°⁴⁷°

38 1 0
                                    

○--•-----●~💔~●-----•--○

𝑻𝒂𝒆𝒉𝒚𝒖𝒏𝒈:

Unsicher nippte ich an meinem Kaffee und beobachtete Jungkook, der gedankenverloren in seinem Müsli herumstocherte. Die Spannung zwischen uns seit gestern Abend, als wir nach Hause gekommen waren, lag wie ein schwerer Mantel über uns. Wir hatten kein Wort gewechselt, uns nicht berührt oder geküsst - eine Hölle auf Erden, besonders da er sich letzte Nacht nicht einmal mehr von hinten an mich herangekuschelt hatte, wie sonst immer. Stattdessen hatte ich alleine am Rand des Bettes gelegen, während er ebenfalls am anderen Rand geschlafen hatte. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihm erklären sollte, was in mir vorging. Es war wirklich schwer, die passenden Worte zu finden.

Ich sah unsicher zu Jungkook hinüber, der sein Frühstück beiseitegeschoben hatte und mich intensiv beobachtete. Nervös senkte ich meinen Blick und legte meine Tasse auf den Tisch. Vor lauter Anspannung begann ich, an meinen Armen zu kratzen, eine Gewohnheit, die ich schon lange nicht mehr ausgeübt hatte, außer in stressigen Situationen.

"Tae...?" Jungkooks raue Stimme durchbrach die Stille, und ich hob vorsichtig meinen Blick, um in seine dunklen Augen zu sehen. Er räusperte sich und fuhr sich durch die Haare, bevor er mich erwartungsvoll ansah. Ich biss unsicher auf meine Unterlippe und vermied seinen Blick, während ich anfing zu erklären.

"D-du erinnerst dich doch an die Nacht, als wir... ähm... miteinander geschlafen haben... da bin ich... äh... nachts rausgegangen, um meine Tasche zu holen...", begann ich zögernd. Meine Stimme zitterte, während ich ihm von der Nacht erzählte, in der Matthew mich erneut belästigt hatte. Ich berichtete von meiner Angst und Sorge um ihn, warum ich es ihm nicht gleich erzählen wollte. Meine Haut begann zu brennen, und innerlich hoffte ich, dass Jungkook mich unterbrechen würde, aber er saß einfach da, sah mich ernst an und hörte zu.

"I-ich... Kookie...", setzte ich an, doch die Worte blieben mir im Hals stecken.

Die Spannung in der Luft war greifbar, als Jungkook mich wütend unterbrach. Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich fühlte mich gleichzeitig angegriffen, verletzt und beschämt. Mein Herz raste, und ich spürte, wie sich eine Welle der Panik in mir aufbaute.

"DU LÄSST MICH JA NICHT MAL AUSREDEN!" Meine Stimme überschlug sich vor Zorn, und ich sprang vom Stuhl auf, unfähig, länger ruhig sitzen zu bleiben.

Jungkook stand ebenfalls auf, seine Augen funkelten vor Wut, Angst und Enttäuschung. Die Luft zwischen uns war geladen mit einer unheilvollen Intensität, und als wir uns gegenüberstanden, spürte ich, wie sich die Spannung zwischen uns wie ein dichter Nebel verdichtete.

"Weil du sowieso alles auf die leichte Schulter nimmst! Genauso wie das letzte Mal! Trotz, dass du von ihm misshandelt und missbraucht wurdest! Das Restaurant ist zweitrangig! Wir müssen jetzt dieses Problem erstmal begraben!" Jungkooks Stimme war brüchig, seine Worte gefüllt mit einer Mischung aus Verzweiflung und Wut.

"Ich weiß es doch! Musst du mich daran wieder erinnern? Musst du wieder die Vergangenheit hervorholen, gerade, wo ich damit einigermaßen gut abschließen konnte?" Meine Stimme zitterte vor Emotionen, und Tränen stiegen mir in die Augen. "Willst du es vielleicht der ganzen Welt sagen, dass er mich verprügelt und gegen meinen Willen... gefickt hat?! Ich dachte, du bist für mich da und hilfst mir, das zu vergessen... Ich dachte, du liebst mich und unterstützt mich, so wie ich es bei dir auch tue! Ich liebe dich mehr als ich jemals einen anderen geliebt habe! Und jetzt, genau jetzt, wo wir zusammenhalten müssen, verhältst du dich wie das größte Arschloch auf Erden..."

"Ich? Ein Arschloch?" Jungkooks Stimme war voller Verbitterung, und seine Augen funkelten vor Zorn. "Ich versuche dir verdammt nochmal beizubringen, dass das mehr als nur Ernst ist! Ich habe verdammt nochmal riesige Angst um dich! Du weißt, dass ich dich mehr liebe als alles andere und dir niemals schaden möchte! Ich werde dich beschützen, selbst wenn ich dafür mein Leben aufgeben muss... weil ich DICH, nur DICH, liebe! Also bezeichne mich nicht so, wenn du dich gerade genauso verhältst!"

Die Hitze des Streits war kaum auszuhalten, und plötzlich standen wir uns so nahe gegenüber, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte. Mein Herz pochte wild, und in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Die Erinnerungen an die vergangenen Qualen mit Matthew wurden lebendig, und die Angst, dass sich alles wiederholen könnte, überflutete mich wie eine Welle.

In einem Moment der puren Panik, den Verstand verloren, hob ich meine Hand und ließ sie mit aller Kraft gegen Jungkooks Wange klatschen. Der Klang des Aufpralls hallte durch den Raum, gefolgt von einem Moment ungläubigen Schweigens.

Dann rannte ich, an Jungkook vorbei, ins Schlafzimmer, wo ich mich in eine Ecke kauerte und vor Verzweiflung schluchzte. Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander, und als ich Schritte hörte, die sich näherten, überflutete mich erneut eine Welle der Panik.

"G-geh weg!! Fass mich nicht an!! I-ich- M-Matthe-... HILFE!!!" Meine Stimme überschlug sich vor Angst, und meine Hände zitterten, als ich die Gestalt vor mir wahrnahm. Doch erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass vor mir nicht Jungkook kniete, sondern Matthew, und meine Welt brach erneut in tausend Stücke.

Die Angst schnürte mir die Kehle zu, als ich spürte, wie jemand sanft meinen Namen flüsterte. "Schatz.. komm runter. Ich bin es. Dein Kookie..." Die Worte drangen kaum zu mir durch, und ich schüttelte panisch den Kopf, unfähig, zwischen Realität und Alptraum zu unterscheiden. Die Erinnerungen an vergangene Qualen hatten mich fest im Griff, und jede Berührung, jeder Laut löste eine Flut von Panik in mir aus.

Als Jungkook seine Hand auf meine Schulter legte, brach ich in schrilles Weinen aus, meine Sinne von blinder Angst überwältigt. Ich trat und schlug um mich, meine Hände trafen auf etwas Hartes, doch ich war zu verzweifelt, um zu erkennen, was es war. Mit klopfendem Herzen sprang ich auf und rannte zur Tür, griff nach meinen Schuhen und meiner Jacke und floh, von einem einzigen Gedanken getrieben: weg, weg von allem, was mich an meine Vergangenheit erinnerte.

In meinem verzweifelten Fluchtinstinkt bemerkte ich nicht, dass es mein geliebter Jungkook war, der versuchte, mich zu beruhigen. Die Angst hatte mich fest im Griff, und ich rannte davon, ohne einen Blick zurückzuwerfen.

Doch in meinem hastigen Rückzug hatte ich einen verhängnisvollen Fehler begangen. Ich hatte meinen geliebten Jungkook geschlagen, den Mann, der mir immer Halt gegeben hatte, der mein Fels in der Brandung war. Der Mann, der mich aus der Dunkelheit meiner Vergangenheit ins Licht geführt hatte. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ein Gefühl der Scham überflutete mich.

Ich war der Dümmste Mensch auf Erden, und ich hatte meine Beziehung ruiniert. Die Beziehung, für die ich alles gegeben hätte, lag nun in Trümmern, und ich saß allein in einer dunklen Gasse, während der Mann, der mir einst so viel Leid zugefügt hatte, mich in einen Van zerrte.

Jungkook würde mir niemals verzeihen. Vielleicht war es das Schicksal, dass wir nicht zusammen sein sollten. Vielleicht war ich einfach nicht für das Glück gemacht. Ich hatte alles zerstört, und nun gab es kein Zurück mehr.

○--•-----●~💔~●-----•--○

Und spätestens JETZT Hasst ihr mich alle✊🏻😁

𝙃𝙪𝙧𝙩 | ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉ ✅Where stories live. Discover now