Ein neues Leben

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Er rannte auf mich zu, seine Turnschuhe quietschten bei jedem Schritt auf dem glatten Boden und sein Brustkorb hob und senkte sich. Kurz vor mir blieb er stehen, wickelte seine Arme um meine Taille und zog mich zu sich.

Sein Mund senkte sich auf meinen, seine Lippen pressten sich stark und mit einer Dringlichkeit gegen meine. Er zog sich zurück und legte beide seine Hände gegen meine Wangen, und seine Daumen wischten meine Tränen dort weg.

„Es tut mir leid.“ flüsterte er abgehackt und legte seine Stirn gegen die meine. „Ich liebe dich, ich brauche dich.“

Seine Lippen legten sich wieder auf meine und pressten sich fast mit einer zerstörenden Kraft dagegen. Ich spürte wie sich sein Piercing gegen meine Unterlippe drückte und ich schwebte in einem absoluten Glücksgefühl. Reines, unbeschreibliches Glück.

Seine Zunge streichelte meine und er atmete hart und schnell durch seine Nase ein und aus. Er zog sich wieder zurück, seine braunen Augen dunkler als normalerweise, während wir einander anstarrten.

„Komm zurück.“ flüsterte er. „Komm zurück zu mir. Es tut mir leid.“

Und dann verschwand er, die wärme seiner Arme schwand von meinem Körper. Ich konnte nicht länger die tiefe Farbe seiner Augen ausmachen, oder den Geruch von Zigaretten und Zimt, den ich so gut von seinem Atem her kannte.

Er verblasste vor mir, sein Mund bewegte sicher immer und immer und immer wieder.

„Es tut mir leid....“

Und dann war er weg, gleitete davon, während ich zurück in die Realität gerissen wurde. Ich war allein in der Lobby und starrte auf die Fahrstuhltüren, nur ich und meine Gedanken, von denen ich wollte das sie passierten.

Denn er war nicht einmal da – und das würde er auch nie wieder sein.

Ich drehte mich um, und wischte sein Gesicht, seine Stimme und sein Geruch – seine Berührungen – aus meinen Gedanken. Ich verließ das Gebäude und fühlte mich unheimlich zufrieden. Mein Gesicht war immer noch feucht von den Tränen und meine Hände zitterten.

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„Komm in mein Büro.“

Sein Ton war kalt, während er mich gleichgültig anstarrte, sein Gesichtsausdruck stoisch und seine Haltung steif. Es war noch nicht mal fünf Minuten her, seit ich die Büroabteilung betreten hatte, als James hinter seiner Tür auftauchte.

Er sah natürlich wie immer gut aus, er trug eine dunkel graue Hose und ein cremefarbenes Hemd dazu, aber seine für gewöhnlich hellen Augen, erschienen irgendwie Tod.

Ich folgte ihm langsam und ignorierte den funkelnden Schimmer in Blairs Augen, als ich an ihr vorbei ging. Als ich ins Büro trat, sah ich das er sich von mir abgewandt hatte, um sich an seinen Schreibtisch zu setzen.

„Schließ die Tür.“ sagte er und sah mich dabei nicht mal an. „Bitte.“

Ich gehorchte, schloss sie mit einem leisen Klicken und stand dann regungslos vor ihm. Seine Finger waren miteinander verschränkt und sein Blick war nach unten gesenkt. Ich schluckte schwer – sollte ich etwas sagen?

„Du kannst dich setzten, wenn du möchtest.“ murmelte er und deutete auf den Stuhl vor sich. Und dann schaute er auf, und seine grauen Augen waren kühl, als sie meinen Blick begegneten. „Oder du bleibst stehen. Ist mir egal.“

Ich nickte leicht, ging hinüber zum Stuhl und ließ mich leise hinein gleiten. Ich schielte vorsichtig zu ihm hinüber, meine Brust zog sich zusammen. „Bin ich in Schwierigkeiten?“

25 Weeks without Mr. Arrogant | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt