☑️ Kapitel 41 ♔

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~Wer bist du, wenn deine Maske fällt?~

Wie konnte ich nur vergessen, dass heute Vollmond ist?
Das habe ich noch nie.
Normalerweise habe ich sogar die Tage hingezählt.. sehnsüchtig habe ich zwei Wochen gewartet aber in besten Willen noch nie vergessen.
Die Sensation von meinem Dasein ist dieser Vollmond.

In dieser Nacht ist die Angst wie weggeblasen. Es ist eine Nacht ohne Gedanken und stattdessen ist da diese unbegrenzte Macht und die Magie, die in meinen Adern pulsiert.

In Sekundenschnelle schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Mein Mund verlässt wie automatisch ein Freudenschrei.
Wie wild laufe zum Balkon, den ich aufreiße und schließlich den frischen Wind in meinem Gesicht willkommen heiße.
Kein Jason. Keine Jess. Keine Krankheit und kein dummes Mate Buch.
Alles verschiebe ich nach Morgen.

Die Dämmerung hat sich über den Wald gelegt und je mehr Zeit vergeht, desto heller scheint der Vollmond hoch am Himmel.
Freudig springe ich über den Balkonvorsprung zwei Meter in die Tiefe. Während dem Fall verwandle ich mich und komme mit starken Aufsprung am Boden an.

Dann laufe ich so schnell ich kann.

Sobald ich tief genug im Wald bin fange ich auch schon an zu spielen.
Der Wind weht mir um die Ohren und ich spüre bei jedem Schritt und nach jedem Schnappen die Energie und Gelassenheit in meinen Adern.
Ohne zu wissen, wie viel Zeit vergeht power ich meinen Wolfskörper aus und befreie somit meine zu schweren Gedanken.
Die Last auf meinen Schultern wird weniger.

Irgendwann ist es Zeit für eine Pause.
Geschafft komme ich an der Klippe an und verwandle mich in wenigen Sekunden wieder in einen Menschen.
Tief durchatmend lasse ich mich an dessen Rand nieder.
Ich atme tief ein und aus und genieße die frische Waldluft.
Der Wind weht mein weißes Haar nach oben und in mein Blickfeld.
Sanft schiebe ich ein paar Strähnen hinter mein Ohr. Mein Blick richtet sich zum dunklen Himmel, jedoch sehe ich in der Ferne schon ein paar dunkle Wolken, die höchstwahrscheinlich ein Unwetter mit sich bringen werden.
Regen liegt in der Luft. 

Ich hänge in meinen Gedanken fest und merke erst spät, dass sich die Waldluft mit etwas anderem vermischt.
„Jason", flüstere ich automatisch, als es mir klar wird.

Meine Alarmglocken gehen an, als ich realisiere, dass ich in Menschenform bin.
In Sekundenschnelle bin ich auf den Beinen, wobei mir durch den Schwung der Klippenrand gefährlich nahe kommt.

Als ich mich umsehe, nehme ich ihn nicht war. Weder das, noch die Richtung von der er kommt oder wie nahe er mir bereits ist.
Ein zu hohes Risiko, um sich jetzt zu verwandeln.

Da gibt es also nur noch die eine Möglichkeit. Mit klopfenden Herzen wende ich mich zum gehen und hoffe inständig, dass er mich nicht vorher sieht.
Doch ich bleibe abrupt stehen, als ich eine tiefe Stimme von der Ferne höre.
Erschrocken atme ich ein.

"Skychen? Was machst du den hier?"
Ich halte in meiner Bewegung inne, kneife meine Augen zusammen und beiße mir auf die Zunge.
Das kann jetzt nicht wirklich wahr sein..

Seine Stimme klingt ungläubig und dennoch so neugierig, dass es mir einen Angststich versetzt.
Ein Teil von mir hatte irgendwie gehofft, ihn heute nicht mehr zu sehen zu müssen.
Leider kann ich nicht einmal leugnen, dass der andere Teil in mir sehnsüchtig auf ihn gewartet hat.

Aber im Moment möchte ich einfach im Erdboden versinken.

Ach, ich bin jeden Tag hier und übrigens bin ich der Mondwolf.. du weißt schon.
Twilight mäßig.

Wolfsmond - Wolf der LegendeWhere stories live. Discover now