So sehe ich die Welt

Kapitel 28

Ist lange her seit ich das letzte Mal geschrieben habe, was?

Es ist so viel passiert ich weiss nicht mal wo ich Anfangen soll. Vielleicht mit einer Entschuldigung? Ich hab mich super lange nicht gemeldet. Aber hey, Ich hab auch ein Leben so wie ihr alle auch xD

Ich dachte echt ich werde öfters mal schreiben sobald ich einen eigenen Laptop bekomme, aber ich wurde auf Trab gehalten.

Vor dem Schulabschluss hab ich Amy in den Arsch gekickt. Ich hab realisiert dass sie alles andere als eine gute Freundin ist und seit dem Schulabschluss haben wir uns weder gesehen noch miteinander geschrieben. Ich hab kein Problem damit.

Schulanschluss bedeutet auch haufenweise Prüfungen. Mein Zeugnis war bis auf Mathe okay. Ich war wegen 0.1 von einer Note ungenügend. Der Mathelehrer hat mich echt aufgeregt. Sagt man soll zu ihm kommen wenn man Fragen hat, dann ist es aber wichtiger ein scheiss Arbeitsblatt auszudrucken und ich konnte die ganze Stunde dasitzen und nichts machen weil ich nix kapiert hab. Noice. Aber das ist Vergangenheit. Im ersten Mathetest an der Austauschschule hier hatte ich ne 6, was in Deutschland ja ne 1 ist. Ich konnt's nicht glauben. Mein Vater rastete halb aus vor Freude es war echt witzig.

Aber zurück zu vor den Sommerferien. Das Abschlusslager war ganz cool. Die Klasse hat sich nachts rausgeschlichen und haben ein bisschen Party gemacht. Die Schachtel die sich super cool fühlte übertrieb ein „bisschen", musste glaub ich kotzen und zurück ins Lagerhaus gebracht werden. Richard war am Arsch der hat so viel Scheisse gelabert. Ich selbst bin nicht der Typ der sich betrinkt also konnte ich mich damit abfinden die besoffenen sicher ins Lagerhaus zurück zu bringen.

Die beste Erinnerung war aber als ich mit 4 anderen Mädchen aus der Klasse Tretboot auf dem See fahren gegangen sind. Da wir keinen Bikini hatten sind wir einfach in Shorts und BH ins Wasser, war eh keiner nah genug der was hätte sehen können.

Der Abschluss selbst war meh. Endete wieder mit einer Sauferei und viel zu überdrehten Leuten. Trotzdem war es zum Teil noch lustig. Auch wenn unsere Klasse nie wirklich einen Zusammenhalt hatte, irgendwie vermisse ich sie (fast) alle ein bisschen.

Jetzt wo ich zurückblicke würde ich viele Sachen anders machen. Angefangen damit im ersten Oberstufenjahr nicht so komisch rumzulaufen und mit niemandem zu reden weil ich zu schüchtern war.

Die Sommerferien waren cool. Zuerst zwei Wochen in den Bergen. Da waren super süsse Pferdchen. Ein Fohlen das ich am liebsten mitgenommen hätte. Meine Schwester war nicht dabei weil sie mit Freundinnen in die Ferien ist. Dann hab ich mit meinen Eltern einen Roadtrip gemacht, angefangen mit Amsterdam. Ich muss da wieder hin.

Dann kommen wir zum August. Am 2ten August hat mich meine Familie zu der Gastfamilie gefahren. Ich war super nervös und hatte Bauchschmerzen. Mit den Kindern geht's. Der kleiner kann eine echte Nervensäge sein aber auch sein Bruder ist nicht ganz ohne. Vielleicht wär ich besser in eine Familie mit Mädchen gegangen. Das Gute ist, dass ich kaum noch Tage habe an denen ich mich psychisch nicht gut Fühle. Tage an denen ich glücklich bin kommen wieder öfters. Der erste Schultag hingegen war scheisse. Ich war sehr schüchtern, wie immer wenn alles voller fremden Leute ist, und war heilfroh endlich zurück zum Haus zu können.

Der zweite Tag hingegen war super. Ich hab echt nette Leute getroffen, angefangen mit einem Typen in der ersten Stunde. Der labert nur scheisse und es war echt lustig, den Mittag war ich mit einem Mädchen zusammen das ich echt bewundere. Sie ist so freundlich und weiss irgendwie immer was in welchen Situationen zu sagen. Allerdings hat sie bereits einen Freundeskreis und ich fühlte mich nicht wirklich mit einbezogen. Ein oder zwei Wochen später lernte ich ein Mädchen kennen mit der ich jetzt gut befreundet bin. Sie hat auch schon ein paar gekannt. Eine ist echt lustig, andere regen sich über sie auf. Sie verhält sich nicht wirklich so wie „normale Leute" es tun, aber ich hab mich entschlossen so gut es geht die Mitmenschen zu akzeptieren wie sie halt sind. Es mach das Leben um einiges leichter.

Das sind mal die Dinge die bis jetzt so passiert sind. Abgesehen von den zwei Schlägereien die die Jungs letzte Woche hatten geht's in der Gastfamilie gut voran. Ich back manchmal Cupcakes mit den Kids da haben voll Spass dran die Küchlein zu dekorieren.

Ich weiss nicht wie ihr auf das Update reagiert. Angepisst weil ich einfach so weg und dann ein halbes Jahr später wieder da bin? Vielleicht schert sich auch keiner mehr um dieses Buch, dann würde ich aufhören zu schreiben. Ich hab nachgedacht es zu löschen, aber es ohne Vorwarnung zu tun wär auch ein bisschen Müll.

Was ich sagen will ist das es, egal wie scheisse es dir geht, wieder besser werden kann. Du musst einfach nicht aufgeben. Einfach am Leben bleiben.