☑️ Kapitel 12♚

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Yea 1k!

~Will auf und davon und nie wieder komm'.~


Nach einigen Minuten, in denen ich versuche das Geschehene zu realisieren, denke ich mir mit starrem Blick auf dem laufenden Fernseher nur eines; okay.

Jason und Jess sind Geschwister.

Von Jason Abstand halten muss ich jedenfalls noch einmal überdenken, denn ich hatte mich doch schon für Jess's Freundschaft entschieden, oder nicht?
Wie kann ich bei ihr bleiben, ohne andauernd Jason über dem Weg zu laufen?

Neugierig luge ich nach rechts, wo Jess sitzt und sich gerade ein Chip in den Mund schiebt.
Gebannt verfolgen ihre Augen den Geschehnissen die im Fernseher laufen.

"Du Jess?", frage ich und tue so als würde ich beiläufig fragen.

„Ja?", sie nimmt die Fernbedienung und drückt auf Pause, bevor sie ihren Blick zu mir richtet.
Nervös streiche ich mein Haar nach hinten.
Sie hätte doch nicht extra auf Pause drücken müssen..

"Wieso ist Jason so?" frage ich und nehme mir auch ein paar Chips. Eigentlich soll das nur eine Geste sein, um mein Gesichtsausdruck zu verbergen.
Eine deutlicherer Frage gibt es doch kaum.
Sie schreit quasi nach; ‚ich interessiere mich für deinen Bruder'.

„Also ich meine, weil er so unfreundlich war", setze ich schnell hinten dran.

Seufzend macht sie ein nachdenkliches Gesicht.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht genau. Er ist ja nicht mein richtiger Bruder. Wir haben ihn ja erst vor zwei Jahren adoptiert. Davor hat er in verschiedenen Pflegeheimen gelebt und dort, wie ich gehört habe, ziemlich viel Mist angestellt."

„Was denn?", frage ich sie neugierig und kann nicht verhindern noch näher an sie zu rücken, um ja kein Wort zu verpassen.

Jess zuckt abermals mit ihren Schultern und holt sich langsam noch ein paar Chips aus der Tüte, bevor sie weiter redet.

Mein Gott, ein bisschen schneller wenn es geht.

„Na du weißt schon. Wandalismus und wie ich mitbekommen habe, auch Körperverletzung.
Nach kurzer Zeit habe ich schon gemerkt das er leicht reizbar ist und meistens auch gemein. Meine Eltern haben sich daran gewöhnt, und zu mir ist er mit der Zeit netter geworden, so wie ein großer Bruder eben", antwortet sie und wirkt beim letzten Satz etwas heiterer und wie es aussieht ist sie positiv gestimmt. Süß.

Interessiert nehme ich ihre Worte in mich auf und bewahre sie in meinen Kopf genau.
Und während ich versuche meine nächste Frage möglichst unauffällig zu formulieren, kommt sie schon aus meinem Mund geschossen.

"Ist er oft im Wald?"
Okay. Das kam jetzt ein wenig schnell.
Innerlich kämpfe ich gerade um meinen Augenausdruck, dass er nicht ganz so schockiert aussieht, wie Jess's Augen verwirrt.

Kichernd schiebt sie eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr.
"Ehm.. ja er ist schon immer ein Naturmensch", antwortet sie schließlich und hängt gleich darauf eine Frage hinterher, die ich eigentlich nicht beantworten möchte;
"Warum fragst du?"

Ach, ich hab ihm oft im Wald gesehen. Quasi täglich.
Weiß du, ich bin da auch oft, aber übrigens nur in Wolfsform, weswegen er mich nicht erkannt hat.

"Ach.. ich hab ihn mal in den Wald gehen sehen", antworte ich verheißungsvoll und nicke mit dem Kopf.
„War ganz zufällig."
Mit einem hysterischen kichern greife ich in die Tüte, die sich raschelnd bemerkbar macht.

Verwirrte Augen liegen auf mir.

Hör auf! Du machst alles nur schlimmer, Herrgott noch mal.

Wolfsmond - Wolf der LegendeHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin