Kapitel 2

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Ich setze mich oben im Zimmer auf einen Stuhl und nehme mein Handy wieder in die Hand, checke mein Instagram und schreibe meiner besten Freundin. Plötzlich geht die Tür auf und Alex kommt rein, er kommt auf mich zu und stellt sich dann vor mich hin. "Willst du dich aufs Bett setzen? Ist um einiges bequemer." Meint er und hat mich sogleich überzeugt. Er setzt sich dann neben mich. "Was machst du so?" "Schreiben." Ich lächel ihn an, schließe dann mein Handy und lege es beiseite, lehne meinen Kopf an der Wand an und schaue zu Alex. "Verstehe." antwortet er simpel und lehnt sich auch an. "Fiona ist sehr in die Pubertät gekommen" lacht er dann nach einer kurzen Stille. „Aber Tommy ist da so ähnlich, er ist viel schwieriger auszuhalten als Elli."  "Das kann ich mir vorstellen, er war schon immer der wildere von beiden." ich erinnere mich an die Jahre vorher zurück, in denen Tommy viel frecher war als seine Schwester und mehr Scheiße gebaut hat. "Oh, habt ihr eigentlich schon ausgemacht wo ihr schlafen werdet?" fällt ihm ein. "Naja, nur dass wir alle hier schlafen werden, außer Alice. Aber mehr auch nicht." "Ich gehe davon aus, dass Elli bei Tommy schlafen will." "Also wird Fiona auch dort schlafen." füge ich hinzu.

Als die Erwachsenen wieder zurück sind, gibt es Essen und danach machen wir uns bettfertig, da wir morgen sehr früh aufstehen müssen. Oben liegen die drei wie vorausgesehen alle in der vorderen Hälfte des Zimmer, also Tommy's Bereich, der von Alex' Hälfte mit seinem Schreibtisch getrennt ist. Da bei ihnen kein Platz mehr ist, werde ich auf Alex' Hälfte schlafen. "Schlaf du auf dem Bett." meint Alex. Ich lehne höflich ab, aber Alex nimmt es nicht an und nimmt die Sache selbst in die Hand, als er mich hochhebt und auf dem Bett wieder absetzt. "Gute Nacht." sagt er dann und legt sich schnell auf die Matratze. "Gute Nacht." sage ich dann ergeben, aber kann nicht aufhören zu grinsen.

***

Um drei in der Früh stehen wir auf, machen uns fertig und frühstücken dann. Als jeder fertig ist und die Koffer in die Autos gepackt wurden, fahren wir los zum Flughafen, wir checken ein und gehen dann durch die Kontrolle, schließlich sitzen wir auf den Stühlen und warten bis unser Flug aufgerufen wird. Jeder ist noch müde und dementsprechend inaktiv, ich sitze bloß rum und schaue auf die Menschen, die umher laufen und dies und das machen. Endlich nach ungefähr einer Stunde ist es so weit und wir werden in einen Bus gedrückt, der uns zum Flugzeug bringt. Dort drängelt jeder, um als erster ins Flugzeug steigen zu können. Die Zwillinge sitzen, wie erwartet, neben Fiona und die Erwachsenen sitzen auch zusammen, also sitze ich am Fenster, neben mir Alice und neben ihr Alex.

Ich beobachte fasziniert die Welt von oben und als nichts mehr zu sehen ist, sinke ich zurück in meinen Sitz und schlafe schnell ein.

Kurz vor der Landung weckt Alice mich, es dauert ewig, bis wir aus dem Flieger kommen und dann bis wir unser Gepäck wieder haben, aber endlich stehen wir dann am Ausgang und sofort will ich wieder rein. Die Sonne brennt schon förmlich, also setze ich meine Sonnenbrille auf und die zwei Väter rufen Taxis.
Als auch die da sind, werden wir zu dem Haus gefahren, nur leider gibt es einen riesigen Stau und wir brauchen zwei Stunden, um zum Ferienhaus zu gelangen.

Endlich sind wir da, schnell steige ich aus und atme tief durch, da die Klimaanlage im Auto kaputt war. Mein Vater geht zu der Frau, von der wir das Haus mieten und als ich mich Richtung Haus drehe, bleibt mein Mund vor erstaunen offen. Es ist ein riesiges Gebäude. Man sieht eine enorme Glasfront, die aber spiegelt, sodass man nicht in das Innere sieht und außerdem ist es sehr modern gebaut. Wir Kinder gehen sofort zum Eingang, da sind die Schlüssel auch schon übergeben und wir können rein. Innen ist es ebenfalls modern gehalten und schön hell, sodass man sich sofort willkommen fühlt. Es ist zum Glück nicht zu modern, steril eingerichtet, denn einige bunte Gemälde, Kissen und Blumen verleihen dem Haus einen persönlichen Touch "So Kinder, sucht euch Zimmer aus, aber euch stehen bloß drei zur Verfügung." informiert uns meine Mutter und die drei 'Kleinen', Elli, Tommy und Fiona, stürmen hoch, ohne ihre Koffer mitzunehmen. "War ja klar." seufze ich, als sich Alex neben mich stellt und ihnen auch hinterher schaut. "Da denkt man, dass es ein friedlicher Urlaub wird ohne Ausgrenzung und dann das." kommentiert auch er, nimmt seinen Koffer und geht die Treppen hoch. Wie schön es doch wäre, wenn ich auch so unbeschwert meinen Koffer tragen könnte, nur leider kann ich kaum auf meinen rechten Fuß auftreten, aber offensichtlich hat keiner Verständnis. "Mama, hilfst du mir bitte meinen Koffer hochzutragen?" bitte ich sie und zeige auf meinen Fuß, der immer noch leicht angeschwollen ist. "Oh, wie ist denn das passiert?" will sie wissen. "Tja, ich bin gestern falsch aufgetreten." winke ich lächelnd ab und betone 'gestern'. "Wieso passiert immer dir so etwas?" "Hilfst du mir jetzt bitte?" frage ich genervt ohne auf ihre Frage einzugehen. Sie rollt ihre Augen und murmelt etwas von ihrer vielen Arbeit, die sie noch machen muss. "Danke." lächel ich sie zuckersüß an und klimper mit meinen Wimpern. Dann gehe ich in das letzte freie Zimmer und lasse meine Handtasche mit einem lauten Geräusch auf den Boden fallen. "Kann ich dir helfen?" höre ich Elli fragen, die reinkommt und mich anlächelt. "Danke, aber gerade gibt's nichts wo man mir helfen könnte." "Du hast ein Doppelbett!" ruft sie begeistert und legt sich sofort darauf. Stimmt, ich habe ein Doppelbett und ein sehr schönes Zimmer. Die Wand ist beige gestrichen, ich habe weiße Möbel, genau wie die Gardine und die Zierkissen sind rot. Außerdem sind Glasvasen mit rotem Dekosand gefüllt auf dem Glastisch und der Kommode aufgestellt, in denen jeweils eine gelbe Tulpe steht. Ja, da lässt es sich Leben. Zufrieden grinse ich und schaue auf das Meer. Sofort öffne ich die Fenster und atme tief die salzige Meerluft ein. "Wir wollen zum Strand, kommst du mit?" "Klar. Ich muss mich dann nur noch schnell umziehen.". Elli geht wieder aus meinem Zimmer, ich krame meinen Bikini hervor und mache dann meine Tür zu, um mich in Ruhe umziehen zu können. Schnell ziehe ich noch ein luftiges Sommerkleid an, nehme Handtuch und Strandlatschen und gehe dann aus meinem Zimmer, nachdem ich meine braunen, leicht rötlichen Haare zu einem lockeren Dutt gebunden habe.

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