51. - Stimmt es?

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~ Liam P.o.V. ~

Seit dem Abend auf Becca's Party, hatte ich nicht mehr mit Demi gesprochen. Das war jetzt bereits fast 4 Wochen her. Ich hab sie nur zwei oder drei Mal gesehen, doch wir sind nie ins Gespräch gekommen.

Ich kam erst am Abend nach Hause. Als ich ins Wohnzimmer kam saß Sophia auf dem Sofa und starrte in Nichts. "Hey.", ich ging auf sie zu, "Was ist los?", fragte ich. Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand. Dann sah sie mich an und sagte: "Wir müssen reden.". Ich nickte. Sophia stand auf und ging zum Fenster. Sie schaute kurz heraus und drehte sich dann wieder zu mir.

"Weißt du, ich habe mich immer gewundert, wieso in Demi's Anwesenheit immer anders bist.", begann sie. Ein komisches Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Was kam denn jetzt? "Denn so kenne ich dich gar nicht.", sagte Sophia, "Und als ich den Schrank aufgeräumt habe kam mir etwas entgegen geflogen...das hier.", mit diesen Worten hielt sie mir ein Foto vor die Nase, was mir für einen Moment die Luft nahm.

Es war das Foto von Disneyland. Von Demi und mir vor dem Schloss. Sie lächelt in die Kamera, während ich nur Augen für sie hab.

"Nachdem ich das gesehen hab, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.", sagte sie. "Es tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen. Bitte sei nicht sauer auf mich.", flehte ich sie an. "Hey Liam. Ich bin nicht böse auf dich.", sagte sie und setzte sich zu mir auf das Sofa und nahm meine Hand in ihre. "Bist du...nicht?", ich war verwirrt. Ich dachte, sie würde ausrasten und mich anschreien. Sophia schüttelte den Kopf und lächelte sogar. "Ich versteh dich Liam. Ich weiß, dass man die erste Liebe nie vergisst. Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, doch ich hoffe, dass ihr das wieder hinkriegt.", sagte sie. "Was meinst du damit?", fragte ich sie und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. "Ich meine, dass ich dich wieder frei gebe.", was??? Das konnte doch jetzt nicht ihr ernst sein! Sophia stand auf und wollte aus dem Zimmer gehen. Ich stand auch auf und nahm ihren Arm, um sie zurück zu halten. "Hey, warte! Sophia ich liebe dich!", sagte ich und sah ihr in die Augen. Sie lächelte traurig zu Boden.

"Aber wenn du mal ehrlich zu dir selbst bist, musst du dir eingestehen, dass du sie mehr liebst.", sagte sie und sah mir in die Augen. Ich sah, das sich in ihren Augen Tränen gesammelt hatten. Ich dachte über ihre Worte nach...

"Du hast eine zweite Chance bekommen. Nutze sie.", Sophia legte ihre Hand auf meine Wange und ihre Stirn berührte meine. Dann nahm sie mich in den Arm. War's das jetzt? Waren die letzten 2 Jahre, die wir zusammen hatten, jetzt für immer futsch? Als sich von mir löste, lächelte sie mich ein letztes Mal an und ging. Sie kam ein paar Sekunden später mit ihrem Koffer aus dem Schlafzimmer. Im Flur sagte sie zu mir: "Versprichst du mir was?", ich nickte, "Bitte vergiss nicht die Zeit, die wir hatten, okay?". Etwas geknickt nickte ich und sagte: "Okay.".
Somit ging sie aus der Tür. Sie war weg. Ich war jetzt also offiziell wieder Single.

An dem Gedanken an Demi lächelte ich. Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren schnappte ich mir meine Jacke und stürmte aus der Wohnung hinaus auf die Straße. Ich wusste Demi's Adresse, also ging ich mit schnellen Schritten den Fußweg entlang. Auf halber Strecke begann es zu regnen. Doch das war mir völlig egal. Alles was in meinen Gedanken war, war sie.
Ich kam völlig durchnässt bei ihrer Wohnung an. Ich klingelte. Als nach einiger Zeit nichts passierte klingelte ich erneut. Wieder nichts. Ich wartete noch einige Minuten, bis ich die Hoffnung aufgab.

Ein letzter Blick zur Tür. Nichts passierte. Also drehte ich mich herum und ging langsam zurück. Die kalten Regentropfen platschten auf meine Wangen. Der kalte Wind verschaffte mir eine Gänsehaut. Ich hatte meine Hände in den Jackentaschen vergraben, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und den Blick auf den Boden gesenkt. Bei einer T-Kreuzung blieb ich stehen, als ich ein mir bekanntes Lachen hörte. Mein Blick schnellte nach oben und sofort sah ich ihre blonden Haare unter der Straßenlaterne leuchten. Ihre Haare waren durch den Regen ebenfalls nass, doch das schien sie nicht zu stören. Da war sie. Auf der anderen Straßenseite. Ungefähr 50 Meter trennten uns voneinander.

Doch ich spürte wie mein Herz ein Stück brach, als ich das Szenario vor mir genau beobachtete. Demi war nicht allein. Neben ihr stand ein Typ. Ich kannte ihn von der Party. Wie war sein Name? Wilmer? Das war ja jetzt auch egal, beiden sahen sehr vertraut aus. Sie lachten viel. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher an sich heran. Sie nahm seine Hand und blieb stehen. Demi lehnte sich zurück und stand nun an der versteinerten Hauswand. Sie lächelte ihn innig an. Er trat einen Schritt näher an sie heran. Langsam beugte er sich zu Demi herunter und seine Lippen berührten ihre.

Meine Hand ballten sich zu Fäusten. Die Eifersucht machte sich in meinem gesamten Körper breit und ich kochte innerlich. Wie gerne würde ich jetzt rüber gehen und ihm eine in die Fresse hauen. Es tat weh. Es tat weh, jemanden mit meinem Mädchen zu sehen.
Viel zu lange habe ich versucht, meine Gefühle für sie zu verdrängen. Immerhin hatte ich Sophia. Ich hatte sie wirklich geliebt, deswegen war es schwer für mich zu akzeptieren, dass alte Gefühle für Demi wieder hoch kamen. Doch leider kann man das nicht so einfach, seine Gefühle zu kontrollieren.

Als sich Demi und dieser Wilmer wieder voneinander lösten, gingen sie Hand in Hand und aneinander gekuschelt weiter. Ich presste die Lippen aufeinander. Ich wusste nicht, ob ich es jemals so sehr gespürt hatte, oder ob es sogar das erste Mal war, dass ich Liebeskummer hatte, doch traurig drehte ich mich um und machte mich auf den Weg nach Hause...

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