein! Stop, jetzt nicht verkopfen er wird es mir schon noch erzählen wenn er bereit dazu ist. Denke ich und konzentriere mich wieder auf den Moment. Seungmin scheint sich langsam zu beruhigen, seine Schultern zucken in immer größeren Abständen und auch das Schluchtsen wird leiser. Nach einiger Zeit macht er sich vorsichtig von mir los und lächelt mich verheult an. Ich erwiedere sein Lächeln und streiche ihm die letzten Tränen aus dem Gesicht. Seine Nase ist leicht rosa vom weinen was so unfassbar niedlich aussieht, seine Augen sind gerötet und sehen glasig aus, genau so rosa wie seine Nase sind seine Wangen und die glänzenden Spuren der Tränen sind noch leicht zu erkennen. Alles in Allem sieht Seungmin ziemlich fertig aus, aber trotzdem so süß dass ich mich beherschen muss ihm nicht wie diese komischen Tanten die man nur ein mal im Jahr sieht in die Wangen zukneifen. "Können wir noch ein bisschen draußen bleiben? Ich hab keine Lust von den Anderen ausgefragt zu werden." fragt er lächelnd. Ich nicke und habe dabei die ganze Zeit ein Lächeln auf dem Gesicht. Wir stehen auf und laufen ein wenig in der Gegend herum, dabei hält Seungmin die ganze Zeit meine Hand, mit seinen und meinen Fingern verschränkt. Nach einiger Zeit entscheiden wir uns zurück zu den Anderen zu gehen, nicht dass sie sich Sorgen machen, obwohl Chan der Einzige wäre der das tun würde, eventuell noch Felix. Seungmin und ich unterhalten uns die ganze Zeit über irgend welche belanglosen Themen und lachen ziemlich viel, wobei ich ihn einfach jedes mal ansehen muss wenn er lacht, denn sein Lächeln erwärmt mein Herz und sein Lachen lässt es explodieren. Wir sind fast bei mir Zuhause angekommen, seit mehreren Minuten überlegen wir schon was wir heute machen können. Bis jetzt ist noch nicht viel dabei raus gekommen, außer schlafen, was ziemlich unproduktiev ist, kochen, denn Seungmin hat hunger, was nicht den ganzen Tag abdeckt oder eben was anschauen, jedoch wüsste ich nicht was, wir haben mittlerweile halb Netflix durchgeschaut, manche Sachen sogar mehrfach. Außerdem sind Seungmin und ich uns beide einig, dass wir heute beide duschen wollen, wie genau wir da drauf gekommen sind weiß ich auch nicht so recht. Wir haben uns geeinigt dass ich gleich duschen gehe wenn wir angekommen sind und er nach mir, um ehrlich zu sein weiß ich wirklich nicht wie wir auf dieses Thema gekommen sind, geschweige denn warum wir da so lange herum diskutiert haben....

Scars// Stray Kids x reader (female)Where stories live. Discover now