Gruppenzwang / peer pressure

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Die Sirup-artige Farbe seiner Iris, traf langsam auf meinen entsetzten Blick und ein Flackern der Erkenntnis durchzuckte sie, bevor die Wut wirklich klar erkennbar war. Er starrte mich einen langen Moment lang an, der rosa farbene, leicht vereiste Bach tropfte rhythmisch vom Saum seines Pullis, auf seine Schuhspitzen.

Tropf. Tropf. Tropf.

Das einzig hörbare Geräusch zu diesem Zeitpunkt, war das pochen meines Herzens, da ich die Musik völlig ausgeblendet hatte.

Tom und ich starrten einander an, was wie eine Ewigkeit erschien, bevor er sich schnell umdrehte, leise vor sich hin fluchte und sich seinen Weg, durch die Menge und weg von mir bahnte.

Ohne nachzudenken, schob ich schnell meinen Barhocker aus dem weg und folgte ihm, und ignorierte dabei völlig Lanas rufe nach mir. Ich hielt mein Blick konzentriert auf das weiß seines Rückens und die pechschwarzen Zöpfe, die sich darüber verteilten gerichtet, während ich hinter ihm her eilte. Was zur Hölle tat ich hier?

Als ich es durch die Masse der Menschen auf der Tanzfläche geschafft hatte, fand ich mich selbst im kleinen Flur der Toiletten wieder. Tom verschwand hinter der Tür der Herrentoilette, und ich war allein zurück gelassen, und lehnte mich gegen eine Wand im Flur.

Ich konnte sehr gut einfach davon rennen und die Tatsache ignorieren, dass ich meinen Drink über ihn verschüttet hatte – aber ich konnte es einfach nicht über mich bringen, das zu tun.

Wie standen die Chancen, das ich so oft auf ihn treffe? Gleich null, erinnerte mich Vic's Stimme, als ich mich an den Video-Chat von vergangener Woche erinnerte. Gleich null. Fast hätte ich laut gelacht. Das konnte nicht wirklich passieren.

Als ich sah wie die Tür zur Toilette aufflog, tauchte sein Körper auf und er sah noch wütender, als in der Bar aus. Er hielt an, als er mich sah. Das weiß seines Pullis, immer noch von einem hell rosa Fleck getrübt. Er starrte mich mörderisch an und ich trat einen zögernden Schritt nach vorn.

„Es tut mir leid. Ich-“

„Nicht.“ Seine Stimme war hart – kalt sogar – und ich wusste, dass ich im gegenwärtigen Augenblick, so dumm aussehen musste. Unabhängig von seiner steifen Haltung oder dem wütenden Ausdruck auf seinem Gesicht, trat ich einen weiteren Schritt nach vorne.

„Ich habe es nicht absichtlich über dir verschüttet.“ erklärte ich leise und warf einen kurzen Blick auf den Fleck. „Es war ein Unfall.“

Er stieß ein tiefes, trockenes Lachen aus – eines, dass ich von mehreren früheren Begegnungen von ihm kannte. „Dein Unfall, hat mein Lieblings Kleidungsstück ruiniert.“ Er schaute runter auf sein Hoodie und dann zu mir, seine dunklen brauen zogen sich zusammen. „Hast du eine Ahnung, wie viel das Wert ist?“

Ich spürte, wie sich mein Herz zusammen zog. Diese Diskussion hatten wir zuvor und sie endet immer gleich. Also ersparte ich ihm die Mühe. „Ich bin sicher, mehr als mein Leben.“

Es entstand eine schwere Stille zwischen uns, bevor Tom spöttisch die Luft ausstieß und aufbrach, um in den Hauptteil des Clubs und somit weg von mir, zurück zukehren.

Das war immer ich – ich war es immer gewesen, die vor ihm weg gelaufen war – und er kam mir immer hinter her und packte meinen Arm, um mich an Ort und Stelle zu halten.

Es hat sich in der Tat alles geändert und ich wusste, dass ich die Rolle unter diesen Umständen spielen musste, also tat ich genau das.

Ich trat schnell hinter ihm, griff mit einer Hand nach ihm und schlang meine Finger um seinen nackten Unterarm. Er fühlte sich genauso warm an, wie ich in Erinnerung hatte und meine Brust zog sich deutlich zusammen.

25 Weeks without Mr. Arrogant | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt