Epilog

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Epilog


3 Jahre später


»Ginny, ich glaube Draco verheimlicht mir etwas.«

Hermine und Ginny hatten sich in meinem Muggelcafé getroffen und tranken wie fast jede Woche Montag einen Kaffee zusammen. Ginny schaute jetzt überrascht von ihrer Kaffeetasse auf und warf Hermine einen skeptischen Blick zu.

»Was sollte er dir denn verheimlichen? Und wie kommst du darauf«, fragte sie.

»Wir waren gestern eigentlich verabredet und er hat mir kurz vorher abgesagt. Als ich weiter nachfragen wollte, war er total nervös und meinte, dass es was wegen seiner Arbeit zutun hätte. Aber er arbeitet sonntags nicht«, grummelte Hermine.

»Vielleicht ist ja irgendwas passiert, du solltest ihm einfach vertrauen«, sprach Ginny ihr gut zu und Hermine nickte nachdenklich. In den drei Jahren, die sie jetzt schon mit Draco zusammen war, hatte sie wirklich keinen Grund gehabt, ihm nicht zu vertrauen. Er hatte sich eine Wohnung in der Nähe ihres Elternhauses gekauft, und auch wenn sie offiziell nicht zusammenwohnten, übernachtete sie häufig bei ihm. Während Draco einen Job bei Gringotts als Fluchbrecher gefunden hatte, studierte Hermine beim magischen Teil der Londoner Universität magisches Recht.

»Wie läuft denn die Uni?«, riss Ginny sie irgendwann aus ihren Gedanken. Ginny war, wie Hermine es vorhergesehen hatte, wirklich mit Blaise zusammengekommen. Die beiden waren mittlerweile sogar verlobt und wohnten zusammen.


Gut zwei Stunden später verabschiedete sie sich von Ginny, verließ das Café und machte sich auf zur Wohnung von Draco. Da er eigentlich heute arbeiten musste, staunte sie nicht schlecht, als sie sah, das Licht in seiner Wohnung brannte. Stirnrunzelnd schloss sie die Tür auf und lauschte, ob sie etwas hören konnte. Sie musste ein schlechtes Gefühl runterschlucken.

»Draco?«, fragte sie laut und sofort hörte sie etwas poltern.

»Was machst du denn schon hier?«, hörte sie ihn dann rufen. Hermine streifte ihre Schuhe ab und hing ihren Mantel auf, um dann den Flur zu betreten. Draco kam ihr entgegen. Sie erkannte sofort, dass er ein neues Hemd trug und ihr Lieblingsaftershave konnte sie selbst vom Weitem riechen.

»Hey«, begrüßte er sie und gab ihr einen kurzen Kuss. Hermine wollte ihn gerade umarmen, als er sich schon wieder zurückzog. Stirnrunzelnd beobachtete sie ihn und hatte das Gefühl, als wäre er nervös.

»Alles in Ordnung?«, fragte sie ihn, als er sie in sein Wohnzimmer zog.

Im Wohnzimmer brannten ein paar Kerzen und Hermine konnte Rosen in einer Vase sehen.

Sie wollte ihn gerade fragen, warum er das Wohnzimmer so geschmückt hatte, da hielt er ihr eine kleine Schachtel hin und Hermine nahm sie mit Herzklopfen an. Es war sonst nicht seine Art, seine Wohnung zu dekorieren. Kleine Geschenke hatte er ihr zwar immer mal wieder gemacht, aber jetzt hatte sie das Gefühl, als wäre es etwas besonders. Für einen Moment dachte sie sogar, es wäre ein Ring in der Schachtel und war enttäuscht, als sie einen kleinen goldenen Schlüssel entdeckte.

»Draco, was ist das?«, fragte sie, als sie den Schlüssel aus der Schachtel hob.

»Das ist ein Schlüssel«, sagte er mit einem Grinsen und Hermine warf ihm einen bösen Blick zu.

»Mir ist schon klar, dass es ein Schlüssel ist, aber was schließt dieser Schlüssel auf«, fuhr sie ihn schon fast beleidigt an, aber das Lächeln auf Dracos Gesicht schien wie eingemeißelt.

»Er schließt nichts Bestimmtes auf. Es ist eher ein symbolischer Gegenstand. Hermine, du bist mein Leben und ich möchte das wir zusammenziehen. Der Schlüssel steht für ein gemeinsames Häuschen, welches ich uns gerne kaufen würde«, sagte Draco und nahm ihre Hand, die den Schlüssel hielt. Hermine war sofort in seinen Bann und musste ihn anlächeln. Er verschränkte ihre Finger miteinander, sodass der Schlüssel zwischen ihren Händen gefangen war.

»Möchtest du mit mir zusammenziehen?«, fragte er dann und Hermine nickte mit einem begeisternden Lächeln. Sie wusste sowieso nicht, warum sie so lange gewartet hatten. So oft, wie sie bei ihm übernachtete, hätte sie schon vor langer Zeit einziehen können.

Draco lächelte und kniete sich hin. Hermines Herzschlag beschleunigte sich wieder. Er hatte sich noch nie so vor ihr hingekniet.

»Draco?«, fragte sie unsicher. Ihre Hände waren immer noch verschränkt, sodass sie etwas nach unten gezogen wurde.

»Weißt du noch damals, als ich den Patronus beschworen habe?«, fragte er und Hermine nickte sofort. Sie fragte sich nervös, was jetzt passieren würde.

»Ich habe nicht an eine bestimmte Erinnerung gedacht. Am Anfang ja, aber als es schließlich geklappt hat, habe ich nur an dich gedacht. Dein Lächeln, dein Lachen, deine Stimme, als du mich das erste Mal Draco genannt hast. Als ich das erste Mal neben dir aufgewacht bin. Du hast mich so fühlen lassen, wie ich noch nie gefühlt habe. Ich liebe dich Hermine«, sagte er sanft und Hermine stand kurz davor, zu hyperventilieren. Er hatte ihr noch nie so seine Liebe gestanden, alles in allem, war es nicht seine Art seine Gefühle so offen zu präsentieren.

»Hermine würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?«

Hermine japste nach Luft und schlug sich ihre freie Hand vor den Mund. Freudentränen liefen ihre Wangen runter und sie konnte sich nicht mehr kontrollieren, als er noch eine Schachtel aus seiner hinteren Hosentasche holte und ihr einen silbern funkelnden Ring präsentierte. Sie schmiss sich in seine Arme und schluchzte. Sie spürte, dass er sich verkrampfte, sie hatte noch nicht auf seine Frage geantwortet, aber sie war gerade zu emotional, um etwas auf die Kette zu kriegen. Er fing an, ihren Rücken zu tätscheln. Auch nach all den Jahren war es ihm noch unangenehm, wenn sie heulte.

»Ja«, schluchzte sie schließlich und sie spürte, wie er seine Umarmung verstärkte.

»Ja?«, fragte er noch einmal nach. Hermine atmete tief durch und löste sich etwas aus der Umarmung, um ihm ins Gesicht zu schauen.

»Ja«, hauchte sie und küsste ihn. Er erwiderte ihren Kuss sofort und sie setzte sich auf seinen Schoß.

»Es ist überhaupt nicht deine Art, so ... so emotional zu reagieren«, brummte er, als er den Kuss löste.

»Es ist auch nicht deine Art, mir solche Liebesgeständnisse zu machen«, erwiderte sie lächelnd.

»Touché«, grinste er und strich Hermine ihre Tränen weg. Dann nahm er ihre Hand und setzte ihr langsam den Ring auf ihren Ringfinger. Hermine lächelte den schlichten silbernen Ring, mit einem kleinen Diamanten an. Er fühlte sich gut an ihrer Hand an.

Dann schaute sie wieder in das Gesicht des Mannes, den sie liebte.

»Ich liebe dich Draco«, sagte sie und küsste ihn wieder.

Nie hätte sie sich träumen lassen, für einen Mann jemals solche Gefühle zu entwickeln. Sie hatte sich über die Jahre nur noch verstärkt. Er war ihr Anker, ihre sichere Konstante in ihrem Leben. Rückblickend war sie einfach nur froh, dass George ihr die Kette gegeben hatte. Denn ohne sie würde sie jetzt wohl nicht in seinen Armen liegen.


Mysterious NecklaceWhere stories live. Discover now