Kapitel 15

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Kapitel 15


»Meine Mutter hat geantwortet. Sie meinte das, sie nicht in einem Brief über die Kette schreiben will. Dann kommt es dir ja gelegen, dass wir mit ihnen essen gehen. Ich habe ihr eben geantwortet, dass ich mit meiner Freundin gerne mit ihnen zusammen in ein Restaurant gehen würde«, erklärte Malfoy, als sie sich das nächste Mal trafen.

»Hast du nicht gesagt, dass ich deine Freundin bin?«, fragte Hermine und zog misstrauisch eine Augenbraue nach oben. Und irgendwie fand sie es komisch, sich selbst als seine Freundin zu bezeichnen, wenn sie es eigentlich nicht war.

»Nein, das wird bestimmt lustig, wenn sie dich sehen. Aber sie werden zustimmen ich habe als Termin nächsten Freitag vorgeschlagen, da kannst du doch oder?«

»Das wird nicht lustig. Das wird eine Katastrophe Malfoy! Sagt deinen Eltern, dass ich deine Freundin bin!« Hermine raufte sich die Haare und konnte schon Lucius Malfoy vor ihren Augen sehen, wie er sie erst ungläubig anstarrte und dann einfach wieder gehen würde.

»Waren wir nicht schon bei den Vornamen?«, bemerkte der Slytherin offensichtlich belustigt.

Wütend starrte Hermine ihn an. Er nahm das Ganze wirklich ziemlich auf die leichte Schulter. Die Brünette seufzte und fuhr sich einmal durch die Haare. Dann atmete sie tief ein und aus und schaute wieder zu Draco.

»Okay, was muss ich alles wissen?«

»Wie was musst du wissen?«, fragte er verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel.

»Keine Ahnung! Was erwartet mich, ich meine, wie werden deine Eltern reagieren, wenn sie mich sehen? Sie wissen ja das ich eine Muggelgeborene bin. Und wir müssen uns noch was ausdenken, wenn sie fragen, wie wir zusammengekommen sind! Und was die Familie einen noch alles bei dem ersten Besuch fragt.«

»Klar wissen sie, wer du bist. Aber du gehörst zum goldenen Trio, deswegen werden sie eine Beziehung zwischen uns begrüßen. Mein Vater würde nur daran denken, dass sich die Meinung unserer Familie in der Öffentlichkeit verbessern würde und meine Mutter wäre wahrscheinlich einfach froh, das ich mal eine feste Freundin habe«, sagte er sofort und lächelte sie an.

»Bist du dir da sicher?«, fragte sie unsicher, auch wenn sich seine Worte logisch angehört hatten.

»Ja, bin ich«, meinte Malfoy und nickte, um seine Aussage zu verstärken.

»Na gut, dann müssen wir uns nur noch eine Geschichte ausdenken, wie wir zusammengekommen sind und wann das war. Vielleicht noch wann wir uns das erste Mal geküsst haben und was könnte deine Mutter noch alles fragen?«

»Jetzt entspann dich mal Hermine.«

»Nein, ich sehe es schon vor mir, es wird die total Katastrophe! Hast du dir schon mal überlegt, dass wir dann auch so tun müssten, als wären wir ineinander verliebt?! Die werden doch sofort merken, das etwas nicht stimmt.«

Hermine griff sich wieder verzweifelt in ihre Haare, während Draco sie belustigt beobachtete.

»Und mach dich nicht über mich lustig! Ich mache das doch, um dir zu helfen!«, drohend hielt sie ihm ihren Zeigefinger vors Gesicht. Aber er ließ sich nicht einschüchtern. Stattdessen nahm er ihre Hand, in seine und zog sie von seinem Gesicht weg, so dass Hermine näher zu ihm gezogen wurde. Sofort schien ihre Kette wieder einige Grad wärmer als sonst zu werden und schickte einen angenehmen warmen Impuls durch ihren Körper.

»Also, meine Eltern werden erwarten, dass wir uns in einem Restaurant anständig verhalten. Du musst keine Angst haben, das sie wollen das wir uns küssen oder so. Aber wenn du willst, könnten wir das üben«, sagte er leise mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.

»Nein danke«, meinte sie bestimmt, während sie vorsichtig ihre Hand aus seiner löste. Wenn Hermine ehrlich war, wusste sie nicht einmal, wie sie reagieren würde, wenn Malfoy sie küssen würde. Sehr wahrscheinlich würde es ihr gefallen. Mein Gott, es würde ihr sehr gut gefallen! Und genau da lag das Problem. Sie hatte Angst, dass er sie wirklich manipulierte. So wie er sie gerade anlächelte, so hatte er vielleicht schon mehrere Mädchen in sein Bett gelockt und zu diesen wollte sie nicht gehören! Und das nicht nur wegen seiner Wette mit Zabini.

»Okay, wie sind wir dann zusammengekommen?«, fragte Hermine und räusperte sich.

»Ich würde sagen, wir sagen es so, wie es war. Also unser Date nur mit dem Unterschied, das ich dich geküsst habe, als wir uns verabschiedet haben.«

Dieses Lächeln war definitiv Manipulation, warum sollte sonst ihr Blick magisch an seinen Lippen kleben?

»In Ordnung, also dann am Freitag«, nickte Hermine und machte Anstalten, sich von ihm zu entfernen, um nichts zu machen, was sie später bereuen würde. Aber sofort griff er nach ihrem Handgelenk und verhinderte das sie sich von ihm entfernte.

»Möchtest du nicht doch lieber üben?«, flüsterte er, während er sich ihr immer weiter näherte.

Erstarrt konnte Hermine nur auf seine Lippen schauen, die sich ihren langsam näherten.

Erst im letzten Moment schaffte sie es ihren Kopf zu drehen, so dass seine Lippen nur ihre Wange trafen. Sie spürte, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen formten, während sie die Luft anhielt. Als sich seine Lippen ein wenig von ihr entfernten und sie seinen heißen Atem an ihrer Wange spürte, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken.

»Es war dann in etwa so, nur dass du deinen Kopf nicht weggedreht hast«, murmelte er, strich ihr noch einmal mit einer Hand über die andere Wange und brachte dann wieder etwas mehr Abstand zwischen ihnen. Endlich schaffte Hermine es, wieder einzuatmen.

»Granger, du siehst aus wie eine Tomate«, stellte er fest und lachte.

»Ich dachte, wir waren schon bei den Vornamen?«, wiederholte sie seine Worte, auch wenn ihre Stimme etwas schwach klang.

»Immer einen guten Konter parat«, lachte Draco dann und Hermine musste grinsen. Dann trat sie einen Schritt nach hinten und diesmal hielt er sie nicht auf.

»Also, dann warte ich am Freitag am Eingangstor. Bis dann«, sagte sie, während sie noch mehr Schritte nach hinten machte. Mit jedem Schritt wurde ihre Kette kühler.

»Ja, bis Freitag. Schlaf gut Hermine«, lächelte er sie an, während er ihren Rückzug beobachtete.

Dann drehte die Gryffindor sich um und lief gezwungen langsam, bis ihre Kette wieder ganz kalt geworden war.

Sie hatte sich so sehr an die Hitze der Kette gewöhnt, dass sie wegen der plötzlichen Kälte zitterte.


Mysterious NecklaceTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon