17. - Abschlussfeier Part II.

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Zusammen gingen Liam und ich zurück zu dem Klassenzimmer und holten unsere blauen Talare. Dann machten sich alle Schüler nacheinander auf den Weg zur Turnhalle in die wir dann in Reih und Glied einmarschierten. Als wir dann endlich auf unseren Plätzen saßen begann unser Direktor ein paar Worte zu sagen. Danach kam ein Mädchen namens Jennifer auf die Bühne. Ihre langen blonden Haare hingen ihr über die Schultern. Sie hatte ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Dann begann sie mit ihrer Rede.

"Wir haben uns gefreut, wir haben uns geärgert. Wir haben gelacht, und womöglich auch geweint. Doch alles in allem hatten wir alle eine tolle Zeit. Es war eine Zeit, an die wir uns für den Rest unseres Lebens erinnern werden!"

Tolle Zeit? Nicht für alle. Und ja ich werde mich an diese Zeit erinnern, doch es werden keine guten Erinnerungen sein. Was ist an Schikanierungen, Mobbing und psychischen Problemen bitte toll? Nichts!

"Wir haben uns über die Lehrer beschwert, wegen den vielen Hausaufgaben oder den Tests. Doch am Ende hat es sich gelohnt. Aber was uns wohl am aller wichtigsten war: unsere Freunde!"

Ein kleines Lächeln kam über meine Lippen, ohne das ich es bemerkte.

"Wir haben uns zwar nicht gesucht, doch gefunden. Schon nach kurzer Zeit war klar, ob man zu den Sportlern gehört, zu den Cheerleadern oder eben so wie ich, zu den Nerds."

Sie lachte und sofort stimmten viele mit ein.
...oder man gehört zu den Außenseitern. So wie ich!

"Wir wussten nicht was uns erwarten würde, als die Highschool anfing. Doch das war doch gerade das schöne daran. Man musste garnicht wissen, wie unsere Zukunft aussieht!
Denn wirklich schön sind Dinge, die einfach passieren. Ohne Datum. Ohne Zeitpunkt. Einfach nur zufällig oder schicksalhaft."

Ich schaute zu Liam. Sofort trafen sich unsere Blicke. Wir schienen wohl das selbe zu denken. Unser erstes Treffen. Nachdem Amanda mich mit den Eiern beworfen hat und ich weggelaufen bin und er mich vor diesen Typen beschützt hat! Das war so ein Moment. Das Schicksal wollte, dass wir uns kennenlernten. Das wir Freunde werden. Das ich jemanden habe, dem ich vertrauen kann und der für mich da ist. Und dafür bin ich unendlich dankbar.

"Aber nun wartet ein neues Leben voller Abenteuer auf uns! Ein Leben mit neuen Erfahrungen, neuen Leuten und neuen Erlebnissen. Doch auch hier kann keiner von uns sagen, was passieren wird. Aber das spielt keine Rolle. Geht hinaus in die Welt und lebt das Leben, dass ihr immer leben wolltet! Macht eure Träume wahr, solange ihr noch die Chance dazu habt! Seit glücklich und frei!"

Somit war ihre Rede vorbei und alle begannen zu klatschen. Dann wurde jeder aufgerufen und wir gingen auf die Bühne um unser Zeugnis zu bekommen. Und dann war die Zeremonie auch schon vorbei. Jeder verließ die Turnhalle und jede Familie machte Bilder oder gratulierten ihren Kindern. Als ich meine Familie sah, die schon auf mich wartete, lief ich auf sie zu und nahm sie in den Arm. Natürlich gratulierten sie mir auch.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit meiner Familie. Doch am Abend wollte mich Liam abholen, denn Tira und ihre Schwester Hailey, beide aus meinem Jahrgang, schmissen eine Art Abschlussparty nur für die Absolventen zu der jeder eingeladen war. Ich wollte Liam nicht absagen, da ich noch so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen wollte, solange ich noch hier war.

Kurz nach 7 stand er dann auch schon vor meiner Tür. Wir fuhren zu Tira und Hailey nach Hause. Das Haus war groß und hatte einen großen Garten. Viele tanzten, manche standen an der Bar, andere waren im Pool baden. Liam holte uns einen Drink und dann beschlossen wir in den Garten zu gehen. Dort fanden wir etwas abseits eine Bank wo wir uns schließlich setzten.

"Wann machst du eigentlich los?", fragte er ohne mich anzusehen. Er starrte nur geradeaus und nahm einen Schluck von seinem Drink. Ich wusste nicht ob er traurig oder gereizt war. Ich zuckte mit den Schultern und sagte: "Ich weiß nicht.". Er nickte. Ich rutschte näher zu ihm. Dann sah ich ihn an und sagte: "Was ist los, Liam?". "Ich will nicht aufs College.". "Warum?", fragte ich verwundert.

"Ich habe darüber nachgedacht was Jennifer in ihrer Rede gesagt hat. Sie sagte doch, wir sollen unser Leben so leben wie wir wollen und unsere Träume wahr machen, stimmt's?", nun sah er mich wieder an. Ich nickte zustimmend. "Mir wurde klar, dass ich meinen Traum folgen sollte.", sagte er. "Und was ist dein Traum?", fragte ich gespannt. "Die Welt sehen. Herumreisen. Mit dir!", sagte er und sah mir tief in die Augen.

"Du willst...was?", fragte ich nochmal nach. Ich sah das er rot wurde und zu Boden sah. Es schien ihm entweder peinlich oder unangenehm zu sein. "Du willst echt mit mir kommen?". Ein unsicheres Ja kam aus seinem Mund. "Oder willst du mich nicht mit dabei haben?", fragte er. "Machst du Witze?! Natürlich will ich das!!! Oh mein Gott, das ist das tollste Geschenk, was mir jemand machen kann!", jubelte ich vor Freude und fiel ihm um den Hals.

*Am nächsten Morgen*

Ich wachte auf, als mir die Sonne ins Gesicht schien. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war oder wie lange ich geschlafen hatte. Wir kamen ungefähr halb 2 von der Party. Diesmal war ich weder betrunken oder sonst was. Ich war immer noch so froh, dass Liam mit mir kommen wollte. Nun gab es nur noch ein Problem: ich musste es meiner Mom beibringen. Ich hatte es ihr bisher noch nicht gesagt. Sie würde es mir ausreden wollen...

Ich zog mich an und ging hinunter in die Küche. Dort saß Mom und laß etwas Zeitung. "Ach, auch wach?", sagte sie und lächelte. Ich nickte und setzte mich zu ihr. "Mom ich muss mit dir reden.", sagte ich leise. Sie sah mich verwirrt an und wartete das ich weitersprach. "Ich...nun ja...also...nun da ich meinen Schulabschluss habe...". "Du willst weg hier.", unterbrach sie mich. Ich hielt kurz die Luft an. "Woher weißt du davon?", fragte ich.

"Ach Demi! Du hast immer gesagt, dass du herum reisen willst, wenn du mit der Schule fertig bist. Du sagtest immer 'Eines Tages werde ich hier weg gehen und nie mehr zurück kommen.' Und ich will nicht diejenige sein, die deinen Träumen im Weg steht. Nach allem was wir durchgemacht haben, will ich nur das du glücklich bist!". Ich hatte Tränen in den Augen und umarmte sie. "Danke Mom! Ich hab dich so lieb!", sagte ich. "Ich dich auch meine Süße." Sie sah mich an und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Du wirst eben erwachsen und langsam musst du lernen Entscheidungen selbst zu treffen. Und wenn es das ist was du willst, dann unterstütze ich dich."

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