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Elodies P.O.V

Langsam wurde ich wieder wach und musste mich erstmal orientieren, wo ich mich befand. In der Turnhalle auf einer Matte mit Blue und Noah. Blue war immer noch am schlafen und ich hielt Noahs Hand.
Warte, bitte was?! Seit wann hatte ich denn Noahs Hand in meiner? Hatte ich sie genommen oder er? Und warum?

Noah schien es auch bemerkt zu haben, denn er richtete sich schnell auf und hustete. Und ließ dabei meine Hand nicht los. Erst als wir aufstehen sollten und die Matten wegräumen sollten, ließ er sie los. Er hatte wohl vergessen, dass er meine in seiner hatte. Als er sie los ließ, merkte ich, dass es sich irgendwie schön angefühlt hatte.
Aber das war eigentlich normal, schließlich war Noah einer meiner besten Freunde. Wahrscheinlich hatte einer von uns einfach irgendetwas gruseliges geträumt und hatte dann einfach die Hand des anderen ergriffen. Ja, das wird es gewesen sein.

Blue war echt zum Schreien. Er war nach Sport so müde, dass er in der Stunde danach, in Chemie nochmal richtig eingeschlafen ist. Er hatte sich direkt nachdem wir in den Raum gekommen waren auf seinen Platz gesetzt und den Kopf auf seine Arme gelegt und war dann einfach weggedämmert.
Und das beste war, dass unsere Chemielehrerin ihn aufgeweckt hatte und er erstmal den Stoff von letzter Stunde wiederholen sollte. Er stammelte irgendwas, das so halbwegs passte und sie gab sich, zum Glück für ihn, damit zufrieden.

Nach der Schule gingen wir zusammen zu Noah, um für den Auftritt zu proben. Der fand zwei Tage nach meinem Geburtstag statt, das hieß in fünf Tagen. In drei Tagen werde ich 17.
Ich hatte eigentlich vor, nicht groß zu feiern, aber meine Mutter hatte Mike und eine alte Freundin aus der Grundschule eingeladen, sowie Ryan und natürlich Blue und Noah. Sie war der festen Überzeugung, dass ich tief in meinem Inneren doch Lust hatte, meinen 17. Geburtstag zu feiern.
Dem war aber nicht so, denn ich hasste es auf Partys zu gehen. Da war es mir zu laut und zu voll. Lieber chillte ich mit meinen beiden besten Freunden auf der Couch mit Pizza und Filmen.
Hoffentlich machte meine Mutter nicht wieder so einen großen Wirbel darum, wie bei meinem 16. Das war mit Abstand der schlimmste Geburtstag meines Lebens. Meine Eltern hatten eine Halle gemietet, einen sauschlechten DJ besorgt und dazu alles in Pink dekoriert. Es war einfach grässlich, zudem kannte ich nichtmal die Hälfte der Gäste. Dafür kannte mich jetzt fast jeder. Für sie war ich das Girlygirl der Schule, aber das war mir egal.

Als ich abends nach Hause kam, erwartete mich meine Mutter in der Küche. Neben ihr saß Mike. "Hallo, Spätzchen!" "Hey!" Ich ging auf Mike und umarmte ihn. "Was machst du denn schon hier?" "Ich wollte noch ein bisschen mit der 16 - jährigen Elodie abhängen." Ich musste grinsen. Wetten, er war wegen Blue schon früher gekommen?
"Cool. Diesmal schläfst du bei mir, oder?"
Er nickte, doch meine Mutter funkte dazwischen. "Nein, ich breche ausnahmsweise mal meine Regel. Er schläft wieder im Gästezimmer. Du bist bald 17 und wer weiß, vielleicht hast du einen heimlichen Freund...?"
Ich sah sie entgeistert an. "Mom! Was denkst du von mir? Ich habe keinen Freund!" "Na, dann sehe ich wohl Halluzinationen. Da gibt es einen Jungen. Du bist sogar morgens öfter gut drauf! Vielleicht bemerkst du es nicht, aber tief in deinem Inneren weißt du es."
Ich verdrehte meine Augen. "Jaja ist klar und ich bin Yoda. Komm, Mike. Du kannst dir aussuchen, wo du schlafen willst."

Zusammen ging ich mit Mike hoch und er entschied sich, im Gästezimmer zu schlafen. Seine Begründung war, dass ich nachts Kuschelattacken bekam und er lieber seinen Freiraum beim Schlafen haben wollte. Sehr direkt, der Junge.
Aber es stimmte, es war schon vorgekommen, dass wir morgens aufgewacht waren und ich ihn als meinen Teddy missbraucht hatte.
Aber es hatte ihn eigentlich nie gestört, das hatte er selbst mal gesagt.
Aber es war mir egal, wo er schlief aber seine Begründung war komisch gewesen, aber naja.

Ryans P.O.V

Ich rannte Kyle hinterher. Er schaute hinter sich und ich sah pure Angst in seinen Augen.
Ich musste grinsen. Endlich konnte ich mich rächen.
Ich trieb Kyle in die Gasse, wo mich Jason zusammengeschlagen hatte. Dort blieb Kyle jetzt entsetzt stehen und drehte sich langsam zu mir.
"Was hast du vor?", leichte Panik schien zu erfassen. Ich grinste nur hämisch und drängte ihn noch mehr in die Ecke. "Was ich vorhabe? Dir zeigen, was du mir angetan hast. Mich rächen, das habe ich vor."

Jetzt schien Kyle endgültig Angst zu bekommen, denn er flehte mich an, ihm nichts zu tun. Doch ich stellte mich breitbeinig vor ihn und holte aus.
Sein Kopf flog zur Seite und er fing anzuweinen. Der nächste Hieb ging in seinen Bauch. Er krümmte sich.
Ich genoss es, endlich mal stärker zu sein und wollte ihm gegen das Schienbein treten, als etwas klingelte.
Verwirrt hielt ich inne und sah ihn scharf an. "Ist das dein Handy?" Er schüttelte den Kopf. "Beweis es!" Er holte mit zitternden Händen sein Handy aus der Tasche. Es klingelte wirklich nicht. "Ist das vielleicht deins?", fragte er auf einmal wieder hämisch und grinste böse. Er richtete sich auf und kam näher.

Langsam verschwomm alles und ich fand mich neben Jack in meinem Bett wieder. Verwirrt setzte ich mich auf. So etwas hatte ich noch nie geträumt, zumindest nie so brutal. Aber es war irgendwie befreiend gewesen.

Der Tag ging ebenso verwirrend weiter wie mein Traum. Erst hatte meine Mutter verschlafen und das passierte nie, weil sie sich immer drei Wecker stellte.

Ich weckte sie also und ging dann in die Küche, um Frühstück zu machen. Jack schlief noch, denn er würde heute den Tag mit seiner Tante verbringen und ich hatte ja Schule.

Nach dem Frühstück schnappte ich mir einen grauen Pulli und eine Jeans, Chucks und Jeansjacke und Tasche und ging los.
Seit ein paar Tagen konnte ich endlich wieder normal laufen, ich humpelte zwar noch ein bisschen, aber es fiel kaum auf. Das einzige was noch auffiel waren die blauen Flecken überall auf meinen Armen und Beinen und meine Nase war noch ein bisschen angeschwollen, aber zum Glück konnte ich mich endlich ohne diese Krücken zu bewegen.

In der Schule wurde ich von Elodie fast umgerannt, sie schien es eilig zu haben. Ich musste lachen und sah ihr hinterher, wie sie zu Noah und Blue rannte und ihnen mit fuchtelnden Armen etwas erzählte. Ich schlenderte zu ihnen rüber und legte Elodie einen Arm auf die Schulter. "Beruhig dich mal!" Erschrocken drehte sie sich um und musste lachen, als sie mich erkannte. "Hi, Ryan! Sorry, dass ich dich umgerannt habe, aber ich musste unbedingt was loswerden." "Nicht schlimm", ich zwinkerte ihr zu.

Blue schien es wohl nicht so gefallen, uns so vertraut zu sehen und Noah war mitten im Lachen verstummt und schaute zu Boden.
Ich schien wohl zu stören, also verabschiedete ich mich wieder und ging Richtung Schulgebäude.

Plötzlich wurde ich allerdings am Arm weggezogen und gegen eine Wand gedrückt. Es war Luke. Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr:" Wir behalten dich im Auge!" Und verschwand.
Verwirrt blieb ich an der Wand stehen bis es klingelte. Was war das denn gerade gewesen?

Als ich mittags nach Hause kam, war niemand zu Hause und ich beschloss, nachdem ich mir Spaghetti gemacht hatte, Blue einen Besuch abzustatten und mich für seine CD zu bedanken. Da war echt gute Musik drauf.

Beschwingt machte ich mich also mit meinem Skateboard auf den Weg zu ihm und klingelte. Blue machte mir in Jogginghose und ohne Oberteil auf und hatte nasse Haare. "Hi!" Ich lächelte ihn an. "Hi. Was machst du denn hier?", verwundert blickte er mich an. "Ich wollte... ich wollte mich für die CD bedanken, die du mir geschenkt hast. Du hast nen coolen Musikgeschmack!" "Danke!" Nun musste er lächeln.

"Willst du reinkommen?", fragte er schließlich. Ich nickte. "Solange ich nicht störe." Er schüttelte den Kopf und machte die Tür weiter auf und trat einen Schritt zur Seite, damit ich reingehen konnte.

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