|| What if...

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Sicht von Josh

Ich wachte am Morgen früher auf als sonst. Die Nacht war nicht gut gewesen, weil ich kaum geschlafen hatte. Mir kamen die Geschehnisse von gestern Abend wieder in den Kopf. Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht. Im ersten Moment haben wir uns wirklich gut verstanden und ich war froh, dass sie mich als normalen Menschen sah, aber im nächsten war sie vollkommen abweisend. Diese Tatsache beschäftigte mich total. Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah danach auf mein Handy. Eine Nachricht von Ty. Es war das erste Mal, dass ich ihm nicht sofort antwortete. Stattdessen stand ich auf, ging ins Bad und duschte erstmal. Ich wollte Melina ja verstehen, aber konnte es irgendwie nicht und das frustrierte mich. Nach dem Duschen zog ich mich an und nahm dann nochmal mein Handy. Ty hatte mir erneut geschrieben. - Hey, was ist los? Ist alles in Ordnung? Soll ich vorbeikommen? - Ich wusste, dass sich mein bester Freund Sorgen machte, deshalb antwortete ich ihm jetzt auch. - Hey, ja komm bitte vorbei. –

Anschließend lief ich nach unten in die Küche, wo ich mir einen Kaffee machte. Ich wohnte in einem kleinen gemütlichen Haus am Stadtrand, wo man seine Ruhe hatte. Tyler wohnte nicht weit weg von mir, worüber ich sehr froh war. Deshalb dauerte es auch nicht lange bis es an der Tür klopfte. Ty benutzte nie die Klingel, das hatte er sich angewöhnt. Mit der Kaffeetasse in der Hand ging ich zur Tür, öffnete sie und begrüßte meinen Freund mit einem Handschlag und einer Umarmung. "Möchtest du auch einen Kaffee?" "Nein danke, ich hatte schon einen. Also, was ist los?" Er kam direkt auf den Punkt, was mich nicht sonderlich überraschte. Also gingen wir ins Wohnzimmer, wo ich die Tasse auf den Couchtisch stellte und mich dann neben Ty aufs Sofa fallen ließ.

"Ich hab mich doch gestern mit Melina getroffen." "Ja." "Ich verstehe sie irgendwie nicht." "Was ist passiert?" "Naja, wir haben uns sehr gut unterhalten, alles war in Ordnung. Dann hab ich sie sogar vor dem Absturz gerettet und was kam von ihr? Sie ist vollkommen durchgedreht und war auf einmal wieder total abweisend." Ich senkte den Blick auf meine Hände. "Hat sie...irgendwas aus ihrem Leben erzählt gehabt? Von ihren Eltern oder so?" "Nein...aber warum..." Bevor ich weitersprechen konnte, bemerkte ich, dass Ty nickte und zwar war das dieses Nicken als würde ihm jetzt alles logisch erscheinen. "Was?", fragte ich deshalb nach. Er sah mich wieder an. "Naja, weißt du noch. Ich hatte auch mal diese Phase. Was ist, wenn sie etwas Ähnliches hat?" Ich fuhr mir mit der Hand einmal übers Gesicht, weil ich wusste was er meinte. Vor ein paar Jahren war Tyler sehr depressiv gewesen und wollte niemanden an sich heranlassen. Es war eine schwere Zeit und manchmal waren heute noch ein paar Überreste davon spürbar. Was, wenn er recht hatte? Ich hoffte es nicht...


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