Ein "schöner" Morgen

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  Kikerikiii !



...


...



Kikerikiii!




Genervt stöhnend drehte ich mich in meinem Bett um. Konnte dieses verdammte Federvieh nicht seinen Schnabel halten?



Anscheinend nicht, denn es krähte sich schon geschlagene 3 Minuten die Seele aus dem Leib und es klang nicht so, als ob es in naher Zukunft still sein würde.


Müde rieb ich mir die Augen und tastete nach meinem Handy. Als ich es endlich in der Hand hielt und auf das Display schaute, musste ich einen fassungslosen Aufschrei unterdrücken. Es war gerade mal 7 Uhr und ich war schon wach. Normalerweise schlief ich immer bis 10 Uhr. Egal ob ich Schule hatte oder nicht und in den Sommerferien stand ich sowieso erst um 13 Uhr auf.



Ich hörte im Gang vor meiner Tür Schritte, die die Stufen hinab polterten. Ein schnauben fand einen Weg aus meinem Mund. Wahrscheinlich war das Markus oder dieser Vollpfosten Daehyun. 



Oh ich konnte diesen Typen nicht ausstehen. Seine ganze Art kotzte mich einfach an. Wie er aussah, sich verhielt, ja sogar wie er ging ließ in mir einfach die Galle hochkommen. Ich merkte wie allein wenn ich an ihn dachte mein Blutdruck auf 180 ging.


Jetzt konnte ich definitiv nicht mehr schlafen. Danke, Bauerndepp. Selbst wenn er nicht direkt da war, verdarb er mir den Schlaf. Ich setzte mich langsam auf und grummelte genervt. Mein Rücken tat weh. Kein Wunder bei dieser billigen Matratze. Seufzend stellte ich meine nackten Füße auf den kalten Holzboden und blickte mich in dem kleinen Zimmer um.


Es war typisch ländlich eingerichtet. Die Wände wurden von geblümten Tapeten „geziert" – Mal ehrlich, sowas hab ich bis jetzt nur bei den Großmüttern in schlechten Filmen gesehen- und die alten Holzmöbel, waren in einem neutralen Weiß gehalten. Durch die weißen, vermutlich selbst gehäkelten, Gardienen, viel leichtes Licht. 



Alles in allem, war dieses Zimmer kleiner als die kleinste Besenkammer unseres Hauses, aber ich hatte mir ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet. Etwas ratlos blickte ich mich um, da ich nicht sicher war, was ich jetzt machen sollte. Immerhin war ich noch nie so früh wach gewesen und ich hatte keine Lust jetzt runterzugehen und diesen Bauern zu begegnen.


Ich ließ mich wieder zurück auf die Matratze fallen – den Schmerz, welcher meinen Rücken hinaufschoss, als er in Kontakt mit diesem steinharten Ding kam ignorierend- und entsperrte mein Handy.


Ich öffnete Facebook – nicht ohne über die vorhandene Internetverbindung überrascht zu sein - und schaute was meine Freunde gerade machten. 34 Nachrichten hatte ich erhalten und als ich sie durchsah konnte ich mir ein wehmütiges Lächeln nicht verkneifen.


>>Oh mein armes, armes Baby >.< 


Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now