F Ü N F

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Als ich nach dem Schoppingtrip (der mehr oder weniger erfolgreich war) nach Hause kam und mich auf mein Bett legen wollte, stockte ich.

Auf meinem Kopfkissen lag ein rechteckiges Geschenk, mit einer roten Schleife.

Ich öffnete es und hielt einen Karton mit Schokoladenpralinen in der Hand. Auf der Schachtel klebte ein Zettel, auf dem Lass es dir schmecken, J. stand.

Oh Gott, Nein, das hatte er nicht gemacht.

Das war wie in einer Kitschshow.

Die wurden jetzt sofort weggeschmissen.

Aber es war Schokolade...

Kurzerhand öffnete ich die Verpackung und steckte mir eine Praline in den Mund, die die Form eines Herzen hatte. Und wohl oder übel, es schmeckte echt gut. Das musste man Jack lassen, er hatte einen echt guten Geschmack. Was Essen anging. Bei seinem Geschmack was Frauen anging und Partys brauchte er noch etwas Nachhilfe.

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Am nächsten Tag in Mathe, welche Stunde ich mit Jack zusammen hatte, warf er mir dauernd zweideutige Blicke zu.

Meine Blicke könnte man eher mit WTF-was-willst-du-von-mir-erklär-mir-lieber-was-das-mit-den-ganzen-Weibern-und-den-Partys-war deuten.

Nach der Stunde ging ich in den Park vor der Schule und legte mich wieder mal auf eine Bank, aber längs, sodass keine Person Platz hatte. Ich setzte mir meine Sonnenbrille auf, benutzte meine Tasche als Kissen und schloss die Augen.

Höchstens fünf Minuten konnte ich die Ruhe genießen, als jemand meine Beine kurz anhob und sie dann auf, ich vermutete, seinen Schoß legte. Meine Beine spürten etwas in der Hose, auf der sie lagen, also schloss ich daraus, dass es ein Junge war, dessen Schwanz ich berührte.

„Wer auch immer du bist, verpiss dich, oder ich trete!" Zur Bestätigung drückte ich meinen linken Unterschenkel etwas nach unten.

„Bitte nicht. Ich kann den noch brauchen und du vielleicht auch mal", sagte Jack und ich konnte aus seiner Stimme sein Lächeln hören.

„Das denke ich nicht, bei den ganzen Weibern die du auf deiner alten Schule gevögelt hast, hast du entweder schon irgendwelche Geschlechtskrankheiten oder kriegst ihn gar nicht mehr hoch."

„Das mit den Krankheiten kann ich nur verneinen und glaub mir, ich krieg ihn noch hoch."

Ich öffnete mein rechtes Auge und blinzelte zu ihm. Er hatte sich zurückgelehnt und legte genau in diesem Moment seine Hände auf meine Beine. Da ich eine Hot-Pant trug, spürte ich seine warme, etwas raue Haut und die Stelle, die er berührte, kribbelte leicht.

„Hat dir die Schokolade geschmeckt?", fragte er mich und malte mit seinem einen Daumen sanft Kreise auf mein Schienbein.

„Die war der größte Kitsch-Scheiß", brummte ich.

„Also ja? Gut." Er nahm auch noch seinen zweiten Daumen dazu. Nun war ich echt froh, mir heute Morgen noch schnell die Beine rasiert zu haben, auch wenn die Stoppeln noch sehr kurz waren und man sie nicht gesehen hatte. Fühlen konnte man sie allemal.

„Jack!", ertönte es auf einmal, nicht weit von uns entfernt, und Jack zog seine Hände zurück.

Ich spähte zu Liam, der Jack und mich fragend ansah. „Was macht ihr da?"

„Nichts", sagte Jack.

„Das ist meine Ex. Die ist tabu."

Jack nickte und ich zog meine Beine an, sodass er aufstehen konnte.

Only her life.Where stories live. Discover now