NEIN.

661 24 1
                                    

Zu siebt steuerten wir zu erst die Bar an. Ich hielt mich heute mal mit Till ein bisschen bei dem Alkohol trinken raus und wir bestellten uns jeweils eine Cola. Die anderen becherten dafür aber um so mehr. Diesmal war es nicht Felix der Stock besoffen war (obwohl er auch schon nicht mehr so ganz nüchtern war ) sondern heute waren es Steffen und Karl die rum lallten. Den Abend verbrachten wir tanzend und an der Bar hängend und ich und Till konnten stolz behaupten, daß wie außer einem Bier, noch nichts Alkoholisches zu uns genommen hatten. Ich blickte um mich und fand Felix nicht mehr. Egal. Der wird warscheinlich auf der Tanzfläche sein und mit seinen, ach so tollen Tanzkünsten die Leute verzaubern. Till verkündete , das er mal aufs Klo ginge. 'Ich geh auch ' rief ich ihm wegen der lauten Musik zu. Also quetschten wir uns durch die tanzenden Leute und kamen schließlich an den Toiletten an. Till verschwand in der Männer und ich in der Frauentoilette.
Ungefähr zeitgleich kamen wir wieder raus und wollten gerade wieder zurück zu den anderen gehen als mein Herz für kurze Zeit aufhörte zu schlagen. Was ich sah versetzte mir einen schmerzhaften Stich ins Herz und ich merkte wie sich ein fetter Kloß in meinem Hals und Tränen in meinen Augen bildeten. Auch Till starrte ungläubig zu der Person auf die ich auch starrte. Es war Felix. Er hatte seine Zunge in dem Mund einer anderen Frau und knutschte wild mit ihr. Nein. NEIN.Das war doch alles nur ein Traum. Mein Felix stand doch da nicht mit dieser billigen blonden Tussi und leckte sie ab. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr unterdrücken und rannte aus dem Club auf die Straßen von Chemnitz. Tränen flossen mir in Strömen über meine Wangen und ich schluchzte darüber , was ich gerade gesehen hatte. Es hatte heftig angefangen zu regnen , also das passende Wetter zu meiner Lage gerade. Es juckte mich kein bisschen das es schiffte wie aus Eimern. Ich sprintete wahllos in irgendeine Richtung und bekam höllisches Seitenstechen. Ich ignorierte den Schmerz und rannte einfach weiter. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so beschissen gefühlt wie jetzt gerade. 'Ally ! Warte' ich hörte Till hinter mir schreien. Doch auch ihn ignorierte ich. Irgendwann konnte ich nicht mehr und blieb immer noch heulend stehen. Till holte mich ein und stand vor mir mir traurigen und zugleich wütenden Blick. Aber er war auf Felix wütend und nicht auf mich , denn er öffnete seine Arme und ich ließ mich hinein fallen und heulte ihm das Shirt voll. Auf einmal gaben meine Beine nach und ich sackte kraftlos mit Till auf den Boden. Er hielt mich immer noch umarmt und ich kniete neben ihm und bekam einen regelrechten Heulkrampf . Till strich mir sanft über den Rücken und zog mich dann wieder auf die Beine um mich Huckepack zu nehmen und mich zu Ben und mir in die Wohnung zu tragen. Er fischte sich den Schlüssel aus meiner Jackentasche und schloss auf. In der Wohnung legte er mich behutsam auf die Couch und setzte sich neben mich. Lange starrte ich einfach nur in die Leere.

Kraftklub , Liebe und FelixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt